Freitag, 19. April 2024

Fröhliche Feier: Landauer Muslime hatten zum Fastenbrechen eingeladen – OB Schlimmer: Islam gehört zu Deutschland

18. Juli 2015 | Kategorie: Landau, Regional

Hatten Spaß: v.li.: Landes-SPD-Fraktionsvorsitzender Alexander Schweitzer, Beigeordneter Rudi Klemm, Bürgermeister Thomas Hirsch, Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer, Staatssekretär Dr. Hannes Kopf, Orhan Yilmaz, Vorsitzender des TSV Landau.
Fotos und Video: pfalz-express.de/Licht
Fotostrecke und Video am Textende

Landau – Die Türkisch Islamische Gemeinde Landau und der TSV Landau (Türkischer Sportverein) hatten in der Eyüp Sultan Moschee zum Fastenbrechen eingeladen. Im Fastenmonat Ramadan dürfen Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder essen noch trinken. Mit dem Fastenbrechen endet diese Periode.

Die Stimmung im Hof der Moschee war fröhlich, entspannt und freundschaftlich. Eingeladen und gerne gekommen waren neben Freunden und Mitgliedern auch Landes-SPD-Fraktionsvorsitzender Alexander Schweitzer, Staatssekretär Dr. Hannes Kopf, Landaus Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer, Bürgermeister Thomas Hirsch, Mitglieder des Stadtrats und Vertreter aus Wirtschaft und Sport.

Auch Flüchtlinge hatte die Gemeinschaft zu Tisch gebeten.

Ramadan fällt in diesem Jahr mitten in den Sommer – nicht ohne Schwierigkeiten für religiöse Muslime, denn die Zeiten des Nahrungs- und Flüssigkeitsverzichts sind lang, die Temperaturen in den letzten Wochen überdurchschnittlich hoch.

Umso mehr genossen wird das tägliche Fastenbrechen, das auf die Minute genau mit dem Sonnenuntergang beginnt.

Die religiöse Pflicht des Fasten beginne mit der Pubertät, erklärte Aydın Taș ( unter anderem stellvertrentender SPD-Vorsitzender Ortsverein Landau und AG Migration)  und erläuterte den Sinn der Fastenvorschriften. So soll durch das Fasten nicht allein der Magen, sondern vor allen Dingen der Geist beherrscht werden.

„Der Mensch sollte in der Lage sein, seinem Ego, wenn es übermäßige Wünsche hat, Widerstand zu leisten und seine Wut zu bewältigen. Er sollte vermeiden, anderen Schaden zuzufügen und den Frieden zu stören. Durch das Fasten trainiert der Mensch, mit seinem Willen umzugehen und seine Triebe unter Kontrolle zu halten“, so Taș.

Der Fastende erreiche sowohl körperliche als auch spirituelle Ruhe, wenn er sich nicht von Hunger und Durst dominieren ließe.

Ausnahmen von der Fastenregel gibt es für Kinder, Kranke, Schwangere oder besonders belastete Menschen.

Taș nahm auch Bezug auf die aktuellen weltweiten Krisenherde. Gerade jetzt, da viele Menschen unter Krieg und Gewalt litten, sei eine Besinnung auf Frieden und gegenseitigen Austausch von immenser Bedeutung. Ein wichtiges Instrument dafür sei der Dialog.

Muslime sehnen sich nach glaubenskonformer Bestattungsmöglichkeit

Taș hatte aber noch einen ganz großen Stein auf dem Herzen: In Landau gebe es keine Möglichkeit, sich nach muslimischen Ritus bestatten zu lassen. Das sei sehr schwer: „Wo sollen zum Beispiel muslimische Eltern ihr Kind begraben? Irgendwo in Rheinland-Pfalz? In Deutschland? Im Herkunftsland?“

Taș appellierte an die Landauer Stadtverantwortlichen, sich schnell zu einer Lösung durchzuringen: „Es ist ein dringliches Problem.“

OB Schlimmer sagte, wenn es eines Beweises bedürfe, dass der Islam zu Deutschland gehöre, dann sei es dieser Abend. Er sei ein Zeichen, wie gut der Kontakt der Kulturen in Landau sei. Das sei etwas ganz Besonderes: „Und so soll es auch bleiben“. Die Integration sei weit fortgeschritten.

