Helmut Schweder als Leiter der BBS SÜW verabschiedet: Aufbruch in ein neues Leben

23. Juli 2015 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Leute-Regional

Helmut Schweder (links) wurde von Beate Engelhardt-Sikora verabschiedet. Der neue Schulleiter Wolfgang Peters (rechts) steht schon in den Startlöchern.
Fotos: Pfalz-Express/Ahme

Edenkoben. „I did it my way“ intonierte die Lehrerband der BBS Südliche Weinstraße. Es war der Auftakt zu einer sehr kurzweiligen Verabschiedung, oder eines „Aufbruchs“, wie es der zu Verabschiedende, Helmut Schweder selbst formulierte und wie es auch auf der Einladung zu lesen stand.

Nach etwas mehr als zwölf  Jahren verabschiedete die LRSD Beate Engelhardt-Sikora im Rahmen einer offiziellen Verabschiedungsfeier der Berufsbildenden Schule Südliche Weinstraße im Kurpfalzsaal der Stadt Edenkoben den langjährigen Leiter der Berufsbildenden Schule Südliche Weinstraße, Helmut Schweder, in den Ruhestand.

In einer Zeit, in der pädagogische Konzepte kommen und gehen, habe Helmut Schweder seine Schule sehr gut aufgestellt und hinterlasse seinem Nachfolger Wolfgang Peters ein gut bestelltes Haus. Peters moderierte die Veranstaltung mit Überblick und betonte auch die freundschaftlichen Beziehungen, die sich in der sechsjährigen Zusammenarbeit mit Schweder aufgebaut hätten.

Eingeladen waren unter anderem Landrätin Theresia Riedmaier, Beigeordneter Bernd Lauerbach als Schuldezernent, die Landtagsabegordneten Schwarz und Schneider sowie Verbandsbürgermeister Gouasé und Bürgermeister Kastner. Natürlich ließen es sich auch Schulleiter der Umgebung nicht nehmen, ihren Kollegen gebührend zu verabschieden, Institutionen wie die IHK oder DEHOGA als wichtige Kooperationspartner, eingeschlossen.

Schülersprecher Ingo Engelskirchen sprach für die Schülerschaft einige lobende Worte und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit engagierten Lehrern und Schulleiter.

Nur eitel Freud und Sonnenschein wird es im Leben eines Schulleiters nicht geben und so gab es durchaus auch kritische Anmerkungen zu Helmut Schweders Führungsstil. Doch für die Veranstaltung (und Helmut Schweders guten Humor) sprach die Tatsache, dass er sich damit konfrontieren ließ und auch gute Miene zum bösen Spiel machen konnte.

Apropos Spiel: Eine nicht ganz unkomplizierte Verbindung gab es zwischen Betriebsrat und Schulleiter, was der Personalratsvorsitzende Patrik Herrmann und Andrea Schreiber in einem amüsanten Spiel als „Engelchen und Teufelchen“ zum Besten gaben und genüsslich ausschlachteten.

Der Vorsitzende des Ortsverbandes der Lehrer an Wirtschaftsschulen (VLW), Christian Paulus, überreichte ein flüssiges Dankeschön für knapp 40jährige Mitgliedschaft im Berufsverband.

Zauberer Müller, aus den Reihen der Lehrerschaft kommend, gab einige zauberhafte Impressionen aus dem Leben eines Schulleiters zum Besten. Wolfgang Peters zeichnete den Weg Helmut Schweders mittels Powerpoint-Bildmaterial witzig nach.

Landrätin Theresia Riedmaier betonte, dass die Berufsbildende Schule Südliche Weinstraße ein Aushängeschild für den Landkreis sei und ihr Glanz unter anderem ein Verdienst von Helmut Schweder: „Er ist dabei seinem Lebensmotto „Leben in der Region, leben für die Region“ gefolgt und hat es mit Charme und Engagement aber auch mit Konsequenz eingelöst.“, so Landrätin Theresia Riedmaier in ihrer Ansprache.

Sie erinnerte daran, dass die Berufsbildende Schule Südliche Weinstraße in dieser Form vor 37 Jahren gegründet wurde und tausende Kinder aus dem Landkreis Südliche Weinstraße, der Stadt Landau und aus der gesamten Region die Ausbildung durchlaufen haben. „Die BBS SÜW hat sich den modernen Herausforderungen gestellt und wird sich diesen weiterhin stellen.

