Kundgebung: „Von Kandel zu Chemnitz – ein kleiner Schritt“

30. August 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional
Teilnehmer einer Kundgebung gegen rechts bei der St. Georgskirche in Kandel

Einige Teilnehmer der Kundgebung in Kandel.
Foto: Pfalz-Express/Licht

Kandel – Auch im Südwesten – wie im ganze Land – schaut man dieser Tage nach Chemnitz. Dort war auf dem Stadtfest am vergangenen Wochenende ein 35-Jähriger erstochen und zwei weitere Männer im Alter von 33 und 38 Jahren schwer verletzt worden.

Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehle gegen einen 23-jährigen Syrer und einen 22-jährigen Iraker. Die genauen Umstände sind noch immer unklar.

In den Tagen darauf explodierte die Stadt: Bei Demonstrationen, an denen auch zahlreiche Gruppierungen aus dem rechten Spektrum teilgenommen hatten, man sah auf Videos und Filmberichten offen gezeigte Hitlergrüße, es gab Jagdszenen auf Migranten und Übergriffe auf Journalisten. Der wahrscheinlich echte Haftbefehl des Chemnitzer Amtsgerichts tauchte im Internet auf.

In Kandel hat es solche Szenen bislang noch nicht gegeben, trotz regelmäßiger Demonstrationen und Gegendemonstrationen, die seit dem Tötungsdelikt an Mia V. ein Mal im Monat durch die Straßen ziehen.

Das soll auch so bleiben. Deshalb haben am Mittwochabend Mitglieder der „Kurpfälzisch Kurfürstlichen Antifa“ (KKA), von „Kandel gegen Rechts“, vom „Männerbündnis Kandel“ und der Partei „Die Partei“ am Friedensengel an der St. Georgskirche eine Kundgebung abgehalten. Die Befürchtung: Dass es in Kandel irgendwann soweit kommen könnte wie in Chemnitz.

Dem „Frauenbündnis Kandel“ (Migrationsgegner), das die monatlichen Demos veranstaltet, wirft KKA-Sprecher Holger Heim vor, die Saat zu bereiten. „Sie legen die Grundlagen für Ausschreitungen wie in Chemnitz“, ist Heim überzeugt und appelliert an alle Kandeler Bürger, sich dem entgegen zu stellen.

Wenn man nicht endlich auf die Straße gehe, so Heim, würden auch hier irgendwann Menschen durch die Stadt gehetzt: „Geht raus und zeigt den Faschisten, dass sie hier nicht willkommen sind.“  Wer gegen „rechts“ demonstriere, sei nicht zwangsläufig gleich „links“, betonte Heim und sprach damit eine mögliche Angst der Kandeler an, in eine Schublade gesteckt zu werden. „Wir für uns nehmen in Anspruch, Demokraten zu sein.“

Eine weitere bittere Pille aus Sicht der „Antifa“ und kooperierender Gruppen: „In Kandel wird antifaschistischer Widerstand diskreditiert, kriminalisiert und behindert.“ Das wolle man so nicht mehr zulassen, sagte Heim. Es könne nicht sein, dass Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion oder Hautfarbe beurteilt würden: „Für uns steht der Mensch im Vordergrund.“ (cli)

Foto: Pfalz-Express

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13 Kommentare auf "Kundgebung: „Von Kandel zu Chemnitz – ein kleiner Schritt“"

  1. WInston Smith sagt:

    In der Überschrift habe ich etwas ganz böses gelesen:

    »Von Kandel nach Chemnitz ist nur ein kleiner SCHNITT.«

  2. Markus sagt:

    Von Chemnitz nach Kandel, mit dem Sonderzug….. aber neeee, die haben ja selbst eine Großdemo, wo sicherlich auch Kandel wieder erwähnt wird.

  3. Hans-Jürgen Höpfner sagt:

    Chemnitz , Kandel, Freiburg, ….. etc.
    Vergesst nicht welche Politikerin die eigentliche Ursache für all die Toten und Vergewaltigten ist!

  4. Gerhard Heringer sagt:

    Respekt. Ein beachtlicher Aufmarsch. Und dann auch noch 4 Gruppen, die bei dem wichtigen Thema doch sicher alle Unterstützer und Mitglieder mobilisiert haben.

