Freitag, 19. April 2024

Polizeibericht dokumentierte bedrohliche Lage in Chemnitz

11. September 2018 | Kategorie: Nachrichten

Polizei bei Protesten in Chemnitz.
Foto: dts nachrichtenagentur

Chemnitz  – Die Polizei in Chemnitz hatte am 27. August, dem Montag nach dem Tötungsdelikt, mit einer intensiven Bedrohungslage zu tun.

Das geht aus einem sogenannten internen Lagefilm der Polizei hervor, über den das ZDF-Magazin „Frontal 21“ am Dienstagabend berichtet.

Darin ist detailreich beschrieben, wie nach Demonstrationen von der AfD und der rechten Bewegung „ProChemnitz“ rechte Gewalttäter durch die Stadt marodierten.

Der Einsatzbericht konterkariert Aussagen des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU). Dieser hatte im sächsischen Landtag zu Chemnitz gesagt, „es gab keinen Mob, keine Hetzjagd und keine Pogrome.“

Der Polizeibericht spricht von „Vermummten“, die sich „mit Steinen bewaffnen“ und die „Ausländer suchen“ und ein jüdisches Restaurant überfallen.

Laut des Einsatzberichts liefen an besagtem Montagabend ab 19 Uhr bei der Polizei mehrere Meldungen darüber ein, dass gewaltbereite Hooligans aus anderen Bundesländern ins sächsische Chemnitz anreisen: „Vermutlich handelt es sich um Personen, die intensiv Kampfsport betreiben, gewaltsuchend sind.“

Zu dieser Zeit kam es am Bahnhofsvorplatz schon zu Handgemengen. „Zwei Personen mit Eisenstangen am Bahnhofsvorplatz in Richtung Brückenstraße unterwegs.“ Die vor Ort agierenden Polizisten fragten gegen 20:30 Uhr im Einsatzstab nach, welche Maßnahmen sie ergreifen sollen, wenn der Hitlergruß gezeigt wird.

Antwort der Zentrale: „1. Beweissicherung, 2. Strafverfolgung, 3. Einschreiten vor Ort nur bei Nichtgefährdung des Gesamteinsatzes.“

Aus dem Polizeibericht geht hervor, dass es zwischen 21 und 22 Uhr mehrfach Versuche rechtsgerichteter Gewalttäter gab, linke Demonstranten oder Ausländer zu attackieren. Um 21:42 Uhr heißt es in dem Bericht: „100 vermummte Personen (rechts) suchen Ausländer.“

Die Polizei suchte nach ihnen, fand aber offenbar nur deren abgestellte Pkw. Um 21:47 Uhr vermeldet der Bericht: „20 bis 30 vermummte Personen mit Steinen bewaffnet in Richtung Brühl, Gaststätte `Schalom`“.

Wie mittlerweile bekannt ist, wurde das jüdische Restaurant angegriffen. Das sächsische Landeskriminalamt bestätigte, dass der Wirt Anzeige erstattet hat.

Demnach wurde das Restaurant von etwa einem Dutzend Neonazis überfallen. Die vermummten, in schwarz gekleideten Täter hätten „Hau ab aus Deutschland, Du Judensau“ gerufen und das Lokal mit Steinen, Flaschen und einem abgesägten Stahlrohr beworfen.

Der Besitzer wurde während des Angriffs von einem Stein an der rechten Schulter verletzt. Der Vorfall hatte, als er am Wochenende bekannt wurde, bundesweit entsetzte Reaktionen ausgelöst.

Inzwischen hat Sachsens Ministerpräsident Kretschmer angekündigt, dass er den Besitzer des jüdischen Restaurants persönlich treffen wolle. (dts Nachrichtenagentur)

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4 Kommentare auf "Polizeibericht dokumentierte bedrohliche Lage in Chemnitz"

  1. qanon sagt:

    Wo waren diese Berichte nach Silvester in Köln, Hamburg, ünchen und Co. des Jahres 2015? Wo war das Wahrheitsmedium des ZDF Frontal bei diesen Anlässen? Wer glaubt eigentlich dem ZDF?

  2. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Bilanz der „Bedrohungslage“:

    1 toter deutscher Bürger
    2 schwer verletzte deutsche Bürger
    0 verletzte Asyltouristen
    0 verletzte Polizisten

    In der unmittelbaren nähe des Karl-Marx-Denkmals Chemnitz befinden sich arabische Geschäfte. Nach dem Bedrohungslage von Chemnitz waren alle Scheiben intakt. Es war wohl Panzerglas …

    • Chris sagt:

      Polizeibericht 27.8.2018:
      „Bei den beiden Versammlungen kam es zwischenzeitlich dennoch zu Zusammenstößen, wobei nach bisherigen Erkenntnissen insgesamt
      18 Versammlungsteilnehmer und zwei Polizisten verletzt wurden. Zu bilanzieren sind überdies bislang 43 Anzeigen – unter anderem wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs (2), des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen (10), Körperverletzungsdelikte (11) und Verstößen gegen das Sächsische Versammlungsgesetz (3).“

      Verdammte Lügenpolizei. Wissen die nicht, dass Gekadingens nie lügen würde.
      Natürlich waren das alles nur die Linksradikalen.

  3. Danny G. sagt:

    Man muss sich wundern, dass in Chemnitz überhaupt noch Ausländer leben wollen.
    Da muss es einem als Zugereistem mit dunklerer Hautfarbe Angst und Bange werden.
    Tägliche Meldung, daß es in Chemnitz zugeht wie in den 1930er Jahren.
    Unglaublich, daß bisher tatsächlich nur ein Deutscher mit dunklerer Hautfarbe zu Schaden gekommen ist.
    Es ist nur eine Frage der Zeit, wann in Chemnitz verfolgte Flüchtlinge, an einem Herzinfarkt sterben, weil sie gnadenlos durch die Stadt gehetzt oder auf einem Spielplatz verprügelt werden.
    Es ist nur eine Frage der Zeit, bis in Chemnitz unschuldige, vor Krieg und Gewalt geflüchtete Mädchen mit dem Gesicht nach unten in der Chemnitz treiben, weil sie vom rechten Mob vergewaltigt und in den Fluss geworfen wurden. Der Kampf gegen rechts muss verstärkt werden !!