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Gescheiterter Staatsstreich in der Türkei: Viele Tote – immer noch Gefechte

16. Juli 2016 | Kategorie: Nachrichten, Weltgeschehen
Quelle: Pfalz-Express

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Ankara – Die Zahl der Opfer bei einem gescheiterten Umsturzversuch durch Teile des Militärs in der Türkei ist auf 265 gestiegen.

Das sagte der kommissarische türkische Militärchef Dündar. Darunter seien 47 Zivilisten und 104 Putschisten. Mindestens 1200 Menschen seien verletzt worden.

Mehr als 1500 Militärangehörige sind unterdessen landesweit verhaftet worden. Dündar kündigte harte Strafen für Anhänger des Umsturzversuches an. Unterdessen sind die Kämpfe in Istanbul abgeflaut, rings um das Armeehauptquartier in Ankara werde jedoch noch gekämpft.

Der türkische Präsident Erdogan, der sich an einem sicheren Ort aufhalten soll, kündigte unterdessen eine umfassende Säuberung des Militärapparates an: „Wir haben mit der Operation begonnen, das Militär vollständig zu säubern. Und wir werden diese Operation weiterführen“, so Erdogan.

Noch am Dienstag soll in Berlin der Krisenstab der Bundesregierung zusammentreten.

Die Lage ist nach Angaben der Regierung wieder unter Kontrolle. In Ankara und Istanbul spielten sich teils dramatische Szenen ab: Putschende Soldaten übernahmen die Kontrolle über TV-Stationen, Panzer blockierten wichtige Bosporus-Brücken, außerdem überflogen Militärjets und Kampfhubschrauber die Städte. (dts Nachrichtenagentur/red)

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Ein Kommentar auf "Gescheiterter Staatsstreich in der Türkei: Viele Tote – immer noch Gefechte"

  1. Andreas sagt:

    Ich habe gehofft, daß das Militär diesen islamistischen Möchtegern-Sultan stürzt. Diese Nacht hat allerdings gezeigt, wie es um die Türkei steht: Nicht einmal die türkische Armee kann Erdogan stoppen. Von Minaretten herab und über AKP-hörige Medien wurden seine Anhänger und alle streng gläubigen Moslems aufgerufen, sich quasi als lebende Schutzschilde vor ihren Führer auf die Straßen zu begeben. Auch die Staatengemeinschaft hat die Putschisten isoliert, unter dem Vorwand, man müsse die „demokratisch“ gewählte Regierung von Erdogan anerkennen.

    Fazit: Das war der letzte Versuch, Erdogan zu stoppen. Die USA, die EU und die Bundesregierung stützen aber diesen Potentaten. Egal, ob er die Türkei weiter islamisiert, egal, ob dadurch auch Europa immer weiter islamisiert wird: Hier geht es nur um wirtschaftliche und politische Interessen der Akteure. Ob Erdogan nun „Säuberungsaktionen “ startet, seine Anhänger Nachts in Deutschland auf den Straßen Freudentänze aufführen oder alle DITIB-Moscheen nach dieser Nacht faktisch seine „Kasernen“ auf deutschem Boden sind – man dultet es, man fördert es!

    Die nächsten Jahre werden unsere Gesellschaft massiv verändern – die Welt ist in Bewegung wie noch nie.