  5. Philipp sagt:

    Wer ein Schild rumträgt „Stoppt Hass und Hetze“ und gleichzeitig Hass und Hetze verbreitet ist grundsätzlich fehl am Platz.
    In einer Zeit der sich regelmäßig wiederholenden „Einzelfälle“ ist ein Schild „Stoppt die täglichen Einzelfälle“ doch wohl viel angebrachter!
    Aber Kandel ist mit seinen „Antifaschisten“ und „Antirassisten“ (Tobi, Chris, Danny G, Bürgermeister) jeden Tag für eine neue Peinlichkeit gut.

    • Danny G. sagt:

      Da musste ich jetzt echt lachen ! Bin ich doch meistens bei der Demo dabei, auf der die beiden Erstgenannten nie erscheinen würden.

      • Chris sagt:

        Dann lachen sie mal.
        Wenn Sie ihre Samstage mit Demos verschwenden wollen, dann bitte.
        Ich hab besseres zu tun. Nennt sich Leben.

      • Philipp sagt:

        Sorry Danny G., habe Sie mit einem anderen Danny (es könnte einer mit Sahne im Kopf gewesen sein) verwechselt.
        Ich bitte um Entschuldigung, dass ich Sie im gleichen Satz wie den Spammer-Tobi genannt habe.
        Was der hier publiziert ist zwar absoluter Stuss, aber die Geschwindigkeit mit der er seine Beiträge hier heraus(…) ist schon bewundernswert.
        Dass dabei das Denken zu kurz kommt ist dann nicht mehr weiter verwunderlich!

  6. Aufgewachte sagt:

    „Haltet den Dieb“, ruft der Dieb. (…) Die Linken samt Antifa erfüllen die Pläne der Kabale, die für Polarisierung und Kriege in den Ländern verantwortlich sind.

  7. Schutti sagt:

    Empfehle allen Kandelern den Verfassungsschutzbericht Rlp 2017.
    Vor allem die Abschnitte „Rechtsextremismus“ (Seite 37 ff) und „Linksextremismus“ (Seite 81 ff). Auch der Bundesverfassungsschutzbericht 2018 klärt ganz schön auf.

    Danach könnt Ihr die Aktivisten einordnen und manche Schreiberlinge könnten sich Ihre Pixel sparen.

  8. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    „In den Tagen darauf explodierte die Stadt: Bei Demonstrationen, an denen auch zahlreiche Gruppierungen aus dem rechten Spektrum teilgenommen hatten, man sah auf Videos und Filmberichten offen gezeigte Hitlergrüße, es gab Jagdszenen auf Migranten und Übergriffe auf Journalisten. Der wahrscheinlich echte Haftbefehl des Chemnitzer Amtsgerichts tauchte im Internet auf.“

    Ich übersetze dann mal:

    Tausende Bürger gingen überwiegend friedlich auf die Strassen um zu demonstrieren. Einzelne zeigten den Hitlergruss. Erhobene Hände wurde von den Medien als Hitlergruss interpretiert. Für die in den Qualitätsmedien geschilderten „Jagdszenen“ gibt es keine stichhaltigen Belege. Für die Ausländergewalt gegen deutsche gibt es stichhaltigen Belege: EIn Toter und zwei Verletzte.

  9. Rainer Greb sagt:

    Habe eben auf MDR eine Gesprächsrunde des sächsischen Kabinetts in Chemnitz gesehen. Mehrere Bürger, friedliche Demo-Teilnehmer, haben der Berichterstattung der Medien widersprochen. Biedere ältere Damen und Herren haben glaubhaft berichtet, dass es eine friedliche Demo Chemnitzer Bürger war, an die sich einige Rechte drangehängt hatten. Von denen gingen auch die „Jagdszene“ und die „Deutschen Grüße“ aus. Schlimm genug. Aber sollen die Friedlichen wegen einiger Chaoten daheim bleiben? Ist MP Dreyer gegangen, als die Anitfa in Kandel randaliert hat? Ein Mann meinte, dass ihn seine Schwester aus England angerufen hätte und meinte, in Chemnitz sei der Bürgerkrieg ausgebrochen. Und da jammern die Medien bei dieser verzerrten Berichterstattung von wegen „Lügenpresse“?