Freitag, 26. April 2024

Wichtige Kriterien für Geschäftskonten

5. Mai 2022 | Kategorie: Ausbildung & Beruf, Ratgeber, Sonstiges, Wirtschaft

Ein erster Schritt bei der Gründung eines Unternehmens ist die Eröffnung eines Geschäftskontos.

Es trennt die beruflichen Ausgaben und Einnahmen von dem privaten Kapital. So kann der Zahlungsverkehr ohne Chaos und professionell abgewickelt werden, wenn mit Kunden, Lieferanten oder Geschäftspartnern gehandelt wird.

Wie bei jedem Konto gibt es auch hier verschiedene Ausführungen. Worauf müssen Gründer bei der Auswahl eines passenden Geschäftskontos achten?

Was ist ein Geschäftskonto?

Ein Geschäftskonto wird für den Zahlungsverkehr beruflicher Transaktionen genutzt. Zu diesem Zweck kann ein zusätzliches, reguläres Girokonto eröffnet und selbstorganisiert nur für den beruflichen Zweck verwendet werden. Häufig bieten Banken aber gezielt Konten an, deren Konditionen für Unternehmen vorteilhaft sind.

Als Beispiel sei das digitale Business Konto von FYRST angeführt – Anbieter sind sowohl Festbanken als auch Online-Banken.

Warum braucht man ein Geschäftskonto?

Das Geschäftskonto wir vor allem für organisatorische Zwecke benötigt. Die schon erwähnte Trennung von Privat- und Unternehmenskapital ist nur einer der Vorteile. Durch diese Abgrenzung werden sämtliche Aufgaben, die mit den Geschäftsfinanzen zusammenhängen, erleichtert. Das betrifft u. a. die Jahresabschlüsse und den Vergleich mit Vorjahren oder anderen Unternehmen. Zudem wird jegliche Zusammenarbeit mit Behörden erleichtert, wenn diese in Belegen nur die beruflichen Ausgaben sehen.

Wer eine GmbH gründen möchten, muss zuerst die Hälfte des benötigten Startkapitals, mit dem das Unternehmen später haftet, auf ein Konto einzahlen. Bei dem Notar wird dann nachgewiesen, dass der Betrag auf einem dedizierten Geschäftskonto für die GmbH eingezahlt wurde.

Daneben dient das Konto als Grundlage für künftige Zusammenarbeit mit der gewählten Bank. Haben Gründer bei ihnen bereits ein Konto abgeschlossen, erhalten sie später mehr Unterstützung bei der Finanzierung von Investitionen und Expansionen.

Geschäftskonten verschiedener Banken

Die Anbieter entscheiden, wie die Geschäftskonten gestaltet sind. Traditionell greifen viele Gründer gerne auf die Konten etablierter Festbanken zu, weil sie ihnen eher vertrauen. Aber auch die Direktbanken haben gute und vertrauenswürdige Angebote, die aufgrund der Organisationsstruktur der Banken günstiger und oft innovativer sind.

Es gibt viele gute Online-Portale, die diese Anbieter bewerten und vergleichen, damit die beste Entscheidung getroffen werden kann.

Was macht ein Geschäftskonto aus?

Verlässlichkeit, Sicherheit und Komfort – drei wichtige Kriterien für ein Geschäftskonto. Folgende Punkte sollten dabei beachtet werden:

Leistungen und Konditionen

Die Leistungen eines Kontos sind neben den Kosten das wichtigste Entscheidungskriterium. Um ein passendes Konto zu finden, sollte man sich mit den möglichen Konditionen auseinandersetzen und auflisten, was notwendig ist. Mit dieser Liste kann dann nach dem preislich besten Angebot Ausschau gehalten werden.

Wichtige Punkte auf der Checkliste:

• Wie sieht der Kundenservice aus? Gibt es eine persönliche Betreuung und feste Ansprechpartner vor Ort oder online?
• Gibt es EC- oder Debitkarten? Können Zweitkarten ausgestellt werden?
• Ist eine Kreditkarte vorhanden? Sind es Prepaid-Karten? Kann man Firmenkreditkarten für die Angestellten erstellen?
• Gibt es einen Überziehungsrahmen? Welche Bedingungen hat er?
• Wie gestaltet sich die Kontoführung? Gibt es eine App oder nur Browserzugang? Erhält man die Kontoauszüge und Post elektronisch? Wie zahlt man Bargeld ein?
• Gibt es Zinsen? Worauf und für welche Zeiträume treffen sie zu?
• Welche Zahlungsoptionen kann man nutzen und Kunden anbieten, z. B. Sofortüberweisungen?
• Wie schnell sind Überweisungen und Co.?
• Gibt es beleghafte und beleglose Buchungen?
• Gibt es die Option auf Depots, Unter-, Spar-, Tages- oder Festgeldkonten?
• Wer hat Zugriff auf das Konto? Können Verfügungsberechtigungen eingerichtet werden?
• Wie flexibel ist das Guthaben verfügbar?
• Können Firmenlastschriften eingerichtet werden?
• Gibt es eine IBAN?
• Gibt es praktische Features, etwa das automatische Aufrunden von Beträgen und Ansparen der Differenz?
• Lässt sich das Konto mit Software verknüpfen, z. B. für Buchhaltung und Steuererklärung?
• Gibt es Extras wie Bezahlterminals für Restaurantbetriebe?
• Welche Partner hat die Bank, z. B. Versicherungen oder Immobiliengesellschaften?
Laufende und einmalige Gebühren

Zu den Leistungen, die man überprüfen sollte, gehören auch die Gebühren.

Wichtig sind Fragen, wie:

• Wie hoch sind die laufenden Kontoführungsgebühren? Welche Standardleistungen sind enthalten?
• Gibt es zahlungspflichtige Zusatzleistungen? Wodurch entstehen Zusatzkosten?
• Gibt es Begrenzungen gewisser kostenfreier Transaktionen? Wie oft kann man kostenfrei Geld abheben?
• Wie hoch sind einmalige Gebühren für Transaktionen, z. B. Überweisungen oder das Geld abheben?
• Ist der Überziehungsrahmen kostenfrei? Zahlt man dafür dauerhaft Zinsen oder nur, wenn tatsächlich überzogen wird?
• Gibt es Negativzinsen für ein zu hohes Guthaben?
• Gibt es Gebühren für internationalen Zahlungsverkehr?

Traditionell sind die Konten mit den besten Leistungen auch die mit den höchsten Kosten. Deshalb ergibt es Sinn, zu schauen, worauf man nicht verzichten kann, und für diese Inhalte den besten Preis zu finden. Wer nie mit Bargeld hantiert, kann mit hohen Gebühren für einzelne Bargeldeinzahlungen gut leben.

Qualität und Zuverlässigkeit

Die Qualität einer Bank und ihrer Konten lässt sich anhand bestimmter Faktoren feststellen, darunter:

• Einlagensicherung: Bei Banken ist das Geld auf Geschäftskonten automatisch über die europäische Einlagensicherung geschützt. Wenn man allerdings keine traditionelle Bank nutzt, sondern einen Zahlungsdienstleister, muss recherchiert werden, ob und wie das Guthaben abgesichert ist.

• Rechtsraum: Genauso bieten nicht alle Banken Leistungen nach dem deutschen Recht an. Insbesondere bei internationalen Firmen muss deshalb nachgeschaut werden, welcher Rechtsrahmen gültig ist. Ein gutes Zeichen ist es, wenn im Impressum der Bank die Angabe einer deutschen Aufsichtsbehörde zu finden ist.

• Prestige: Die meisten Gründer sind sehr vorsichtig, was ihre Finanzen angeht. Deshalb macht es tatsächlich etwas aus, wenn die Bank Prestige besitzt. Etablierte, große Namen können dabei helfen, Unternehmen professioneller wirken zu lassen. Aber auch viele Direktbanken haben inzwischen einen guten Ruf und gelten überdies als innovativer. Online-Bewertungen helfen dabei, Banken mit Prestige zu finden.

Fazit

Geschäftskonten unterstützen dabei, die Finanzen eines Unternehmens zu organisieren. So erhält man eine getrennte Übersicht des Zahlungsverkehrs einer Firma, ohne Privatausgaben herausrechnen zu müssen. Das erleichtert Planungen, Jahresabschlüsse und weitere Aufgaben der Buchhaltung.

Als Geschäftskonto können normale Girokonten dienen. Viele Banken bieten inzwischen gezielte Unternehmenskonten an, deren Konditionen für berufliche Zwecke besonders vorteilhaft sind. Das beste Angebot finden Gründer durch Online-Vergleichsportale. Sie listen die Leistungen und Preise sowie Bewertungen der verschiedenen Anbieter auf.

 

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