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Weg des Abwassers interessiert Besucher

19. September 2012 | Kategorie: Regional

Offenbach. Auf großes Interesse stieß der Tag der offenen Tür anlässlich des 40jährigen Bestehens der Verbandsgemeinde Offenbach. Zahlreiche Ehrengäste und cirka 400 Besucher informierten sich bei den halbstündlichen Führungen über den „Weg des Abwassers“ durch die Kläranlage.

Auch der Stand der Gruppenwasserwerke Bornheim, die Spezialfahrzeuge der DWA Mainz und der Fa. Arnold Müller aus Landau zu den Themen Grundstücksentwässerung, Kanalreinigung und Kanalinspektion fanden reges Interesse. Keine Langeweile gab es für die kleinsten Besucher dank einer Hüpfburg.

In seiner Begrüßungsrede betonte Bürgermeister Wassyl den hohen Stellenwert der Kläranlage als wichtigen Beitrag für den Umweltschutz. Seit 1999 wurden 6,67 Millionen Euro in die Erweiterung und Modernisierung der Kläranlage investiert. Fördermittel des Landes wurden in Höhe von 2,63 Millionen Euro gewährt. Die Kläranlage wurde erweitert um die sogenannte dritte Reinigungsstufe, eine Schlammbehandlungsanlage, Betriebsgebäude mit neuem Labor, Elektro- Mess-, Steuer- und Regeltechnik, eine neue Zulaufgruppe und im letzten Jahr um ein Blockheizkraftwerk zur Stromerzeugung aus dem anfallenden Faulgas der Kläranlage.

Eine besondere Auszeichnung für nachhaltiges Handeln wurde dem Abwasserwerk der Verbandsgemeinde Offenbach und ihrem Bürgermeister durch Dr. Reinhard Speerschneider, Geschäftsführer der UD-Umweltdienste, Rinnthal verliehen. Mit den Worten „die Verbandsgemeinde Offenbach ist schon da, wo andere erst hinwollen“, überreichte Speerschneider dem Bürgermeister das Zertifikat. Die Kläranlagen der Verbandsgemeinde verwerten ihre Klärschlämme seit vielen Jahren ortsnah und zukünftig mit Gütesiegel nach RAL „AS-Düngung“ als Dünger in die Landwirtschaft. Anwesend war auch der Vertreter des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz, Reinhold Hörner aus Hochstadt. Man hatte in  Offenbach schon vor über 16 Jahren damit begonnen, die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung zu betreiben. Die Klärschlammqualität und die Verwertung wurde durch den TÜV nach DIN ISO 9000 zertifiziert. Diese Qualitätssicherung für Klärschlamm war in Rheinland-Pfalz damals einmalig. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. hatte das Pilotprojekt deshalb ebenfalls unterstützt.

Das BMU plant eine neue Klärschlammverordnung mit neuen und schärferen Grenzwerten für Schadstoffe in Klärschlämmen. Die qualitätsgesicherte Klärschlammverwertung in die Landwirtschaft soll jedoch gefördert werden. Hierdurch kann Phosphat recycelt werden, dessen geologische Vorräte nur noch 50  bis 100 Jahre reichen.

Die Qualität des Klärschlamms und die Verwertung in Offenbach erfüllen schon heute die zukünftigen Normen.Alle Klärschlämme und die landwirtschaftliche Verwertung der Verbandsgemeinde wurden strengen unabhängigen Prüfungen unterzogen und sind nun nach den Richtlinien RAL „AS-Düngung“ zertifiziert.„Die Verbandsgemeinde Offenbach ist damit ein Vorreiter in Rheinland-Pfalz und mit ihrer regionalen Klärschlammdüngung bestens für die Zukunft gewappnet“, so Bürgermeister  Wassyl.

Durch die Zusammenarbeit mit den Landwirten der Region konnten in den letzten 16 Jahren ca. 15. 000 to Klärschlamm (Klärdünger) aus der Kläranlage ortsnah verwertet werden. Die Landwirte bringen auf ihren dafür reservierten Flächen nur Klärschlamm aus der Kläranlage der Verbandsgemeinde auf.

Ein weiterer Pluspunkt dieser Verwertung von Klärschlamm ist, dass die gesamte Wertschöpfung in der Region bleibt und die Akzeptanz in der Bevölkerung gegeben ist. „Das Beispiel zeigt auch: Nachhaltigkeit und Ökonomie müssen kein Widerspruch sein“ waren sich alle Beteiligten einig.

(red)

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