Schlimmer dankte Imam Mehmet Ali Cendek für seine Gebete: „Sie haben gebetet für Landau und seine Bürger. Das zeigt, es ist ein weiterer Etappenschritt für eine gute gemeinsame Zukunft.“

Dass nicht nur Liebe, sondern auch Freundschaft durch den Magen geht, bewiesen indes die Köche des Vereins: Es gab Rindergeschnetzeltes, Reis, Bulgur, Hirtensalat, vielerlei türkisches Gebäck, Tee und frische Wassermelonen. (cli)

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5 Kommentare auf "Fröhliche Feier: Landauer Muslime hatten zum Fastenbrechen eingeladen – OB Schlimmer: Islam gehört zu Deutschland"

  1. Willibald Krötzmann sagt:

    Der Islam gehört nicht zu Deutschland, Frau Merkel und Herr Schlimmer!

    Hamed Abdel-Samad

    Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin und Herr Schlimmer,

    Sie sind die Bundeskanzlerin und OB aller Menschen, die in Deutschland bzw Landau leben, und somit selbstverständlich auch die Kanzlerin der Muslime.

    Das ermächtigt Sie aber nicht dazu zu behaupten, der Islam gehöre zu Deutschland.

    Es ist nicht die Aufgabe eines Politikers, eine Religion zu rehabilitieren oder zu bewerten. Politiker sind für die Menschen da nicht für die Ideologien dieser Menschen.

    Bevor Sie diese Behauptung in die Welt setzen, sind Sie verpflichtet, den Bürgern dieses Landes zu erklären, was überhaupt “der Islam” ist!

    Gehört die Aufteilung der Welt in Gläubige und Ungläubige auch zu Deutschland?
    Was ist mit Dschihad?
    Was ist mit Polygamie?
    Was ist mit der Todesstrafe für Apostaten?
    Was ist mit Körperstrafen für Diebe und Ehebrecher und Alkoholtrinker und anderes Denkende?
    Was ist mit Frauenrechten, die im Islam kaum vorhanden sind?
    Was ist mit Sklaverei, die im Islam nicht verboten ist?
    Was ist mit dem Recht der Kinder Angstfrei erzogen zu werden und nicht mit der Drohung mit Höllenqual aufzuwachsen?

    Gehört das alles auch zu Deutschland oder Europa?

    Entweder wissen Sie nicht, dass all das auch zum Islam gehört, dann sind Sie nicht qualifiziert, dieses Urteil zu fällen.

    Oder Sie wissen bescheid und täuschen absichtlich die Bürger dieses Landes um weiterhin der Lobby zu dienen, zB um an Saudi-Arabien Panzer verkaufen zu können (was das Volk nicht will) und den türkischen Handelspartner nicht zu verärgern!

    Auch ich Abdel-Samad, bin ein Bürger dieses Landes und sage Ihnen, als meine Kanzlerin:

    Sie irren sich. Sie täuschen uns. Und Sie tun den Muslimen hier kein Gefallen in dem Sie etwas behaupten, was der Wahrheit nicht entspricht und was die Mehrheit der Deutschen anders sieht; übrigens auch viele deutsche Muslime und Ex-Muslime, die vor dem Islam in ihren ehemaligen Heimatländern fliehen mussten, in diese offene freie Gesellschaft, die Politiker wie Sie mit falscher “Political Correctness” und Globalisierungs-Geschwafel gerade zu zerstören drohen.

