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Bestechungsvorwürfe: Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy in Polizeigewahrsam

2. Juli 2014 | Kategorie: Nachrichten, Weltgeschehen

Frankreichs Ex-Präsident (von 2007 bis 2012) hat derzeit nichts zu lachen: Die Verdachtsmomente gegen ihn verdichten sich.
Foto: (Aleph)/Eigenes Werk(c)(c) / (wikimedia commons/CC BY-SA 2.5

Paris  – Der frühere französische Präsident Nicolas Sarkozy wurde von der Polizei  in Gewahrsam genommen und zur Kriminalpolizei nach Nanterre gebracht.

Hintergrund ist eine Affäre um die angebliche Bestechung eines Top-Juristen. Die Polizei hatte den Ex-Präsidenten am 1. Juli in Gewahrsam genommen, um ihn bezüglich der Affäre zu befragen.

Die französische Justiz geht dem Verdacht nach, dass Sarkozy zusammen mit seinem Anwalt versucht haben könnte, sich auf illegale Weise Informationen aus einem laufenden Gerichtsverfahren gegen ihn wegen illegaler Wahlkampfspenden zu beschaffen.

Laut eines ein luxemburgischen Polizeiberichts aus dem Jahr 2010 sei Sarkozy seinerzeit in eine illegale Finanzierung des Wahlkampfs des ehemaligen Premierministers Édouard Balladur verstrickt gewesen. Die Vorwürfe wurden von der französischen Regierung zurückgewiesen. Später wurde vom französischen Untersuchungsrichter Marc Trévidic indes bestätigt, dass „Retrokommissionen“ gezahlt worden seien.

In der noch nicht restlos geklärten „Bettencourt-Affäre“ wird ihm vorgeworfen, in Form von Bargeld über mehrere Jahre illegale Spenden der reichsten Frau Frankreichs, der L´Oréal-Erbin Liliane Bettencourt, erhalten zu haben.

Am 21. März 2013 hatte die Justiz in Bordeaux Anklage gegen Sarkozy erhoben. Der Untersuchungsrichter wirft ihm vor, die körperlich und geistig schwache Gesundheit von Bettencourt ausgenutzt zu haben, um von ihr hohe finanzielle Mittel für seinen Wahlkampf im Jahr 2007 erhalten zu haben.

Es ist das erste Mal, dass ein ehemaliger französischer Präsident in Polizeigewahrsam genommen wurde.

(red/dts Nachrichtenagentur)

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