Freitag, 26. April 2024

Fragen zur Landtagswahl: Christoph Spies (SPD), MdL, Wahlkreis 42

5. Februar 2021 | Kategorie: Allgemein, Wahlspecial: Landtagswahl RLP 2021

Christoph Spies
Foto: privat

Wie vor jeder Wahl stellte der Pfalz-Express den Kandidaten zur Landtagswahl einige Fragen zu ihren Prioritäten. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Antworten, die bis zum Stichtag 3. Februar nicht eingegangen sind, konnten leider nicht mehr berücksichtigt werden.

Fragen an Christoph Spies, SPD, Wahlkreis 42, Südliche Weinstraße, (Bad Dürkheim,VG Grünstadt Land, Grünstadt, VG Deidesheim, Freinsheim, Wachenheim)

Für meinen Wahlkreis will ich vor allem erreichen: 

Mein Herzensanliegen ist die optimale medizinische und pflegerische Versorgung der Menschen vom Haardtrand bis zum Leiningerland – dies umfasst sowohl den Bestand und die Weiterentwicklung unserer Krankenhäuser sowie die stationäre und ambulante Versorgung, umfassende präventive und gesundheitsfördernde Unterstützung aller Bürger.

Klimafreundliche Alternativen wie den Radverkehr, ÖPNV, SPNV und Elektromobilität möchte ich gezielt ausbauen und fördern. Aus meiner Sicht muss dies Hand in Hand mit den Kommunen umgesetzt werden.

Um die Infrastruktur attraktiv auszubauen, sollen sichere Radwege ausgebaut werden und z. B. entlang von Landstraßen angelegt werden. Hierzu möchte ich die Kriterien für den Bau von Radwegen ändern und beim LBM die Funktion eines Radbeauftragten einführen, der Kommunen berät.

Wenn ich weiterhin Abgeordneter bin, werde ich als erstes…?

Da ich hoffe, dass die Bürger Malu Dreyer als unsere Ministerpräsidentin bestätigen, würde ich meine Kraft und mein Engagement für die Bürger unseres Wahlkreises einsetzen und unsere Themen in einen Koalitionsvertrag einarbeiten.

Die drei dringlichsten Themen sind aus meiner Sicht…

Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist der sozial-ökologische Umbau unserer Gesellschaft. Ich bin davon überzeugt, dass Klimawandel der von Menschen verursacht wurde, auch von uns Menschen gestoppt werden kann.

Die SPD und ich persönlich bekennen uns zum Pariser Klimaschutzabkommen und wollen unseren Beitrag zur Einhaltung unseres Zieles der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius leisten. Für Rheinland-Pfalz nehmen wir uns ein sehr ehrgeiziges Ziel vor und streben als eines der ersten Bundesländer vollständige Klimaneutralität bis 2040 an.

Auch in den kommenden Jahren wird die Bedeutung der Pflege aufgrund des demografischen Wandels weiter zunehmen. Die Frage, wie sie einmal leben möchten, wenn sie älter oder alt sind, beschäftigt viele Menschen in unserem Land.

Gemeinsam mit allen Akteuren wollen wir die Pflegeinfrastruktur unsers Landes auf hohem Niveau weiterentwickeln. Wir wollen, dass unser Erfolgsmodell Gemeindeschwesterplus in ganz Rheinland-Pfalz realisiert wird und präventive Hausbesuche zukünftig flächendeckend ermöglicht werden können. Wir drängen darauf, dass neben dem Land auch der Bund seine Förderzusage einhält.

Ich möchte, dass alle Menschen in unserem Land Zugang zu bezahlbarem Wohnraum haben – in den Städten genauso wie im ländlichen Raum. Das Problem stark steigender Mieten – insbesondere in den Ballungsgebieten – ist eine der wichtigsten sozialen Fragen unserer Zeit.

Worin sehen Sie Ihre größte Stärke? 

Meine größte persönliche Stärke ist mein profundes Fachwissen, welches ich durch Ausbildung, Weiterbildung, Studium und langjährige Berufserfahrung erworben habe. Aufbauend auf diesem Wissen ist es mir möglich, viele unterschiedliche Sachverhalte schnell aufzunehmen und Entscheidungen im Sinne der Bürger zu treffen.

Wenn ich nicht mehr in den Landtag gewählt werde, dann…

Sollte ich nicht weiterhin den Auftrag der Bürger erhalten, sie in Mainz vertreten zu dürfen, würde ich meinen beruflichen Werdegang vor der Zeit als Politiker wieder aufnehmen.

Zur aktuellen Lage: Wie beurteilen Sie die bisherigen Corona-Maßnahmen in Abwägung mit den wirtschaftlichen und psychosozialen Folgen?

Die derzeitige Lage ist in jeglicher Hinsicht außergewöhnlich: Zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ist eine weitreichende Reduzierung von Kontakten erforderlich, da sich das Virus oftmals symptomfrei und daher zunächst unerkannt weiterverbreitet.

Bei wem sich ein schwerer Verlauf entwickelt, lässt sich im Vorfeld nicht sagen. Insbesondere ältere Menschen und Menschen mit chronischen Erkrankungen sind darum auf ein solidarisches Handeln der gesamten Gesellschaft angewiesen. Aber auch jüngere Menschen haben teilweise mit massiven Spätfolgen einer COVID-19-Erkrankung zu kämpfen, die es zu verhindern gilt.

Neben unseren Grundfreiheiten ist auch das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit ein Grundrecht. Wir müssen bestmöglich die Waage halten zwischen dem Gesundheitsschutz auf der einen und den Freiheitsrechten auf der anderen Seite. Es sind zwei Seiten derselben Medaille.

Zur Erfüllung dieser grundgesetzlichen Pflicht ergreifen die unterschiedlichen Stellen derzeit umfangreiche Schutzmaßnahmen, die eine unkontrollierte Weiterverbreitung des Coronavirus verhindern sollen. Diese sind notwendig, um die zweite Infektionswelle zu brechen, die trotz des erheblich ausgeweiteten Schutzes vulnerabler Gruppen zu einer Zunahme der schweren Verläufe und Todesfälle geführt hat und unser Gesundheitssystem an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit treibt.

Darüber hinaus beeinträchtigen die mit den Infektionen verbundenen hohen Krankenstände und vielen Quarantänefälle auch die Wirtschaft und gefährden die Aufrechterhaltung der Infrastruktur.

Notwendig ist es aber, die Maßnahmen kontinuierlich auf ihre Geeignetheit, Erforderlichkeit und Angemessenheit hin zu überprüfen. Dabei dürfen nicht nur gesundheitspolitische Ziele eine Rolle spielen, sondern auch die sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen.

Zur Person:

Alter: 35 Jahre

Ausbildung:
2003-2006 Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten; AOK – Die Gesundheitskasse in Rheinland-Pfalz; Regionaldirektion Ludwigshafen und Neustadt

2006-2009 Weiterbildung AOK-Betriebswirt

2010-2012 Gesundheitsökonomie im Praxisverbund; Hochschule Ludwigshafen am Rhein; Bachelor of Science

2013-2015 Health Care Manager – Versorgungssteuerer; Hochschule Ludwigshafen am Rhein; Master of Science

Beruf: Mitglied des Landtages

Familienstand: ledig

Wohnort: Grünstadt

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