Samstag, 20. April 2024

Erdogan verhängt dreimonatigen Ausnahmezustand in der Türkei

20. Juli 2016 | Kategorie: Nachrichten
Türkischer Präsident Recep Tayyip Erdogan: Immer mehr Alleinherrscher-Ambitionen? Foto: pfalz-express.de/Licht

Türkischer Präsident Recep Tayyip Erdogan: Immer mehr Alleinherrscher-Ambitionen?
Foto: pfalz-express.de/Licht

Ankara – Nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei hat Staatspräsident Erdogan einen dreimonatigen Ausnahmezustand über das Land verhängt.

Das sagte er am Mittwochabend nach einer Sondersitzung des Nationalen Sicherheitsrates und des Kabinetts in Ankara. Demnach sei der Staatsstreich „vielleicht noch nicht vorbei“ und es könne „weitere Pläne geben“.

Deswegen sei es notwendig, „alle Elemente entfernen zu können“, die in den Putschversuch verstrickt seien. Im Ausnahmezustand kann Erdogan weitgehend per Dekret regieren.

Seit dem gescheiterten Militärputsch am Freitagabend wurden bereits Tausende verhaftet oder aus dem Staatsdienst entlassen, darunter nicht nur Militärs, sondern unter anderem auch Richter, Staatsanwälte und Lehrer.

Erst am Mittwoch war bekannt geworden, dass auch über 600 Bildungseinrichtungen geschlossen werden, die meisten darunter Privatschulen. (dts Nachrichtenagentur) 

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2 Kommentare auf "Erdogan verhängt dreimonatigen Ausnahmezustand in der Türkei"

  1. vorsichtiger Urlauber sagt:

    Wenn unser Aussenministerium richtig funktioniert, dann müsste spätestens jetzt eine Empfehlung an Urlaubsreisende in die Türkei ergehen, nochmal zu übedenken, ob eine Reise in ein Land im Ausnahmezustand richtig ist, auch wenn’s noch so billig ist.

    • Achim Wischnewski sagt:

      Sehr richtig Joe,

      Aktuelle Hinweise

      Am Abend des 20. Juli 2016 ist der Notstand für alle 81 Provinzen der Türkei ausgerufen worden, der zunächst für drei Monate gilt. Ausgangssperren können nun überall kurzfristig verhängt und allgemeine Personenkontrollen jederzeit durchgeführt werden. Es wird dringend empfohlen, immer ein gültiges Ausweisdokument mit sich zu führen.

      Am Abend des 15. Juli 2016 kam es in Ankara und Istanbul zu einem Putschversuch, der nach Angaben der türkischen Regierung inzwischen beendet ist.

      Reisenden in Istanbul und Ankara wird bis zur vollständigen Klärung der Lage weiterhin zu äußerster Vorsicht geraten. Dies gilt insbesondere auf öffentlichen Plätzen für Menschenansammlungen.

      Im Zweifelsfall wird geraten, in sichere Wohnungen und Hotels zurückzukehren und die Medienberichterstattung sowie diese Reise- und Sicherheitshinweise aufmerksam zu verfolgen.

      Der Flughafen Istanbul Atatürk (IST) wurde am 16. Juli wieder geöffnet, der normale Flugbetrieb wurde jedoch noch nicht wieder aufgenommen. Es ist mit erheblichen Verspätungen zu rechnen. Reisenden wird geraten, Kontakt mit ihrem Reiseveranstalter oder ihrer Fluglinie aufzunehmen.

      Aus anderen Teilen des Landes, insbesondere von der Mittelmeerküste, wurden keine besonderen Ereignisse gemeldet.

      Am 28. Juni 2016 wurde am internationalen Flughafen Istanbul Atatürk (IST) ein schwerer Terroranschlag verübt, bei dem zahlreiche Menschen ums Leben kamen oder verletzt wurden. Der Flughafen hat am 29. Juni 2016 den Betrieb wieder aufgenommen.

      Seit Januar 2015 kam es auch in der Istanbuler Innenstadt wiederholt zu schweren Attentaten mit zahlreichen Verletzten und Toten (zuletzt am 12. Januar 2016, 19. März 2016 und 7. Juni 2016).

      Die Hauptstadt Ankara war ebenfalls von Anschlägen betroffen: Dort detonierten am 17. Februar und am 13. März 2016 Autobomben.

      Landesweit ist weiter mit politischen Spannungen sowie gewaltsamen Auseinandersetzungen und terroristischen Anschlägen zu rechnen.

      Auch bei Reisen über Land wird zu besonderer Vorsicht geraten.

      Von Reisen in das Grenzgebiet der Türkei zu Syrien und Irak, insbesondere in die Städte Diyarbakır, Cizre, Silopi, Idil, Yüksekova und Nusaybin sowie generell in die Provinzen Mardin, Şırnak und Hakkâri wird dringend abgeraten.

      https://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/TuerkeiSicherheit.html