Büchelberg – Erstmals konnte der Obst- und Gartenbauverein Büchelberg sein traditionelles Sommerfest mit seinem ersten Storchenfest verbinden.
Nachdem vor kurzem die Beringung der ersten beiden Jungstörche durch Christian Reis von der „Aktion Pfalzstorch“ in Bornheim stattgefunden hatte, wurden jetzt deren Patenschaften versteigert.
Nach mehr als hundert Jahren stellte sich auch in Büchelberg die erste erfolgreiche Brut von Weißstörchen ein. Derzeit tummeln sich zwei etwa 13 Wochen alte Küken im Nest in der Anlage des Obst- und Gartenbauvereins.
„Der Verein hat das Nest vor sechs Jahren auf einem zehn Meter hohen Mast errichtet“ erzählt der Schriftführer des Vereins Eugen Julius Niederer. „Anhand der Beringung konnte festgestellt werden, dass die dreijährigen Elterntiere aus Bruten in Mechtersheim und Knittelsheim stammen. Das Weibchen hatte mit einem anderen Männchen bereits im vergangenen Jahr mit einem Brutgeschäft begonnen. Dies blieb aber wegen des schlechten Wetters erfolglos. In diesem Jahr verlief jedoch die Brut mit einem neuen Männchen erfolgreich“ erläutert er weiter.
Ob die zwei Jungstörche jetzt Mann oder Frau sind, kann noch nicht festgestellt werden, aber sie haben einfach schon einmal die Namen Conny und Gustav erhalten. Die Beringung musste auf jeden Fall vor dem Verlassen des Nests stattfinden. Deshalb geschah dies schon vor zwei Wochen, als Reis an mehreren Orten mit Hilfe eines Hubwagens tätig war.
Die Kunststoffringe wurden oberhalb der Ferse der Störche angebracht und mit Erkennungsnummern versehen – wie der Vorsitzende des Vereins Edgar Albrecht erwähnt.
Jetzt sind die beiden Büchelberger Jungstörche bald flügge, wie man am Sonntag gut bei den ersten Flugversuchen beobachten konnte.
Aufgrund des guten Besuchs des Sommerfests herrschte auch reges Interesse an der Versteigerung der Patenschaft – eine nach der Beringung übliche Aktion. Allerdings musste diese bereits vor dem angekündigten Zeitpunkt um 16 Uhr vorgenommen werden, weil plötzlich dunkle Gewitterwolken aufzogen.
Umso munterer wurde unter den Hammerschlägen der beiden Auktionäre geboten, ehe Brigitte Platz aus Büchelberg die Patenschaft für Conny zum Höchstpreis von 100 Euro und ihr Bruder Hermann Fischer aus Neustadt die für Gustav für 150 Euro ersteigerten. Stolz nahmen sie die Patenurkunde in Empfang.
Da das befürchtete Unwetter dann doch ausblieb, konnten die zahlreichen Besucher noch den Klängen des Musikvereins und des Drehorgelspielers lauschen und zusehen, wie ein Jungstorch immer wieder zum Flug ansetzte, aber noch keinen Erfolg hatte. (lumi)
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