Fragen zur Landtagswahl: Eckart Lube, Wahlkreis 43

Eckart Lube
Foto: privat

Wie vor jeder Wahl stellte der Pfalz-Express den Kandidaten zur Landtagswahl einige Fragen zu ihren Prioritäten. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Antworten, die bis zum Stichtag 3. Februar nicht eingegangen sind, konnten leider nicht mehr berücksichtigt werden.

Fragen an Eckart Lube, Wahlkreis 43, (Neustadt, Haßloch, VG Lambrecht)

Für meinen Wahlkreis will ich vor allem erreichen:

Die Fördermittel für den Grundwasserschutz, für die Forschung an und die Umsetzung von Klimaanpassungsstrategien müssen erhöht werden. Stichwort Wasserpfennig. Gemeinsam mit den Winzern und Landwirten suchen wir in Kooperationen nach grundwasserverträglichen
Bewässerungsmethoden und Vermeidung von Schad- und Nährstoffeinträgen. Die DLR muss personell und finanziell aufgestockt werden.

Durch eine attraktive Taktung und einen spürbar günstigen Preis (1 €/Tag) wollen wir den ÖPNV zu einer realistischen Alternative zum motorisierten Individualverkehr machen. Mit einem multimodalen Mobilitätsangebot aus einer Hand (Bus, Bahn, Leihfahrzeuge, MoD, Dorf-Shuttle) muss die Fahrt günstiger und ebenso schnell und komfortabel sein, als das eigene Auto samt Parkplatz.

Zur Finanzierung dessen muss der ÖPNV kommunale Pflichtaufgabe sein.

Ebenso muss der Klimaschutz Pflichtaufgabe werden. Neben der Finanzierung einer nachhaltigen Infrastruktur wird damit auch ein Paradigmenwechsel in den öffentlichen Verwaltungen voran gebracht. Um in 15 Jahren zur Klimaneutralität zu gelangen, müssen die Kommunen als Akteure und als Auftraggeber mit gutem Beispiel voran gehen und alles an den Nachhaltigkeitszielen ausrichten.

Wenn ich Abgeordneter bin, werde ich als erstes…

…eine Frau zur neuen Ministerpräsidentin wählen!

Die drei dringlichsten Themen sind aus meiner Sicht…

Klimaneutral leben und wirtschaften – bis 2035
Vernetzte, nachhaltige Mobilität
Offene, vielfältige, freie und inklusive Gesellschaft

Worin sehen Sie Ihre größte Stärke?

Aus 25 Jahren in verschiedenen Managementpositionen der Entsorgungs- und Recyclingbranche bringe ich Erfahrung mit, wie öffentliche Aufgabenerfüllung effizient und wirtschaftlich gestaltet werden kann und dabei dennoch – oder gerade weil sie dabei – primär ökologische Ziele verfolgt.

Wenn ich nicht in den Landtag gewählt werde, dann…

…werden wir GRÜNE dennoch ein gutes Zweitstimmenergebnis eingefahren haben. Meine Freunde auf der Landesliste werden dann in Mainz voran bringen, was wir hier vor Ort anschließend umsetzen müssen.

In der Region wird es genug zu tun geben um der regionalen Kreislaufwirtschaft zum Durchbruch zu verhelfen.

Zur aktuellen Lage: Wie beurteilen Sie die bisherigen Corona-Maßnahmen in Abwägung mit den wirtschaftlichen und psychosozialen Folgen?

Der Krisenmodus verlangt oftmals, dass die Entscheider handeln müssen, bevor sie sich ein abschließendes Bild machen können. Daher halte ich mich zurück, es im Nachhinein besser wissen zu wollen.

Dass jedoch praktisch reflexhaft zuallererst Konzerne milliardenschwer gestützt werden und Soloselbstständige, Künstler und Gastronomen leer ausgehen, oder bis zum Februar auf die Novemberhilfe warten, zeigt die typische, skandalöse Schieflage.

Jeder von uns muss jetzt aufmerksam mithelfen, dass uns in dieser Krise niemand verloren geht: Krankheit, Einsamkeit, Anschluss, finanzielle Engpässe, Sprachbarrieren. Mit Solidarität und Nachbarschaftshilfe kommen wir da gemeinsam durch!

Zur Person:

54 Jahre, Diplomkaufmann, verheiratet, 2 erwachsene Söhne, seit 2004 in Neustadt wohnhaft.