Löschgruppe Dammheim der Freiwilligen Feuerwehr Landau vorübergehend stillgelegt

19. Dezember 2014 | Kategorie: Landau

Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau-Dammheim. Die Bürger Dammheims sorgen sich um ihre Sicherheit. Sie sind verunsichert.

Sie fragen sich nämlich, wie zukünftig sichergestellt werden soll, dass die Feuerwehr bei einem Brand rechtzeitig vor Ort ist?
Sie fragen sich auch, warum man den Neubau einer neuen Feuerwache in Dammheim gefordert, entsprechende Gelder im Haushalt vorgesehen und ein neues Fahrzeug beschafft hat, wenn diese Entwicklung doch abzusehen gewesen sei.

Hintergrund: Die Wehrleitung der Freiwilligen Feuerwehr Landau hat unter Führung von Stadtfeuerwehrinspekteur Dirk Hargesheimer nach Rücksprache mit Oberbürgermeister Schlimmer und dem Stadtvorstand, die Löschgruppe Dammheim aus dem Gefahrenabwehrplan der Stadt Landau abgemeldet und vorübergehend stillgelegt.

Damit reagierte die Wehrführung laut eigenem Bekunden auf „die nicht zu gewährleistende Einsatzbereitschaft der Dammheimer Löschgruppe aufgrund der zu geringen Mannstärke bei Übungen als auch bei akuter Alarmierung im Ernstfall“. Alle Versuche, zusätzliche Feuerwehrleute für Dammheim zu gewinnen, „haben nicht gefruchtet“, wie die Feuerwehr berichtet.

Die Jugendfeuerwehr bleibe „selbstverständlich bestehen“. Sie leiste hervorragende Arbeit. Aus der Jugendarbeit könne sich eine Perspektive entwickeln. „Der jetzt notwendige Schritt kann bei einer Veränderung der Situation jederzeit rückgängig gemacht werden.“ Deswegen wolle man mit dem Ortsbeirat entsprechende Möglichkeiten weiter ausloten.

Die Sicherheit der Dammheimer Bevölkerung sei trotz dieses Schritts ohne Einschränkungen sichergestellt.

Zur Stilllegung der Dammheimer Löschgruppe erklärt Ortsvorsteher Florian Maier Folgendes:

„Die Stilllegung der Dammheimer Löschgruppe ist bedauerlich, die Entscheidung des Oberbürgermeisters und des Stadtfeuerwehrinspekteurs jedoch nachvollziehbar begründet. Es gilt nun den Blick in die Zukunft zu richten.

Schuldzuweisungen verbieten sich in dieser schwierigen Situation. Wichtig war dem Dammheimer Ortsbeirat, dass die erfolgreiche Jugendarbeit vor Ort fortgeführt werden kann. Ich bin froh, dass diesem Wunsch entsprochen wurde und hoffe, dass es dadurch zu einer Wiederbelebung der Löschgruppe kommen kann. Von Bedeutung wird auch sein, dass die Politiker und die Feuerwehrleute im Gespräch bleiben.

Mein Dank gilt allen, die sich in den letzten Jahren um die Dammheimer Wehr verdient gemacht und viel Herzblut in die ehrenamtliche Arbeit investiert haben. Stellvertretend möchte ich Andreas Hofhansl nennen, der seit 2010 das Amt des Wehrführers ausgeübt hat.

Da Dammheim eine Ausrückgemeinschaft mit Nußdorf bildet, wird zukünftig die dortige Löschgruppe mitalarmiert. Für Dammheim drängt sich nun der Gedanke auf, ob nicht auch einmal über bestehende Verwaltungsgrenzen hinweg gedacht werden sollte.

Die Feuerwehrleute aus unserer Nachbargemeinde Bornheim hätten beispielsweise einen deutlich kürzeren Anfahrtsweg. Bereits heute engagieren sich Dammheimer Bürger in der Bornheimer Feuerwehr, weil sie dort zum Beispiel einen Freundeskreis haben. Ich bin sicher, dass die Ortskenntnis der dortigen Wehr deutlich besser ist als die der Feuerwehrleute aus Nußdorf.

Mir ist bewusst, dass ein solcher Diskussionsbeitrag viele Empfindlichkeiten verletzen kann und nicht nur auf Zustimmung stoßen wird.

Aber auch in anderen Bereichen arbeiten die beiden Dörfer schon eng zusammen. Es gibt eine gemeinsame protestantische Kirchengemeinde, einen gemeinsamen VdK-Ortsverband und auch bei der Wasserversorgung gehört Dammheim zur Walsheimer Gruppe mit Sitz in Bornheim.

Die gemeinsame Grundschule kann mit Fug und Recht als Erfolgsmodell bezeichnet werden. Die Tatsache, dass es sich um zwei verschiedene Landkreise handelt, geht bereits heute an der Lebensrealität vieler Bürger vorbei. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“ (red)

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