Freitag, 26. April 2024

SPD-Chefin will Zukunft der Autoindustrie zur Chefsache machen

30. Dezember 2018 | Kategorie: Politik

Andrea Nahles
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles will die Zukunft der Automobilindustrie in der Bundesregierung zur Chefsache machen.

„Es geht um das Rückgrat der deutschen Wirtschaft“, sagte Nahles der „Welt am Sonntag“. „Hier arbeiten mehrere hunderttausend Beschäftigte, und wir wollen, dass das so bleibt. Darum muss die notwendige Umstellung auf Elektromobilität und andere alternative Antriebsformen auch in der Regierung Chefsache sein“, so Nahles weiter.

Sie habe deshalb Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor Weihnachten angeschrieben und ihr vorgeschlagen, eine neue „Industriepartnerschaft“ auf den Weg zu bringen, sagte Nahles.

Damit sei ein kontinuierlicher Dialog zwischen Politik und Industrie über den Transformationsprozess gemeint, der den größten Wirtschaftszweig Deutschlands erfasst habe. „Wir müssen gemeinsam Lösungen entwickeln, damit die Menschen eine Perspektive bekommen. Es geht darum, alle Anforderungen im Zusammenhang zu sehen und gemeinsam dafür zu sorgen, dass die Automobilindustrie in Deutschland eine gute Zukunft hat“, so die SPD-Chefin.

Die bisherigen Diesel-Gipfel griffen zu kurz. „Das waren Ad-hoc-Veranstaltungen, es ging nur um das Thema Diesel, immer kurzfristig und von den drohenden Fahrverboten getrieben. Das wird der Aufgabe überhaupt nicht gerecht“, so Nahles weiter.

Ein Transformationsprozess nach Vorstellungen der SPD habe ständigen Nachjustierungsbedarf, man müsse dauerhaft und umfassend im Gespräch bleiben. „Ich denke, wir müssen das langfristig auf zehn Jahre mindestens anlegen. Das geht nicht innerhalb einer Legislatur.

Ich will, dass im Jahr 2030 in Deutschland noch immer die besten Autos der Welt gebaut werden – allerdings andere, vielleicht Elektroautos“, sagte die SPD-Chefin.

Von der Industrie verlange sie, „dass sie investiert, die Beschäftigen qualifiziert, die ganze Transformation sozialverträglich gestaltet“. Aber auch die Politik müsse ihren Teil beitragen. „Die Industrie kann zu Recht erwarten, dass wir Klarheit beim Ausbau der Ladeinfrastruktur schaffen und bei Qualifizierung helfen. Kurzfristig brauchen wir auch gesetzliche Klarheit: Wer darf wie wo reinfahren bei Fahrverbotszonen? Diese Gesetze könnten schon im Januar auf den Weg gebracht werden“, so die SPD-Politikerin.

Das Hauptproblem bei den Dieselfahrzeugen seien inkompatible Grenzwerte. „Es wurden Grenzwerte gemacht für die Region, für eine Stadt. Und es wurden Grenzwerte gemacht pro Auto. Die passten aber nicht zusammen. Deswegen ist das Ganze unter anderem so eskaliert“, sagte Nahles.

Davon strikt zu trennen sei der Skandal um die manipulierten Fahrzeuge: „Das ist eine Verantwortung, die die Konzerne tragen und beseitigen müssen.“ Im Rahmen der Industriepartnerschaft müsse es auch um die gerade in Brüssel beschlossenen Reduktionsziele für CO2-Werte gehen.

„Wir sind mit 30 Prozent Reduktionsziel in die Verhandlungen eingestiegen. Am Ende wurden es 37,5 Prozent. Die Beschlüsse von Brüssel kann man erreichen, aber nur wenn alle Zahnräder ineinandergreifen. Und genau darum ginge es in dem vorgeschlagenen Dialog einer Industriepartnerschaft“, so die SPD-Chefin. (dts Nachrichtenagentur)

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7 Kommentare auf "SPD-Chefin will Zukunft der Autoindustrie zur Chefsache machen"

  1. Hans-Jürgen Höpfner sagt:

    Bätschi!

  2. Markus sagt:

    Wer will eigentlich E-Autos?
    Die Autobauer eher nicht.
    Jetzt noch nicht.

    • eliza doolittle sagt:

      am rande ….

      prabels blog

      Wenn der E-Bus brennt wird es ernst
      Veröffentlicht am 29. Dezember 2018 von Wolfgang Prabel —

  3. qanon sagt:

    Die SPD ist in Berlin zu inkompetent einen Flughafen zu bauen.

    Dieses Projekt ist noch eine Nummer größer aber Frau Nahles wird die Autoindustrie schon schaffen…

  4. Familienvater sagt:

    Zitate v. H. Müller-Guttenbrunn, Satiriker:
    „Die Dummheit ist eine Naturkraft. Deshalb richtet die Intelligenz, die eine Naturschwäche ist, so wenig gegen sie aus.“

    „Was man heute im Namen der Demokratie für selbstverständlich hält: Daß nur die widerlichsten Promenadenmischungen aus dümmster Servilität u. frechster Ellenbogenathletik mit ihren dreckigen Händen in den öffentlichen Angelegenheiten herumpfuschen, um an ihnen zu verdienen; daß Leute aus ihrer Befähigung zum Führen einer mittleren Vorstadtgreißlerei ihre Fähigkeit zum Führen der Völker folgern……..“

    Passt auf solche ausgebildeten „(…)politiker“, die auf keinen Fall zum Wohle des Volkes, das sie bezahlen muss, handeln u. schon früh MINT-fächer durch Geschwätzfächer ersetzten, um FAKTENFREI zum eigenen Vorteil zu handeln.

    • Familienvater sagt:

      Liebe PEX-Redaktion, ihr macht einen super Job. Im Gegensatz zur RP, die sich nach Relotiusart stürmend der Volkserziehung widmet und den amerikanischen Präsidenten obsessiv beleidigt, in der Hoffnung, dass sie nicht wie der Spiegel vor US-Gerichten zur Versntwortung gezogen wir
      Die verwendete Bezeichnung „Popolitiker“ für Politiker ist eine Wortschöpfung und zitiert von HMG.
      Ihnen allen ein gutes neues Jahr.

      • eliza doolittle sagt:

        „Liebe PEX-Redaktion, ihr macht einen super Job. Im Gegensatz zur RP, die sich nach Relotiusart stürmend der Volkserziehung widmet …“

        Historiker schreibt Offenen Brief an Chefredakteur der „Rheinpfalz“:
        „Warum manipulieren Sie Ihre Leser?“
        Von Hans-Jürgen Wünschel / Gastautor 1. Januar 2019 Aktualisiert: 1. Januar 2019 8:51
        EpochTimes