SÜW – Tagtäglich finden sich in den Briefkästen Werbeprospekte, die in Folie eingeschweißt sind. SÜW-Landrat Dietmar Seefeldt ist nun an verschiedene Märkte und Geschäfte herangetreten, die ihre Werbeprospekte in Folie eingeschweißt verteilen lassen.
„Ein erster Schritt zur Vermeidung von Plastikfolie und damit ein Beitrag zum Umweltschutz kann dadurch geleistet werden, dass die Verteilung von Werbeprospekten nicht durch in Einwegfolie eingeschweißte Sendungen erfolgt“, regt Seefeldt in einem Schreiben an Märkte und Geschäfte an.
Seefeldt weiter: „Das ist ein Thema, das auch viele andere Bürger ärgert, denn diese Folie fällt bei jedem belieferten Haushalt an, womit sich deren Menge auf eine gewaltige Größenordnung summiert, das stellt eine unnötige Belastung der Umwelt dar.“
Darüber hinaus würden viele dieser Prospektsendungen komplett mit dem Folienumschlag ungelesen in die Papiertonne gegeben, was wiederum die Wiederverwertung des Altpapiers beeinträchtig. „Gerade beim Thema Plastikfolie ist die Bevölkerung sensibilisiert, denn die Berichterstattungen über riesige Ansammlungen von Plastikteilen in den Weltmeeren, Mikroplastik in der Nahrung und die grundsätzliche Vermeidung von Einwegplastik als Einkaufstüten lässt nur einen Schluss zu: Vermeidung von Plastikfolien, wo immer es möglich ist“
Diese Vermeidung könne bei jedem einzelnen Bürger in seinem persönlichen Umfeld beginnen. „Man sollte sich daher bewusst machen, wo unnötige Verpackungen aus Folie vorhanden sind und diese vermeiden“, appelliert auch der Leiter des Eigenbetriebs WertstoffWirtschaft, Rolf Mäckel.
Landrat findet Gehör
Erste Erfolge gibt es bereits zu verzeichnen: Helmut Braun von der Kisselgruppe, die in der Südpfalz Verbrauchermärkte betreibt, hat trotz lukrativer Angebote auf das Einschweißen der Werbeprospekte verzichtet.
„Ebenfalls Auf dem richtigen Weg ist ein großer Verbrauchermarkt in Neustadt an der Weinstraße, der – wie mir auf Anfrage mitgeteilt wurde – mit Ablauf dieses Jahres den Versand seiner Prospekte in Plastikhüllen verpackt einstellt. Gute Beispiele, denen sich hoffentlich noch viele andere Märkte und Geschäfte anschließen“, berichtet der Kreischef.
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Papier ist ein wertvolles Produkt, das nicht verschwendet werden sollte.
Weltweit wird der Nutzungsdruck auf die Wälder immer größer. Das liegt am global ständig wachsenden Papierhunger genauso wie an anderen Nutzungsformen wie Energie oder Holzindustrie. Nur wenn die Wälder nicht übernutzt werden, bleiben Sie mit ihren vielfältigen Funktionen für das Klima, den Artenschutz, den Wasserkreislauf sowie als Luftfilter oder auch als Naherholung erhalten. Für die Papierherstellung wird viel Energie verbraucht und daher sollte Papier nur dann und dort verwendet werden, wo es einen Nutzen hat. Ungewollte Werbung ist eine Form der Papierverschwendung. Diese kann und sollte vermieden werden.
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Laut Angaben der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sind Mineralöl-komponenten in nahezu allen Lebensmitteln vorhanden. Mineralölbestandteile können über viele verschiedene Wege in Lebensmittel gelangen. Ein relevanter Beitrag kann durch die Verwendung von Lebensmittelverpackungen aus Altpapier entstehen. Hier werden Mineralöle v. a. durch Tageszeitungen eingetragen, die als Recyclingrohstoff dienen, und bei deren Bedruckung mineralölhaltige Druckfarben verwendet werden. Mineralölbasierte Farben können zudem auch zur Bedruckung von Lebensmittelverpackungen aus Papier und Karton (sowohl aus Altpapier, als auch aus Frischfaser) verwendet werden. Außerdem gibt es einige Mineralöle, die für die unterschiedlichsten Zwecke bei der Papierherstellung zum Einsatz kommen.
Von daher wäre es sinnvoll, nicht nur auf die Plastikfolie, sondern auf den gesamten Prospektstapel zu verzichten. Viele Haushalte entsorgen die Prospekte ungelesen und original eingeschweißt im Papiermüll. Damit sind diese dann zusätzlich nahezu nicht mehr wiederverwertbar.
Also ich lese die Prospekte immer gerne. Aber ohne Plastik. Das finde ich sehr wichtig. Ich will immer über Angebote informiert sein und da habe ich am liebsten was in der Hand.
Für Nachrichten bevorzuge ich aber Online.