Freitag, 19. April 2024

Landau: Unterstützer reichen Petition ein – Ingenthron soll Bürgermeister bleiben – OB Geißler bleibt neutral

26. April 2023 | Kategorie: Landau, Politik regional, Regional

Melanie Zilt mit ihrer Unterschriftenliste vor dem Landauer Rathaus.
Foto: Pfalz-Express/Rolf H. Epple

Landau – Der Tag der Entscheidung naht: Am 2. Mai 2023 (Dienstag) wählen die 44 Mitglieder des Landauer Stadtrats den künftigen Bürgermeister.

Anders als der Oberbürgermeister werden die haupt- und ehrenamtlichen Beigeordneten nicht von der Bevölkerung, sondern vom Kommunalparlament bestimmt. Was wiederum Oberbürgermeister und hauptamtliche Beigeordnete eint, ist die Dauer der Amtszeit: acht Jahre.

Wer wird künftig der zweite Mann in der Stadt sein? Amtsinhaber Dr. Maximilian Ingenthron (SPD) geht erneut ins Rennen, bestärkt durch das äußerst knappe Ergebnis der Oberbürgermeisterwahl im Sommer 2022. Nur 180 Stimmen trennten ihn damals von Dr. Dominik Geißler (CDU). Seine Partei, die SPD, hat ihn einstimmig nominiert und auch Freie Wähler wie Pfeffer und Salz haben ihre Unterstützung verkündet.

Dem gegenüber steht Beigeordneter Lukas Hartmann (Grüne), dessen Kandidatur im Koalitionsvertrag von CDU, Grünen und FDP begründet ist, seinerzeit noch unter dem damaligen OB Thomas Hirsch. Eine Mehrheit im Rat – 24 Stimmen – könnte ihn zum Bürgermeister machen, sollten alle Koalitionäre für ihn stimmen.

Ein Automatismus? Ein Selbstläufer? Nicht für Melanie Zilt. Die Nußdorferin hat eine Petition gestartet und ist damit auf beachtliche Resonanz gestoßen. Ingenthron habe ihr in einer persönlichen Angelegenheit sehr tatkräftig und kompetent geholfen, wofür sie ihm sehr dankbar sei. „Nicht nur seine Kompetenz und die richtigen Netzwerke sind für uns von Bedeutung, sondern auch seine Empathie und sein Mut. Sein Respekt vor den Mitmenschen und der Anstand im Umgang miteinander zeichnen ihn aus“, sagt Zilt.

Rund 1900 Bürger haben die Petition unterzeichnet – ein großer Querschnitt der Landauer Bevölkerung, meint Zilt. Es seien keineswegs nur die Mitglieder und Anhänger der Sozialdemokraten. Namen aus nahezu allen politischen Lagern seien darauf zu finden, „vom so genannten einfachen Bürger bis hin zu prominenten Namen.“

Melanie Zilt hat den Anfang gemacht und sich reingekniet, zahllose Stunden investiert, Mitstreiter gefunden, an zwei Samstagen in der Fußgängerzone Unterschriften gesammelt. Am Mittwoch hat sie die Listen im Rathaus abgegeben. 

Oberbürgermeister mischt sich nicht ein: „Neutral und überparteilich“

Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler (CDU) nimmt die Unterschriftenliste allerdings nicht persönlich an und wird sie an Melanie Zilt zurückschicken lassen. Er sei nicht der richtige Adressat, so Geißler auf Nachfrage des Pfalz-Express. Das seien die Stadtratsfraktionen.

Der Oberbürgermeister sei neutral und überparteilich, heißt es von Seiten der Stadt. Er pflege sowohl mit Maximilian Ingenthron als auch mit Lukas Hartmann ein gutes, kollegiales Verhältnis  – und lasse sich nicht durch die Übergabe einer Petition für eine Wahl instrumentalisieren, bei der er selbst gar nicht mitwählt.

Geißler hatte Zilt vor kurzem die Möglichkeit eingeräumt, ihr Anliegen vorzutragen. In dem Gespräch sei jedoch nicht die Rede von einer Übergabe der Petition gewesen. Das sprach Melanie Zilt laut Stadt erst später bei Geißlers Sekretärin Sylvia Mattern an. „Der Oberbürgermeister ergreift nicht Partei für oder gegen einen Stadtvorstandskollegen. Wären die Rollen von Maximilian Ingenthron und Lukas Hartmann vertauscht, würde er ebenso keine Petition annehmen“, betont die Stadt. (cli/red)

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