Freitag, 26. April 2024

Bienenschutz – So kann jeder helfen

27. April 2021 | Kategorie: Freizeit & Hobby, Ratgeber, Sonstiges

Bienenvolk in einem Stock.
Motivfoto: Pfalz-Express

Bienenschutz ist angesagt wie nie zuvor – und sehr viel einfacher, als den meisten Menschen bewusst ist.

Nachfolgend erfahren Sie, wie Sie den Bienen mit wenig Aufwand viel Gutes tun können:

Was hilft den Bienen? Ganz einfach: Mehr Nahrung genau dort, wo sie geboren werden.

Genauer gesagt, in einem Umkreis von bis zu 7 km zum nächsten Bienenstock – wenn die Umgebung noch eher „naturfeindlich“ ist, fliegen Honigbienen auf Nahrungssuche noch viel weiter.

Wildbienen suchen genauso Nahrung, nur liegen ihre Nester weit verstreut in der Umgebung und der Flugradius ist bei jeder der 560 Arten ein wenig anders.

Sie helfen den Bienen mit blühender Nahrung in Ihrem Garten, in erheblichem Umfang und ganz egal wo in Deutschland ihr Garten genau liegt: Die Stiftung für Mensch und Umwelt, die die Initiative „Deutschland summt“ ins Leben gerufen hat, hat gerade erst wieder bestätigt, dass das Bienensterben immer noch bedrohliche Ausmaße zeigt. Schließlich werden ja gerade erst die unterschiedlichen Ursachen genauer erforscht, mit weltweitem Austausch aus unterschiedlichsten Orten.

Sie abzustellen, erfordert z. B. bei uns eine Agrarreform, eine Rückkehr zu einer naturverträglichen Landwirtschaft (die auch uns Menschen gesündere Nahrung bringt), doch bis dahin müssen die Bienen überleben.

Da sich jedoch seit ein, zwei Jahren die Meldungen mehren, dass Bienen im städtischen Umfeld gut (über-)leben, wenn im Umfeld genug natürliche Blüten zu finden sind, können Sie den Bienen in einem Stadtgarten genauso gut beim Überleben helfen wie in einem Garten auf dem Land.

Und es ist so leicht, den „fleißigen Bienchen“ zu helfen, die für uns Menschen als Bestäuber so wichtig sind.

Im Dezember 2017 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 20. Mai zum „Welttag der Bienen“ erklärt. Wegen der fortdauernden Bedrohung der kleinen Helfer sollen an diesem Tag Zeichen gesetzt werden, um das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Bienen zu erhöhen.

Wäre es nicht schön, an diesem 20. Mai wenigstens ein paar der Pflanzen in den Garten zu setzen, die den Bienen köstliche Nahrung bieten? Es könnten auch ein paar mehr werden, dann wir haben Ihnen zur Erleichterung der Auswahl eine schöne Liste mit „Bienenpflanzen“ zusammengestellt:

