Landau: Messer ins Auge gerammt – Fünf Jahre Haft für Angreifer in Asia-Imbiss

1. März 2022 | Kategorie: Landau, Regional

Symbolbild: Pfalz-Express

Landau – Die 1. Strafkammer des Landgerichts Landau hat am Dienstag (1. März 2022) das Urteil gegen einen 53-jährigen vietnamesischen Mann wegen eines schweren Messerangriffs verkündet.

Dem nun Verurteilten wurde vorgeworfen, im Streit mit seinem Opfer in der Küche eines Asia-Imbisses in Landau ein Küchenmesser mit breiter Klinge ergriffen und derart heftig in den Gesichts- und Stirnbereich des Opfers gerammt zu haben, dass das Messer den Schädelknochen durchstieß und die Klinge abbrach.

Das Klingenfragment musste aus dem Schädel des Opfers entfernt werden. Da es in den Augapfel
eingedrungen war, hat das Opfer sein Sehvermögen auf diesem Auge verloren.

Anklage ging von Tötungsvorsatz aus

Die Anklage war davon ausgegangen, dass der Mann mit Tötungsvorsatz gehandelt hat. Die Tötung habe er wegen des abgebrochenen Messers und dem Opfer zu Hilfe eilender Dritter nicht zu Ende bringen können. Demnach wäre laut Anklage ein versuchter Totschlag vorgelegen.

Gericht sieht schwere und gefährliche Körperverletzung

Das Gericht hat den Mann allerdings nicht wegen versuchten Totschlags, sondern wegen schwerer Körperverletzung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt. Beides sind genau definierte juristische Begriffe. Die Kammer ging davon aus, dass der Angreifer zwar ursprünglich den Mann töten wollte, aber dann davon abgelassen hatte.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren und neun Monaten beantragt, die Verteidigung drei Jahre und neun Monate.

Nebulöses Umfeld

Vielen blieb beim Prozess dennoch im Dunkeln. Zeugen hatten sich in Widersprüche verstrickt oder – laut dem vorsitzenden Richter – sogar grob gelogen. In die „Geheimnisse der vietnamesischen Küche“ habe man nicht vordringen können. (cli/red)