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Schneiderhan und Beck: „Fackel des Friedens muss weitergetragen werden“

19. November 2012 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Gedenkfeier zum Volkstrauertag in der Marktkirche in Bad Begzabern. Links Ministerpräsident Kurt Beck, daneben General a.D. Wolfgang Schneiderhan. (Foto: Licht)

Bad Bergzabern. Eine verlässliche Stütze und einen Freund – so nannte Michael Hörter, der Landesvorsitzende des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge General a. D. Wolfgang Schneiderhan. Schneiderhan war einer Einladung der Stadt Bad Bergzabern und des Volksbunds zu einem Gedenkgottesdienst anlässlich des Volkstrauertags gefolgt.

In der Marktkirche in Bad Bergzabern kamen Ministerpräsident Kurt Beck, zahlreiche Politiker aus der Südpfalz und Vertreter von Bundespolizei und Bundeswehr zusammen, um der Opfer von Kriegen und Gewalt zu gedenken.

Eine Verneigung vor den Toten bedeute auch Respekt vor dem Leben, sagte Beck in seiner Ansprache. Manchmal falle es regelrecht schwer, Nachrichten anzusehen bei dieser „Teufelsspirale“ an Gewalt und gewachsenem Hass, man wisse kaum noch, wie man dem begegnen solle, beklagte Beck auch mit Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten. „Aber die Freundschaft heute zwischen Frankreich und Deutschland zeigt – besonders hier im Grenzgebiet – dass solche Teufelskreise durchbrechbar sind“, so der Ministerpräsident weiter. „Zivilcourage ist gefragt, damit Probleme nicht mit Gleichgültigkeit hingenommen werden.“ Der Volkstrauertag sei ein Mahnmal und die Aufforderung, dem zu entsprechen, was hinter diesem Gedanken stehe.

Nach der Textlesung „Anstoß zum Frieden“ von Schüler Jonas Körner aus Bad Bergzabern hielt General Schneiderhan die Gedenkrede. Die „Wucht des Schrecklichen“ der beiden Weltkriege sei schlichtweg unvorstellbar. „Hinter den unglaublichen Zahlen verbergen sich unverwechselbare Menschen. Menschen, die, anstatt etwas schaffen, etwas gestalten zu dürfen, in den Krieg gezwungen wurden und ihr Leben in jungen Jahren verloren. Der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge gibt diesen Toten ihre Namen und ihre Stimme zurück“, sagte Schneiderhan. Es gelte, die Fackel des Friedens im Dreiklang „Erinnern, Bewusstmachung und Handlung“ weiterzutragen.

Nach der Gedenkfeier trafen sich die Teilnehmer im Haus des Gastes auf einem kleinen Empfang zum Austausch. Auch Bürgermeister Harald Bratz gedachte in einer Ansprache nochmals den vielen Toten und mahnte zum friedlichen Miteinander. Anschließend gab es für die angereisten Gäste ein kleines Wein-Präsent. „Hier in der Pfalz geht keiner trocken nach Hause“, betonte Bratz mit einem Augenzwinkern. (cli)

 

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