Freimersheim. Die Freimersheimer Mühle stand im Mittelpunkt der Einwohnerversammlung am 7. März 2023. 90 Bürger folgten der Einladung der Gemeinde in die Frimarhalle und den Vorträgen zur „Änderung und Ergänzung des Bebauungsplans Freimersheimer Mühle“.
Ortsbürgermeister Daniel Salm begrüßte die Gäste und bedankte sich zugleich für die große Resonanz. Seit 2008 sei die Firma Cornexo in Freimersheim, schaute Salm zurück auf die Anfänge der Erfolgsgeschichte für die Mühle wie auch für die Gemeinde.
Schließlich sei Cornexo der größte Arbeitgeber, wie auch der größte Gewerbesteuerzahler in Freimersheim und unterstütze die Gemeinde und die örtlichen Vereine. Bis zur Mühlen-Übernahme der Familien Bindewald und Gutting zählte die Gemeinde zu den Ärmsten in der Verbandsgemeinde Edenkoben. Die mittlerweile größte maisverarbeitende Mühle in Deutschland, das Wahrzeichen von Freimersheim, habe sich sehr positiv entwickelt, auch inmitten der Pandemie und der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage.
Diese Erfolgsgeschichte soll nun weitergeschrieben werden mit einer notwendigen Expansion, blickte der Ortsbürgermeister in die Zukunft des wichtigen Unternehmens für Landkreis, Verbandsgemeinde und Ortsgemeinde.
Patrick Bindewald, Geschäftsführer der Cornexo GmbH, stellte das Unternehmen vor: 45 Mitarbeiter (zwölf aus Freimersheim), fünf Auszubildende, 300 regionale Landwirte, 78.000 Tonnen verarbeiteten Mais (2022), 40 Millionen Euro Umsatz (2022), Investitionen in den Standort von 42 Millionen Euro seit 2008. Das Unternehmen liefert den Grundrohstoff für Snacks wie Chips und Flips, Toasts, Burgerpatties wie auch glutenfreie Produkte.
Die Mühle soll nun erweitert und die Lagerkapazitäten erhöht werden. Der angestiegenen Produktion folge mit diesem Schritt dann das Mitwachsen der Lagermöglichkeiten. Und damit kann der gesamte geerntete Mais künftig direkt vom Feld und ohne große weitere Wege im bearbeitenden Betrieb gelagert werden.
Um mehr Lagerfläche zu schaffen, soll die bisherige Bebauung auf dem bestehenden Betriebsgelände verdichtet werden. So sollen weitere Getreidesilos im Umfeld der bestehenden Silos im Osten und Westen entstehen. Die bisherigen Türme sind 38 Meter hoch, die neuen 50 Meter.
Des Weiteren ist im Westen des Betriebsgeländes ein neues Gebäude zur effizienteren Mais-Annahme geplant, direkt daneben ist laut Plan ein neues Gebäude zur Trocknung des Rohstoffs und ein weiteres Silo vorgesehen. Und damit sich die großen Speicher auch in die Landschaft einfügen, hat die Ortsgemeinde einen offenen Ideenwettbewerb zur Gestaltung der äußeren Seitenflächen geplant.
Dipl. Ing. Jens Kiebjieß vom Ingenieurbüro Baumeister aus Bernburg stellte das Verfahren zur Änderung und Ergänzung des Bebauungsplans vor. Das Ziel sei, im Rahmen des notwendigen Bauleitplanverfahrens eine Vereinbarkeit mit dem Überschwemmungsgebiet, dem FFH – Gebiet, dem Vogelschutzgebiet und der umliegenden Bebauung zu erreichen. Auch die zu erbringenden und notwendigen Ausgleichsmaßnahmen sollen im Bebauungsplan geprüft und festgesetzt werden.
Fragen der interessierten Bürger wurden beantwortet, die Referenten und die Besucher der Einwohnerversammlung tauschten sich über die zu erwartenden Änderungen und Expansionspläne der Freimersheimer Mühle aus.
Am 28. März 2023 wird der Gemeinderat Freimersheim über den Planaufstellungsbeschluss beraten und beschließen. Sollte sich der Gemeinderat für diesen aussprechen, erfolgt die frühzeitige Beteiligung der Behörden und der Öffentlichkeit zum Vorentwurf des Bebauungsplans „Freimersheimer Mühle“. (Ivonne Trauth)
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