Neben den zwei Punkten, „Bewahren was sich bewährt hat und Verändern wo nötig“, die Schweder 2003 in der Rede zu seinem Amtseintritt aufzählte, hob die Landrätin zwei weitere Ansätze hervor: „Neu denken wo möglich und scheinbar Unmögliches wagen.“

Für sie persönlich, für den zuständigen Kreisbeigeordneten Bernd E. Lauerbach und für den Landkreis Südliche Weinstraße werde die Berufsbildende Schule Südliche Weinstraße auch in Zukunft eine bedeutende Rolle behalten.

Riedmaier, Helmut Schweder und der für Schulen zuständige Kreisbeigeordnete Bernd E. Lauerbach betonen unisono, dass sich die gesamte Berufswelt verändert habe. Keine andere Schule müsse sich so intensiv am Arbeitsmarkt orientieren wie eine BBS.

Diese Orientierung am Arbeitsmarkt hier in der Region sei eine der Stärken der BBS SÜW. Mit differenzierten Bildungsgängen wolle man den Schülern auf diesen Arbeitsmarkt vorbereiten, damit sie hier wohnortnah gute Arbeit finden und die Unternehmen in der Region gut ausgebildete Arbeitskräfte bekommen. Damit würde die BBS Südliche Weinstraße einen wichtigen Beitrag für den Arbeitsmarkt in der Region und für die Berufschancen von jungen Menschen leisten.

Schweder: „Für mich war es ein großes Glück zwölf Jahre an dieser Schule Schulleiter gewesen zu sein, hier in dieser gesegneten Region, dort wo ich geboren bin, dort wo ich hingehöre.“

Nun wird er in einen neuen Lebensabschnitt aufbrechen. Ganz bewusst würde er seine Verabschiedung unter das Motto „Aufbruch“ gestellt. Aufbruch sei zukunftsorientiert und spannend. Aufbruch in ein neues Leben. Schweder freue sich auf diesen Ruhestand, den er gemeinsam mit seiner Frau, seinen Kinder und den Enkelkindern verbringen möchte.

Viele Geschenke gab es: Unter anderem auch einen Gutschein für eine Ballonfahrt für Weltenbummler Helmut Schweder.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Zur Person Helmut Schweder

Der Essinger Helmut Schweder, hatte im Jahr 2003 die Leitung der der Berufsbildenden Schule Südliche Weinstraße übernommen. Zuvor absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Winzer, um dann ein Studium an der Universität des Saarlandes Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre als Diplom-Handelslehrer abzuschließen.

Seit 1981war als stellvertretender Schulleiter an der Berufsbildenden Schule der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau tätig.

Zur BBS SÜW

Mit derzeit knapp über 1400 Schülern ist die Berufsbildende Schule Südliche Weinstraße immer noch am Wachsen. Annweiler hat sich mit über 440 Schülern zum zweitgrößten Standort entwickelt. Großen Zuwachs brachten die Bildungsgänge Höhere Berufsfachschule Sozialassistenz und die Fachschule für die Erzieherausbildung in Vollzeit und Teilzeit. Edenkoben kann mit stabilen Klassen in den Metallberufen und in der Hotelfachschule aufwarten.

Von Bedeutung ist die Ausbildung der Köche; im vergangenen Jahr wurden hier u.a. in der Gastronomie 25 Spanier ausgebildet. Wahrscheinlich kommen zum neuen Schuljahr auch Flüchtlinge nach Edenkoben, die die BBS SÜW im Berufsvorbereitungsjahr in den Fachrichtungen Gastronomie und Handwerk unterrichten wollen. Der Standort Bad Bergzabern – mit fast 550 Schülern größter Standort – hat sich in letzter Zeit mit den großen Umbrüchen in der Höheren Berufsfachschule und in der Berufsfachschule beschäftigen müssen.

Neu eingerichtet wurden zwei Klassen der Förderschule und zum neuen Schuljahr ein Berufsvorbereitungsjahr für Förderschüler. (desa/kv-süw)

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