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Neustadter Kulturpreis 2022 für Michael Landgraf sowie das Bibelmuseum

7. November 2022 | Kategorie: Kultur, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional

Stiftskirche Kulturpreisverleihung Michael Landgraf
Foto: Kai Mehn/05.11.22

Neustadt. „Es war eine feierliche Veranstaltung für einen würdigen Preisträger Michael Landgraf, der als Schriftsteller und Museumsleiter für Neustadt an der Weinstraße viel bewegt hat“, fasst Pascal Bender den Abend der Kulturpreisverleihung am 5. November 2022 in der Neustadter Stiftskirche zusammen.

Der Vorsitzende des Stadtverbands für Kultur moderierte gekonnt durch die Veranstaltung, in der musikalisch die Kurpfälzischen Madrigalisten mit klassischem und modernem Programm das Publikum begeistern konnten.

Bender erläuterte, dass dieses Jahr ein Kulturschaffender und eine Institution gemeinsam geehrt werden, weil beide eng zusammen gehören. Zumal werde Landgraf seinen Teil des 1.500 Euro umfassenden Preisgeldes, das von der VR-Bank Südpfalz gesponsert wurde, dem Museum spenden.

Die Laudatorin für den Literaten Michael Landgraf war Marion Tauschwitz, PEN-Mitglied und GEDOK-Vorsitzende aus Heidelberg. Sie zitierte ein Gedicht von Hilde Domin und verglich den Schriftsteller mit einer brennenden Fackel, deren Funken auf andere übergreift und der seine Projekte mit Begeisterung umsetzt und stets vollendet.

Kulturpreis für den Bibelverein
Foto: privat

Gerade für die Literatur brenne er besonders und werde dies auch in seinem Amt des PEN-Generalsekretärs für Schriftsteller tun. Sie erinnerte an seine literarische Leistung mit über 100 Büchern, teils in 35 Sprachen übersetzt, wobei er immer auch seine Heimat Pfalz im Blick behalte, wie zuletzt in seinem Reiseführer „Glücksorte an der Deutschen Weinstraße.“ Der Laudator für das Pfälzische Erlebnis-Bibelmuseum war Oberkirchenrat Claus Müller aus Speyer. Er würdigte Landgrafs Leistung beim Aufbau des Museums, das jährlich bis zu 4000 Besuchende anzieht und durch seine Aktionsformen außergewöhnlich ist. Gleichzeitig erinnerte er an Landgrafs letztes Buch, wo Luthers Bibelübersetzung als eine wesentliche Grundlage der deutschen Sprache dargestellt wird.

In einem Gespräch dankte Oberbürgermeister Marc Weigel dem Neustadter Kulturbotschafter Landgraf für seinen Einsatz, der sowohl nach außen, als auch nach innen wirke. Als Stadtrat sei er auf kulturpolitischer Ebene eine feste Größe. Der eigens angereiste neue PEN-Präsident José F.A. Oliver freut sich auf die Zusammenarbeit mit seinem Generalsekretär und konnte in Neustadt ein Kindheitsrätsel lösen.

„Eine Ziehmutter aus Landau sagte, wenn sie mit mir im Wald spazieren ging, jetzt gehen wir Elwetritsche fange. Ich wusste nie, was das heißt, bis mir heute hier in Neustadt ein Licht aufgegangen ist“, gab er schmunzelnd zu. In seiner Dankesrede erinnerte Michael Landgraf an Literaten, die heute im Gefängnis sitzen oder bei uns im Exil leben, auch mit seinem preisgekrönten Mundartgedicht „Hoimat.“

Michael Landgraf hält seine Rede vor einem zahlreich erschienenen Publikum.
Quelle: privat

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