Dienstag, 16. April 2024

Nebenbuhlerin erstochen: Neun Jahre Haft für Ehefrau

15. Dezember 2014 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional

 

Frankenthal/Speyer – Elf Jahre Haft hatte die Anklage gefordert, zu neun Jahren verurteilte sie nun der Richter: Eine 53-Jährige Frau, die im Februar diesen Jahres die Geliebte ihres Mannes erstochen hatte (wir berichteten), wurde bei der Verhandlung  im Amtsgericht Frankenthal des Totschlags für schuldig befunden.

Die vierfache Mutter hatte zugegeben, die Lebensgefährtin ihres Mannes in den frühen Abendstunden des 17. Februar zur Aussprache aufgesucht zu haben. Im Verlauf eines sich anschließenden Streits habe sie die Frau erstochen. Die Täterin war zuerst mit Brille und Perücke getarnt in die Wohnung des 50-jährigen Opfers eingedrungen.

Im Verlauf des Gesprächs, bei der die Ehefrau ihre Konkurrentin bat, ihren Mann freizugeben, diese sie aber nur ausgelacht habe, sei des dann zu einer Rangelei und den tödlichen Messerstichem gekommen. Elf mal stach die Frau aus „extremer Wut“ zu. Danach habe sie der Toten die Kleider ausgezogen, um eine Sexualstraftat vorzutäuschen.

Der Staatsanwalt betonte die Bereitschaft der Frau, zu töten. Allerdings könne man nicht mit Sicherheit sagen, ob Mordmerkmale wie wie niedrige Beweggründe oder Heimtücke zuträfen.

Der Anwalt der Täterin verwies auf die jahrelange Demütigung des Opfers: Der Ehemann habe sie mehrere Jahre betrogen und dann nach über 20 Jahren Ehe verlassen.

Als Nebenkläger trat der Bruder des Opfers auf. Dieser glaubte der Reuebekundung der Angeklagten nicht, die das Geschehen nach eigener Aussage „so nicht gewollt habe und zutiefst bereue“. (cli)

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