Mittwoch, 16. Oktober 2024

„Die Welt ein bisschen besser machen“: Sozialunternehmerin Sina Trinkwalder

29. November 2013 | Kategorie: Allgemein, Leute

Sina Trinkwalder ist nach eigener Aussage eine „unverbesserliche Weltverbesserin“.
Foto:pfalz-express.de/Licht

Kapellen-Drusweiler.  Sina Trinkwalder ist eine Art moderner Robin Hood – nur dass sie niemandem etwas wegnimmt, sondern Menschen etwas Essentielles gibt: Lohn, Brot, Selbstachtung. 

Sie holt die Menschen aus der Arbeitslosigkeit, die als unvermittelbar gelten, fertigt in Deutschland und bezahlt hohe Löhne. Sina Trinkwalder ist 35, Unternehmerin aus Augsburg. Im April 2010 gründete sie „manomama“, Deutschlands erste und einzige „ökosoziale“ Kleidermanufaktur.

„Menschlichkeit ist der Gewinn eines Unternehmens“

Sina Trinkwalder ist keine Unternehmerin, die an Gewinnoptimierung durch Billiglöhne oder Fertigung in  Asien glaubt. Sie glaubt an die fundamentale Bedeutung eines selbstverdienten Lebensunterhalts für Menschen, die dadurch mit Stolz an der Gesellschaft teilhaben können. „Wir glauben, dass das einzige Ziel eines Unternehmens die Maximierung der Menschlichkeit sein muss. Das ist der Gewinn“, so Trinkwalder, die der Liebling ihrer Angestellten ist.

Taffer Lebenslauf

Trinkwalder zog mit 15 Jahren von zu Hause aus, mit 20 war sie, trotz abgebrochenem Politik- und BWL Studium, Inhaberin einer eigenen Werbeagentur.

„Klick“ gemacht hat es bei Trinkwalder, als ein Obdachloser ihre weggeworfene Zeitschrift aus dem Müll fischte, um aus dem Hochglanzpapier ein wenig „Weihnachtsschmuck“ für sein Plastiktüten-Zelt zu basteln.

Sina Trinkwalder gab ihren gutbezahlten und sicheren Job auf und investierte ihr komplettes Erbe – ca. 2 Millionen Euro – in manomama. Ohne Zuschüsse vom Staat, versteht sich.

Sie nimmt die, die keiner wollte

140 Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose, Frauen mit langen Leidensgeschichten und Menschen mit Handicap haben in den vergangenen drei Jahren bei „manomama“ Arbeit gefunden. Unter transparenten und fairen Bedingungen werden ökologisch einwandfreie, aus der Region stammende Textilien produziert.

Statt viel Geld in Einzelhandel und Werbung zu investieren, engagiert sich Trinkwalder vornehmlich im Onlineverkauf und bezahlt ihre Mitarbeiter über Tarif – plus Bonus, wenn sie mehr als ihr Mindestsoll schaffen. Der Gewinn von manomama wird in neue Arbeitsplätze investiert.

Gut für die weitere Entwicklung von manomama: Innovative Wege bleiben nicht unbemerkt. Als Vertreterin eines nachhaltigen Unternehmertums wurde Sina Trinkwalder bereits zu Auftritten in den Talkshows von Anne Will, Günther Jauch und Erwin Pelzig eingeladen. (cli/ls)

 

 

 

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