Bienenpflanzen für den Garten

Je „reiner und lebloser“ die Kulturlandschaft vor Ihrer Haustür bisher gestaltet ist, desto mehr Leben bringen einige dieser heimischen, natürlichen Pflanzen in den Garten:
– Akelei (Aquilegia), vorbildliche Staude für Bienen, Hummeln und Gärtner mit vielen blauen, violetten, rosafarbenen oder weißen Blüten je nach Sorte
– Echter Alant (Inula helenium), höchst genügsame, mehrjährige Staude mit großen gelben Blüten und alte Arzneipflanze
– Borretsch (Borago officinalis), das Gurkenkraut, ist auch eine alte Gewürz- und Heilpflanze
– Ehrenpreis (Veronica), anspruchslose Nektarpflanze für Bienen und Hummeln mit verschiedenfarbigen Arten für jeden Geschmack
– Kornblume (Cyanus segetum), genügsamer Dauerblüher, leider nur oft nur einjährig zu bekommen
– Lavendel (Lavendula augustifolia), ursprünglicher, lange blühender, sehr robuster Lavendel
– Wiesen-Margerite (Asteraceae), die schönste Belohnung für fortgeschrittene Magerwiesen
– Oregano (Origanum vulgare), gesund für Bienen und Hummeln und wohl noch gesünder für Menschen
– Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea), kommt aus Nordamerika, ist aber auch bei unseren Bienen schon gut „eingemeindet“
, Wiesen-Schafgarbe (Achillea), zarter Schmuck und Heilpflanze für naturnahe Gärten
– Scharfer Mauerpfeffer (Sedum acre), robuster, anspruchsloser Eckenfüller, der in 5 – 10 cm Höhe gelbe Blütenteppiche bildet
– Schmuckkörbchen (Cosmea), fast vergessene Bauerngartenpflanze mit schönen weißen bis rosa gefärbten Blüten
– Sommerflieder(Buddleja), beste Nektar-Tankstelle für Tagfalter, Bienen und Hummeln
– Sonnenauge (Heliopsis), anspruchsloser Dauerblüher für jeden Gartenboden
– Sonnenbraut (Helenium), eine der schönsten heimischen Stauden, frosthart und pflegeleicht
– Mehrstielige Stauden-Sonnenblumen (Helianthus), reiche Nektarquelle mit großen gelben Blüten
– Steppen-Salbei (Salvia nemorosa), Wiesensalbei (Salvia pratensis), bei Feinschmeckern genauso beliebt wie bei Bienen
– Wasserdost (Eupatorium), heimisches „Urgestein“ und ein echter Renner bei Wildbienen, Hummeln, Schmetterlingen
– Weber-Karde (Dipsacus sativus): Erst Bienennahrung und dann Naturbürste für verwöhnungshungrige Haustiere
– Wilde Disteln (diverse Arten), zuerst eine Freude für Schmetterlinge, Bienen und Hummeln und dann Kreativ-Material für Trockensträuße
– Zitronenmelisse (Melissa officinalis), unverwüstlich und auch für Menschen sehr lecker

Wenn Sie momentan keine Zeit haben, Ihren ganzen Garten bienenfreundlich aus- bzw. aufzurüsten, reichen schon ein paar Quadratmeter Bienenwiese (Bienenweide) in einer abgelegenen Ecke des Gartens, um viele Bienen im Umkreis glücklich zu machen.

Die Samen oder Pflanzen für die bienenfreundliche Blütenpracht sind heute leicht zu finden, sollten aber am besten von einem ökologisch versierten, regionalen Händler bezogen werden. Diesen finden Sie z. B. über einen Preisvergleich. Schauen Sie gleich oben bei den niedrigsten Preisen – das an Ihre Region angepasste Saatgut heimischer Pflanzen ist um einiges günstiger als Saatgut für exotische Züchtungen, von denen Bienen verhungern.

Zusatzgewinn: Pflegeleichte Blütenpracht

Die heimischen Blütenpflanzen bringen auch für die Bewirtschaftung und Pflege Ihres Gartens einen erheblichen Gewinn: Je mehr Sie sich mit Ihnen beschäftigen, desto mehr werden Sie entdecken, wie wunderbar anspruchslos diese Gewächse sind.

Rasen muss in der grünen Saison mindestens einmal in der Woche gemäht werden, damit er wirklich schön aussieht, und braucht auch sonst viel Pflege und Wasser. Wildblumenwiesen sind höchst genügsam, werden maximal zwei Mal im Jahr mit geliehenen (Motor-)Sensen oder einem Wiesenmäher gemäht – und das wars auch schon mit der Pflege.

Die gemähten Pflanzenteile bleiben einfach zum Trocknen liegen (und dürfen, aber müssen nicht gewendet werden, damit die neue Saat gut verteilt wird).

Wildstauden am richtigen Standort machen überhaupt keine Arbeit und breiten sich meist auch noch von selbst aus (kaum übermäßig, das ist eher eine Spezialität ortsfremder Gewächse). Da bleibt dann bald noch Zeit für ein Insektenhotel für Bienen und Hummeln (ein prima Bau-Projekt für gelangweilte Jugendliche).

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