Freitag, 26. April 2024

„Mein Bauch gehört mir“: Landauer Aktionstag zur Abschaffung des Paragrafen 219 a

27. Januar 2019 | Kategorie: Landau, Regional

Speakers Corner: Susanne Follenius-Büssow begrüßte die Anwesenden und sprach über die Ziele des Aktionstages.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Am 26. Januar gab es in vielen Städten Aktionstage, so auch in Landau. Dort wurde auf Initiative der Grünen eine Kundgebung am Marktplatz organisiert.

Bei der Kundgebung mit dabei: Campus Grün, ASTA, Pro Familia, Aradia, OFT (Offenes feministisches Treffen), die Partei und die Grünen.

Es ging darum, die Forderung nach Streichung des Paragrafen 219 a zu verdeutlichen und möglichst viele Menschen dafür zu sensibilisieren.

An einem Infotisch gab es Materialien sowie eine Fotoaktion. Absicht war es auch, in die Diskussion mit den Zuhörern zu kommen.

Fotoaktion. Das schnell entwickelte Bild wurde hinterher auf eine Leine platziert.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

„Der Paragraf 219 a schadet der Gesellschaft, erschwert Frauen, sich in einer Notlage zu informieren und steht gegen die Informationsfreiheit“, brachte es die Grünen-Stadträtin Susanne Follenius-Büsow auf den Punkt.

Frauen würden mit ihren Problemen alleine gelassen„Es ist nicht zu glauben, dass so etwas heute noch möglich ist“, wundert sie sich über den Paragrafen, der seit 1933 existiert. Und das Kompromisspapier mache die Sache nur noch schlimmer.

Foto: Pfalz-Express

Das im Dezember vorgelegte Eckpunktepapier zur „Verbesserung der Information und Versorgung in Schwangerschaftskonflikten“ bedeute keinerlei Verbesserung der gegenwärtigen Situation.

„Vielmehr sorgt es für eine Festschreibung der unwürdigen rechtlichen Situation für Frauen und Ärzte.“ Informationsmöglichkeiten für Ärzte blieben unter empfindlicher Strafandrohung eingeschränkt, Informationsrechte für Frauen in Notsituationen würden missachtet, die Stigmatisierung von Schwangerschaftsabbrüchen und ungewollter Schwangerschaft verfestigt.

Foto: Pfalz-Express/Ahme

„Wir wollen öffentlich machen, was wir davon halten“, so Follenius-Büssow, die auch auf einem improvisierten „Speakers Corner“ Teilnehmer und Zuschauer begrüßt hatte.

Foto: Pfalz-Express/Ahme

„Wir wollen Vertrauen anstatt Misstrauen gegenüber Frauen und Ärztinnen. Wir wollen Unterstützung und eigenverantwortliches Handeln anstatt Kontrolle und Repressionen. Wir lehnen diesen „Kompromiss“ ab!“

Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die zuständigen Politiker werden aufgefordert umzusetzen, „was zahllose Experten, Organisationen und Personen aus der Bevölkerung seit Monaten fordern: Streicht den §219a!“ (desa)

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7 Kommentare auf "„Mein Bauch gehört mir“: Landauer Aktionstag zur Abschaffung des Paragrafen 219 a"

  1. Kleiner Mensch sagt:

    Meine früheste Lebenserinnerung kann ich auf Grund meiner damaligen Körperform sehr genau auf die achte Lebenswoche datieren. Ich war schon in der Phase der Mensch, der ich auch später war.

    Daraus habe ich für mich gelernt: Es ist vollkommen egal, ob man einem Menschen mit acht Wochen, acht Monaten, acht Jahren oder achtzig Jahren den Kopf abschneidet, man nimmt ihm immer ein und das gleiche Leben. Es gibt nur eines.

    Ja, aus Sicht der Frauen ist es schwierig. Aus Sicht des schutzbedürftigen Kindes im Mutterleib aber ganz einfach.

  2. Aufgewachte sagt:

    Freigabe der Ungeborenen zur Ermordung! Hierfür werben alle diese Parteien und Organisationen. Es ist unfassbar! Aber eigentlich auch nicht wirklich, denn die Ermordeten durch kriminelle Migranten sind denen ja auch egal. Wie wohltuend dagegen der march pro life in Washington, an dem sich hunderttausende junger Menschen beteiligt haben, unter Unterstützung von Donald Trump. So sieht wahre humane Politik aus!

  3. Fred S. sagt:

    Dein Bauch gehört sicher nicht dir, wer studiert und nicht fähig ist sich zum Thema zu informieren hat eh die Kontrolle über sein Leben verloren, die Geburtenrate ist hier die niedrigste der Welt, auch dank „pro familia“ (sic!), tiefer kann man nicht sinken.

  4. Tim Weiler sagt:

    Das ist schon schräg: Die Moral- und Verbotspartei Nr. 1 will sich den Fötenmord nicht nur nicht verbieten lassen, sondern auch dafür werben.
    Bei über 100.000 Schwangerschaftsabbrüchen im Jahr 2017 kann man davon ausgehen, dass genug Informations- und Beratungskanäle existieren, oder?
    Eure Bäuche macht euch niemand streitig, bei diesem Klientel wird traditionell mit (…) und der Gesinnung verhütet, wobei der zugeklebte Mund zumindest schon mal ein Weg in die richtige Richtung darstellt. Dass sich bei diesen Veranstaltungen erbärmlicherweise Männer einfinden, löst bei mir Fremdscham aus, aber vielleicht sind das die Interessenten für jene Bäuche.

  5. Familienvater sagt:

    Wenn die Jusos und ihre Brüder/Schwestern/Sonstigen aus den sozialistischen Blockparteien von CDU bis zu den Linken den Mord an ungeborenen Menschen bis zum Tag ihrer Geburt in DE straffrei stellen wollen, ohne daß ein Aufstand der Gesellschaft und ihrer Obertanen dagegen losbricht, dann sind wir in DE wieder dabei das Leben der Schwächsten und Wehrlosen zu vernichten.

    Paul Celan hat recht: „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland „

  6. Diego sagt:

    Habe ich hier jetzt irgendwas nicht richtig mitbekommen?
    Man kann ja zum Thema Schwangerschaftsabbruch stehen wie man will, aber der Paragraph um den es sich ier dreht verbietet doch „NUR“ das Werben für die Durchführung.

    Wenn ich mir die Plakate und Kommentare hier anschaue könnte man meinen Abtreibungen sollen zukünftig erleichtert bzw. erschwert werden.

    Ich denke wenn Frau sich mit dem Thema beschäftigt, gibt es in der heutigen Zeit keine Probleme Informationen dazu zu erhalten…

    Was meine Meinung betrifft fände ich es schon Makaber an ner Bushaltestelle zu stehen mit Werbesprüchen zum Thema Schwangerschaftsabbruch…. ganz nach dem Motto :“Haben Sie ein Problem? Wir erlösen Sie davon“

  7. Martin sagt:

    Es will ja niemand in Frage stellen, dass den Frauen ihr Bauch gehört, aber das Kind gehört Ihnen mit Sicherheit nicht.