Donnerstag, 25. April 2024

Wörth: Bürgermeister Nitsche nimmt Stellung zu Vorwürfen

16. Februar 2022 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional, Regional

Wörther Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche.
Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Wörth – In der Wörther SPD hat es diese Woche ordentliche Erschütterungen gegeben.

Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Metin Istanbullu, hatte seinen Vorsitz aufgegeben und sein Parteibuch gleich mit. Zugleich erhob er Vorwürfe gegen Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche, Nitsches Ehefrau, die Landtagsabgeordnete und Beisitzerin Dr. Katrik Rehak-Nitsche und gegen den Beigeordneten Rolf Hammel (alle SPD). Nun geht die Auseinandersetzung in die zweite Runde.

„Nicht hinnehmbar“

Nitsche wollte sich zuerst nicht öffentlich äußern. Nun hat er seine Meinung geändert. „Die Art und Weise, in der Herr Istanbullu öffentliche Behauptungen und Unterstellungen artikuliert, ist nicht weiter hinnehmbar“, so Nitsche am Mittwoch. Die Angriffe Istanbullus seien  persönlich und unsachlich. „Ich habe bislang zu diesen Unterstellungen geschwiegen, weil aus meiner Sicht interne Meinungsverschiedenheiten nicht in die Öffentlichkeit gehören.“ Inzwischen seien „die Regeln des Anstands“ durch Istanbullu aber so weit verletzt, dass er nicht mehr schweigen könne.

„Ich verwahre mich gegen haltlose und vollkommen aus der Luft gegriffene Unterstellungen. Herr Istanbullu behauptet einfach Dinge, für die es keinerlei Grundlage gibt“, so der Bürgermeister. Es mangele ihm „auf erschreckende Weise an Sachkenntnis“, obwohl er als Stadtrat zu allen Vorgängen stets vollständig informiert worden sei und Zugang zu allen Informationen habe. Daran hätten sich in den vergangenen Monaten mehrfach Konflikte entzündet. Beispielsweise habe Istanbullu vehemente Kritik an der Ganztagsschule geäußert, diese dabei aber schlicht mit der Betreuenden Grundschule verwechselt.

Nitsche bestätigt, dass er in einer vertraulichen Nachricht an die Kreistagsfraktion die Autoren eines harschen offenen Briefs an die Bildungsministerin „indirekt“ als „Pappnasen“ bezeichnet habe. Allerdings habe er diese bedauerliche Formulierung, die ihm in einer ersten spontanen Reaktion unterlaufen sei, gegenüber Istanbullu persönlich bereits schon im August 2021 zurückgenommen. Istanbullu jedoch habe die Entschuldigung nicht angenommen und inszeniere nun unter einem Vorwand einen privaten Feldzug.

Schwere Vorwürfe gegenüber Istanbullu

Nitsche erhebt nun seinerseits schwere Vorwürfe gegen Istabullu. „Im Kern verübelt Herr Istanbullu mir, dass ich ihn hinsichtlich einer Bewerbung als Ortsvorsteher nicht unterstützt habe“, vermutet der Bürgermeister als Hintergrund für die „Verstimmtheit“ Istanbullus. Istanbullu habe aus persönlichem Ehrgeiz – wie zuvor während seiner Mitgliedschaft bei den Grünen – unbedingt ein politisches Amt angestrebt. Dazu habe er den Bürgermeister im Rahmen eines Mittagessens überraschend angesprochen und vehement Nitsches Unterstützung eingefordert. Er, Nitsche, habe jedoch klar darauf bestanden, dass die Nominierung eine demokratische Entscheidung sei, und nichts, was man beim Mittagessen ausmauscheln könne. In einer Mitgliederversammlung wurde dann ein anderer Kandidat nominiert.

„Herr Istanbullu hat nun erkannt, dass ihm keine Führungsaufgabe anvertraut wird. Es ist sehr befremdlich, dass er seinen Austritt nun inszeniert und versucht, eine Schneise der Verwüstung zu hinterlassen, um sich zu profilieren“, kritisiert Nitsche. „Doch das gelingt ihm nicht: Fraktion, Ortsverein und Bürgermeister stehen klar zusammen und hinter unserer gemeinsamen Arbeit zum Wohle der Stadt Wörth“, betont Nitsche. „Die Sache ist eindeutig und für mich nunmehr erledigt.“

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