    Ja, Sie, die Politker zerstören den Frieden in diesem Land und hetzen so die Menschen gegeneinander auf. Dies Verschlimmerung der Situation nutzen Sie dann auch noch aus, um weiter die Grundrechte einzuschränken und drehen die Sprirale der erzwungenen Toleranz (die einem Volk nie gut tut) weiter an.

    Wer hier lebt, muss Respekt zeigen, und nicht Toleranz! Wer hier lebt, muss deutsche Werte annehmen, und an was er glaubt und wie er glaubt ist reine Ideologie und wegen seinem Respekt eine vom Staat geschützte Privatsache – aber wie er diesen in der Gesellschaft offen auslebt und bestimmt nicht.

    Verstehen Sie das endlich und handeln Sie dementsprechend, wir wählen Sie sonst ab, denn auch unser Maß ist voll.

    Quelle:
    Krisenfrei.de mit persönlichen OB-Ergänzungen.

  2. David Nizzaras sagt:

    Schlimmer gehts nimmer!

    Schön, wie die Herren, die meinen die Meinungshoheit zu besitzen, etwas bewerten von dem sie überhaupt keine Ahnung haben. Sie haben selbst keine muslimischen Freunde und instrumentalisieren nur die hier lebenden Türken um sich als „weltoffen“ darzustellen. Leider haben sie Kenntnisse des Korans und auch die historischen Gegebenheiten sind ihnen fremd (hat der Schweitzer nicht Geschichte studiert?). Nein, Herr Schlimmer, sie haben unrecht und sollten erstmal denken und belesener sein um solche Statements abzugeben. Ansonsten ging es bei dem Treffen wohl es nur ums essen, wie so oft bei interkulturellen Veranstaltungen. Inhalte bleiben außen vor.

  3. Stefan Vogel sagt:

    Ist es Arroganz oder Unwissenheit der politischen Klasse ? Warum denken diese Regionalpolitiker, sich immer anbiedern zu müssen ? Das Beste ist die türkische Fahne im Hintergrund. Was soll dies aussagen ? Steht dies für erfolgreiche Integration? Steht dies für die Identifikation mit dem Gastland? Ist den Herren schonmal aufgefallen, dass der Großteil der Menschen hier nicht so mit der Fahne seines Heimatlandes hausieren geht ?

    Man stelle sich vor, ein Deutscher zieht beruflich in die USA und würde sich so verhalten !
    Im Übrigen ist Religion Privatsache, es interessiert m.E. die Mehrzahl der einheimischen Bevölkerung nicht die Bohne. Das ganze wird noch grotesker, wenn man die grundgesetzfeindlichen Inhalte dieser Religion näher betrachtet. Klar, natürlich gibt es viele gut integrierte Muslime, Freunde, Arbeitskollegen. Aber: Die Unterscheidung zwischen gutem und bösem Islam geht so nicht ! Im Koran sind die Ursachen der Gewalt einfach mitangelegt, so schön sich unsere Politexperten sich dies aus reden wollen…..

    • gerets sagt:

      Ich denke es geht nicht um Arroganz oder Unwissenheit der polit. Klasse, sondern vielmehr um die pure anbiederung an neue Wählerschichten. Die konfessionelle Zusammansetzung der Bevölkerung wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch gewaltig verändern, und wer weiss schon wieviele Ureinwohner bis dahin noch bereit sind die SPD oder die CDU zu wählen…

  4. Günni vunn de Palz sagt:

    Hier nur mal ein paar Nachrichten des HEUTIGEN Tages.

    Baden Würtemberg
    Die Landesregierung beschließ, dass das Tanzverbot an christlichen Feiertagen nur noch an Karfreitag gilt. Bei drei anderen christlichen Feiertagen (darunbter der Totensonntag) wurde das Tanzverbot aufgehoben.

    Saarland
    Im Saarland wird an einigen Grundschulen nach dem Vorbild von NRW der Islamunterricht eingeführt und soll dann für die nächsten Klassen auch weitergeführt werden. Michel bezahlt das schon.

    Hallelujah …. wa geht hier ab?