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Bundesverdienstkreuz für Jockgrimer Karl-Heinz Deutsch: „Außergewöhnliches Engagement für Kunst und Kultur“

22. Januar 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim, Leute-Regional
 Karl-Heinz Deutsch(re.) mit seiner Familie und Kulturminister Dr. Konrad Wolf. Foto: MWWK

Karl-Heinz Deutsch (re.) mit seiner Familie und Kulturminister Dr. Konrad Wolf (li).
Foto: MWWK

Jockgrim/Mainz – Für sein herausragendes Engagement im Bereich der Bildenden Kunst und der Kultur hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den in Jockgrim lebenden Künstler Prof. Karl-Heinz Deutsch mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

„Es gibt in Rheinland-Pfalz immer wieder Persönlichkeiten, die sich in außergewöhnlichem Maße für die Förderung von Kunst und Kultur engagieren. Sie, Herr Prof. Deutsch, sind eine solche Persönlichkeit und das Land Rheinland-Pfalz verdankt Ihnen viel“, sagte Kulturminister Konrad Wolf, der die Auszeichnung in Vertretung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Montag in Mainz überreichte.

Werdegang

Nach seiner in Jockgrim abgeschlossenen Lehre als Keramik-Modelleur absolvierte Karl-Heinz Deutsch ein Studium an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste in Karlsruhe.

Seit 1965 ist er hauptberuflich als freischaffender Künstler tätig und setzt sich in seinem künstlerischen Werk intensiv mit Architektur und Bauplastik auseinander.

So realisierte er über 75 Aufträge für Kunst am Bau, unter anderem den Januskopf für die Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin. Auch erhielt er für sein künstlerisches Schaffen 1972 den Pfalzpreis für Plastik und 1978 den Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz.

In Jockgrim richtete Deutsch im elterlichen Haus sein erstes eigenes Atelier ein, wo er über viele Jahre arbeitete und auch heute noch wohnt. Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Künstler engagiert er sich seit vielen Jahren auch ehrenamtlich im Bereich der Kultur.

Seit der Gründung des „Zehnthauses Jockgrim“ 1975 als Begegnungsstätte ist er dort in vielerlei Funktionen aktiv und hat den Ort kulturell geprägt. Allein von 1977 bis 2011 fanden dort rund 200 Ausstellungen aufgrund seines Engagements statt.

Die Stiftung des Albert-Haueisen-Preises 1979 geht ebenso auf ihn zurück wie die Einrichtung des vierwöchigen Zehnthaus-Stipendiums, das seit 1983 alle zwei Jahre überwiegend an junge Künstler, die zu gleichen Teilen aus Deutschland und dem europäischen Ausland kommen, vergeben wird.

Auf Karl-Heinz Deutschs Initiative hin entstand bei einem internationalen Symposium im Bürgerpark 1989 der Skulpturenweg Jockgrim, der gleichzeitig ein Teilstück des Skulpturenwegs Rheinland-Pfalz ist.

Dieser wächst noch heute kontinuierlich durch die vom Land geförderten Bildhauersymposien, bei denen neue faszinierende Kunstwerke entstehen. Er selbst hat an vielen dieser Symposien mitgewirkt.

Mit der Übereignung von 44 Kunstwerken an die Stadt Germersheim im Jahr 2010 durch die Eheleute Waltraud und Karl-Heinz Deutsch wurde die Grundlage des Skulpturenmuseums im Stadtpark Fronte Lamotte geschaffen. 22 Arbeiten des Jockgrimer bereichern auch die Kunstsammlung des Landes Rheinland-Pfalz.

Das Bundesverdienstkreuz solle heute Anerkennung und Wertschätzung von Deutschs Verdiensten sein, sagte Minister Wolf bei der Laudatio. (red)

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Ein Kommentar auf "Bundesverdienstkreuz für Jockgrimer Karl-Heinz Deutsch: „Außergewöhnliches Engagement für Kunst und Kultur“"

  1. Werling sagt:

    Gratulation nach Jockgrim.

    Hoffentlich gilt Herr Deutsch in dieser Aufmachung jetzt nicht als Nazi. 😉