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Kurt Beck fordert mehr Nachsicht mit Politikern: „Man sollte uns mehr Schwächen zugestehen“

5. November 2016 | Kategorie: Politik, Politik Rheinland-Pfalz
Kurt Beck. Foto: pfalz-express.de/Licht

Kurt Beck.
Foto: pfalz-express.de/Licht

Berlin  – Der ehemalige SPD-Vorsitzende und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, wirbt um Verständnis für Schwächen bei Spitzenpolitikern.

„Jeder normale Mensch ist auch mal krank. Aber Politiker sollen immer gesund sein. Man sollte uns mehr Schwächen zugestehen“, sagte der 67-Jährige dem Magazin „Spiegel“.

Man sei als Politiker gezwungen, Krankheiten zu unterdrücken. „Man hat es als Politiker in Fleisch und Blut, dass man keine Schwächen zeigen darf“, sagte Beck.

Der Pfälzer hat in seiner Karriere mehrfach selbst erfahren müssen, dass Krankheit und Politik sich schlecht vertragen. 2008 litt er während einer Krise als Parteivorsitzender unter einer schweren Mandelentzündung.

Aus Angst vor Medienberichten habe er sich nicht in eine Klinik getraut: „Ich dachte, wenn ich ins Krankenhaus gehe, ist das mein politischer Tod. Dann schreiben alle: `Beck am Ende`“. Dies sei eine der gravierendsten Erfahrungen seines Lebens gewesen. (dts Nachrichtenagentur)

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2 Kommentare auf "Kurt Beck fordert mehr Nachsicht mit Politikern: „Man sollte uns mehr Schwächen zugestehen“"

  1. Max sagt:

    Wenn ich auf die ‚facebook‘ – Seite der SPD Rheinland Pfalz gehe, sehe ich genau das Gegenteil !
    Dort wird alles ausgeschlachtet was sich auch nur als Fehler anderer Parteien (speziell über die CDU) erweisen könnte.
    Bei Rückfragen bekommt man keine Antwort, bei Kritischen Kommentaren wird man sofort gesperrt !
    Also, Herr Beck, schön den Ball flach halten !

  2. Hans-Günter Gerstle sagt:

    Der Vergleich von Schwächen (Fehler) in der Politik verbunden mit persönlicher Krankheit ist weit weit hergeholt. Natürlich darf ein Mensch als Politiker krank werden und natürlich muss sich der Politikmensch unbeschadet seiner Person für die notwendigen Tage aus dem Politikbetrieb zurückziehen können. Kein normaler Mensch würde das als verächtlich bezeichnen oder gar negativ deuten, denn Gesundheit wünscht man doch jedem, egal welcher politischen Couleur. Ich hoffe, diese paranioa artigen Zustände, so wie geschildert, gibt es nicht bei jedem der verantwortungsvolle Politik macht. Völlig anders dagegen, wenn nach Lesart (so wie hier) versucht wird, gravierende politische Fehlentscheidungen mit Krankheit in Verbindung zu bringen um zu entschuldigen oder abzumildern. Die große Steuergeldvernichtung von über 500 Mio Euro am Nürburgring, die unendliche Geschichte mit dem Hotel in Bad Bergzabern, die vielen anderen Ausgaben von Steuergeldern für „ich möchte gern die Welt retten“ sind mit keiner Krankheit zu entschuldigen.