Fragen zur Landtagswahl: Felix Eichner, (Klimaliste RLP), Wahlkreis 42

5. Februar 2021 | Kategorie: Allgemein, Wahlspecial: Landtagswahl RLP 2021

Felix Eichner
Foto: Klimaliste RLP

Wie vor jeder Wahl stellte der Pfalz-Express den Kandidaten zur Landtagswahl einige Fragen zu ihren Prioritäten. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Antworten, die bis zum Stichtag 3. Februar nicht eingegangen sind, konnten leider nicht mehr berücksichtigt werden.

Fragen an Felix Eichner, Wahlkreis 42, Südliche Weinstraße, (Bad Dürkheim,VG Grünstadt Land, Grünstadt, VG Deidesheim, Freinsheim, Wachenheim)

Für meinen Wahlkreis will ich vor allem erreichen:

In der Region ist einiges zu tun. Unser Kreis ist zum Beispiel einer der Kreise mit der niedrigsten
Stromproduktion durch erneuerbare Energien. Das muss sich dringend ändern. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Mobilität. Gerade auf dem Land hat man einfach ein Problem ohne Auto.

Ich will, dass es auch abseits der Bahnlinien zu einer guten Anbindung durch den ÖPNV kommt. Ich habe letztens versucht, mit dem Fahrrad von Grünstadt nach Bad Dürkheim zu kommen. Das war schon sehr anstrengend. Von den Verbindungen nach Altleiningen oder Carlsberg ganz zu schweigen.

Das finde ich katastrophal. Über Fahrradwege hier in der Region wird überaus viel geredet. Passieren tut aber nicht sehr viel. Hier braucht es einen Bürokratieabbau auf allen Ebenen.

Wenn ich an unsere Region denke, dann verbinde ich damit zuallererst den Weinbau. Auch die Landwirtschaft muss sich wandeln. Hin zu einer ökologischen und biodiversen Produktionsweise. Den Tieren, der Umwelt und damit auch den Menschen zuliebe müssen wir zusammen mit den
betroffenen Landwirten Wege finden, weniger Dünger und Pestizide einzusetzen.

Es braucht an vielen Stellen und auf allen Ebenen, angefangen bei der persönlich Handlungsebene bis hin zur globalen Klimapolitik, kleine Veränderungen, damit die Umwelt geschützt ist.

Diese Veränderungen liegen natürlich nicht alle in der Verantwortung des Landtages. Es geht mir vor allem darum, diese wichtigen Punkte in die öffentliche Diskussion zu bringen und Weichen für unsere Zukunft zu stellen. Das muss auch im Landtag passieren.

Wenn ich Abgeordneter bin, werde ich als erstes…?

…eine große Party schmeißen und das 7 Nächte lang feiern. Natürlich nur, wenn das die Situation mit Corona zulässt. 😉
Spaß beiseite: Es ist für mich schon eine große Ehre, allein für den Landtag zu kandidieren.

Sollte sich der Wahlkreis dazu entscheiden, mir sein Vertrauen auszusprechen, wäre das schon unglaublich. Vor allem beim Vergleich meines Alters mit dem Durchschnitt im derzeitigen Landtag fällt auf, dass ich noch relativ jung bin. Das ist aber eine Stärke und verschafft mir im Vergleich zu anderen Abgeordneten eine andere Perspektive. Was ich als erstes tun würde, weiß ich nicht genau.

Auf jeden Fall würde ich anfangen, den Plan für ein klimaneutrales Rheinland-Pfalz umzusetzen.

Die drei dringlichsten Themen sind aus meiner Sicht…

Klimaschutz
Gerechtigkeit
Bildung

Worin sehen Sie Ihre größte Stärke?

Ich wollte anfangs, im Unterschied zu vielen anderen Kandidierenden, eigentlich nicht in den Landtag. Ich kandidiere aus Notwehr gegen die derzeitige Klimapolitik. Meine Motivation ist also nicht Macht, Geld o.ä., sondern der Kampf gegen die Klimakrise.

Daher bin ich vollkommen unabhängig von anderen Interessen und kann meine ganze Energie darauf richten, meine Vision für ein klimaneutrales Rheinland-Pfalz und einen umweltfreundlichen Wahlkreis Bad Dürkheim umzusetzen.

Wenn ich nicht in den Landtag gewählt werde, dann…

…habe ich trotzdem schon einiges erreicht. Allein die Wahlzulassung und die damit verbundene Aufmerksamkeit für die Klimakrise und die Forderung nach ehrlichem und wissenschaftlich ausgerichtetem Klimaschutz ist ein großer Erfolg für mich und meine Mitstreiter. Wenn ich
damit die Klimaliste über die 5%-Hürde befördern könnte, wäre ich trotzdem sehr glücklich.

Zur aktuellen Lage: Wie beurteilen Sie die bisherigen Corona-Maßnahmen in Abwägung mit den wirtschaftlichen und psychosozialen Folgen?

Die Corona-Pandemie hat mir gezeigt, dass die Politik in der Lage ist, auf die Wissenschaft zu hören.

Diese akute Gefahr für Leib und Leben wird mithilfe von Fakten bekämpft. Bei der Klimakrise werden diese Fakten leider oftmals ignoriert. Nur die Klimaliste hat ein ganzheitlich wissenschaftliches Konzept gegen die Klimakrise und das, obwohl es mittlerweile ausreichend Studien und Pläne gibt zum Einhalten der 1,5-Grad-Grenze des Pariser Klimaabkommens. Das finde ich sehr frustrierend und sehr Schade.

Die Corona-Hilfen für die Wirtschaft hätten wesentlich nachhaltiger sein müssen. Für die Hilfen werden viele neue Schulden aufgenommen, die von den folgenden Generationen abbezahlt werden müssen. Warum werden Firmen gerettet, die nicht nachhaltig und klimafreundlich agieren und die vor allem schon vor der Krise nicht wirtschaftlich waren? Hier hätten wenigstens Verpflichtungen zu mehr Klimaschutz eingefordert werden können.

 Zur Person:

Tätigkeit: Schüler
Alter zur Wahl: 18
Wohnort: Kleinkarlbach
Familienstand: ledig

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