Freitag, 26. April 2024

Neue Hinweise auf Helfer von Anis Amri: Ungereimtheiten bezüglich seiner Abschiebung

22. Februar 2019 | Kategorie: Nachrichten

Breitscheidplatz nach Anschlag auf Weihnachtsmarkt.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Die Hinweise verdichten sich, dass der islamistische Terrorist Anis Amri bei dem verheerenden Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember 2016 mindestens einen Helfer vor Ort hatte.

Wie das Nachrichtenmagazin Focus berichtet, könnte es sich bei der Person möglicherweise um den Amri-Vertrauten Bilal A. handeln, der keine zwei Monate nach dem Anschlag aus Deutschland nach Tunesien abgeschoben wurde.

Aus Sicherheitskreisen will Focus erfahren haben, die Abschiebung sei erfolgt, um den Mann vor Strafverfolgung zu schützen, da er angeblich Informant des marokkanischen Geheimdienstes gewesen sei.

Focus beruft sich dabei auf bisher unter Verschluss gehaltene Video- und Bildaufzeichnungen vom Anschlagsgeschehen sowie umfangreiche Ermittlungsunterlagen des Bundeskriminalamtes.

So sei auf einer bislang unbekannten Video-Aufnahme zu sehen, wie ein dunkelhaariger Mann, der auffällige blaue Gummi-Handschuhe trägt, einen Weihnachtsmarkt-Besucher mit einem kantholzähnlichen Gegenstand gegen die Schläfe schlägt, offenbar um Amri einen Fluchtweg zu schaffen.

Dieselbe unbekannte männliche Person wurde auch auf Fotos vom Tatort festgehalten. Auch in einem Beschluss des Bundesgerichtshofes vom 16. Februar 2017, heißt es vom von der Bundesanwaltschaft, es bestehe insoweit der Verdacht, dass der Besucher „mit einem stumpfen Gegenstand an der Schläfe verletzt wurde, um Amri die Flucht zu ermöglichen“.

Zu der bisher nicht eindeutig identifizierten Person mit den Gummihandschuhen schreiben Ermittler des Bundeskriminalamtes in mehreren Vermerken, über die Focus berichtet, dass sie eine „augenscheinliche Ähnlichkeit“ mit dem engen Vertrauten Amris, dem ebenfalls aus Tunesien stammenden Bilal A., habe.

Ein hochrangiger deutscher Sicherheitsbeamter soll dem Focus bestätigt haben, dass Bilal A. eine V-Person des marokkanischen Geheimdienstes gewesen sei. Dies würde auch den ungewöhnlichen Schritt erklären, dass der Generalbundesanwalt (GBA) trotz laufender Mord-Ermittlungen gegen Bilal A. dessen Abschiebung bereits am 13. Januar zustimmte.

Auf Anfrage begründete ein Sprecher der Bundesanwaltschaft die Zustimmung seiner Behörde zu der eiligen Abschiebung damit, dass es zum damaligen Zeitpunkt angeblich nicht möglich gewesen wäre, einen Haftbefehl gegen Bilal A. zu erwirken. (dts Nachrichtenagentur)

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2 Kommentare auf "Neue Hinweise auf Helfer von Anis Amri: Ungereimtheiten bezüglich seiner Abschiebung"

  1. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Offenbar klappt es mit Abschiebungen schon, wenn man dazu entschlossen ist …

    Amri wollte übrigens im Juli 2016 aus Deutschland AUSREISEN und wurde durch seine Festnahme in Friedrichshafen an daran gehindert.

    Der deutsche Staat kümmert sich fürsorglich darum, dass jeder willige Terrorist oder Verbrecher, ins Land hereinkommt und dann auch schön hierbleibt. Tausende Opfer sind das Resultat dieses absichtlich herbeigeführten Staatsversagens.

  2. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Einige der 14 Identitäten des Ansi Amri: (Quelle: Wikipedia)

    Mohamed Hassa (* 22. Oktober 1992 in Cafrichik, Ägypten).
    Mohammad Hassan (* 22. Oktober 1992 in Kafer, Ägypten).
    Ahmed Almasri (* 1. Januar 1995 in Cafrichik, Ägypten).
    Ahmed Almasri (* 1. Januar 1995 in Alexandria, Ägypten).
    Ahmed Almasri (* 1. Januar 1995 in Skendiria, Ägypten).
    Ahmad Zaghoul (* 22. Dezember 1995).
    Ahmad Zarzour (* 22. Dezember 1995 in Ghaza, Tunesien).

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