Schock in Wörth: Vogelgrippe bei Rassegeflügelzuchtverein – alle Tiere müssen getötet werden

9. Januar 2017 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional
Betroffene Mienen: Landrat, Bürgermeister, städtische- und Kreis-vertreter und Vereinsspitze sind erschüttert. Fotos: Pfalz-Express/Licht

Betroffene Mienen: Landrat, Bürgermeister, städtische- und Kreisvertreter und Vereinsspitze sind erschüttert.
Fotos: Pfalz-Express/Licht

Wörth: Schock und blankes Entsetzen beim Rassegeflügelzuchtverein in Wörth: Im Tierbestand ist bei einem Monitoring des Kreisveterinäramts der Vogelgrippevirus Typ H5 entdeckt worden. Menschen sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht gefährdet.

(Aktuell (11.1. 2017, 16 Uhr): Lesen Sie dazu: Vogelgrippe-Virus bei Rassegeflügelzüchter in Wörth: Ein Drittel der Tiere könnte gerettet werden – Land nimmt Kompromiss von Landrat Brechtel unter Vorbehalt an.

Der 65 Jahre alte Verein ist der erste Geflügelhalter in Rheinland-Pfalz, bei dem die Vogelgrippe nachgewiesen werden konnte. Bei dem Virus handelt es sich vermutlich nicht um die aktuelle hoch ansteckende H5N8-Variante, sondern um den Typ H5. Von 45 Proben waren elf positiv, sieben definitiv mit dem Subtyp H5.

In der Geflügelpestverordung spielt hoch- oder niedrig pathogen jedoch keine Rolle: Der gesamte Bestand von über 540 Hühnern, Enten und Gänsen muss gekeult werden. Der Verein züchtet seit Jahrzehnten unter anderem seltene oder nahezu ausgestorbene Arten.

Die Mitglieder des Vereins sind am Boden zerstört. Der Vorsitzende Joachim Gottschang sagte auf der heutigen Pressekonferenz des Kreises: „Seit 40 Jahren ziehen wir die Tiere groß und jetzt soll plötzlich Schluss sein. Mir fehlen die Worte. Ich kann es nicht nachvollziehen, was hier wie ein Film abläuft.“

Man habe einen Rechtsanwalt eingeschaltet, denn man wolle sich nicht „kampflos der ganzen Geschichte beugen.“ Mit einem Eilantrag an das Verwaltungsgericht Neustadt soll das Schlimmste noch vermieden werden – die Aussichten sind aber schlecht.

 

Joachim Gottschang (2-v.re.) gibt sein Statement ab.

Joachim Gottschang (2-v.re.) gibt sein Statement ab.

Die Keulung doch noch zu verhindern, sei fast unmöglich, sagte Landrat Dr. Fritz Brechtel. Der hatte noch am Sonntag Gespräche mit dem Ministerium und Fachleuten in der Kreisverwaltung geführt und nach Lösungen gesucht, um zumindest einige Tiere zu retten. Das Ministerium und die hinzugezogenen Juristen hätten aber keine Möglichkeit gesehen.

Die Gesamtkeulung müsse laut Gesetz auch wegen der angrenzenden Bestände durchgeführt werden, erläuterte der Landrat (promovierter Biologe). Das betrifft einen Umkreis von 1.000 Metern. In diesem Bereich gibt es noch 27 andere, private Geflügelhalter mit jeweils etwa 10 bis 20 Tieren, die nun zeitnah alle überprüft – im Fachjargon „beprobt“ – werden.

Viel „Vogelverkehr“

Außerdem liege das Vereinsgelände am Altrhein, so Brechtel, mit Zugvögeln und vielen Wildvögeln. Das Risiko einer weiteren Ausbreitung müsse durch die radikale Maßnahme der Messekeulung verhindert werden – „auch wenn es mir in der Seele weh tut und zwei Herzen in meiner Brust schlagen“, so der Landrat.

Auch der Wörther Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche hatte sich eingesetzt, um das Ausmaß der Keulung zumindest einzuschränken – vergebens. Es sei eine unglaubliche Tragödie, so Nitsche.

Die Kreisverwaltung untersteht als Behörde dem Umweltministerium. Das hatte am 8. Januar die Tötung der Tiere angeordnet (weitere Informationen hier).

Die Tötungsanordnung wurde heute zugestellt, innerhalb von zwei Tagen keult eine Fachfirma nach Tierschutzrichtlinien die Vögel, erläuterte Amtstierärztin Dr. Wagner vom Kreisveterinäramt. Das passiert beispielsweise mit Injektionen.

Zorn und Trauer

Wütend sie sie alle, die seit Jahren und Jahrzehnten den Geflügelbestand hegen und pflegen und das Gelände wie einen Park gestaltet haben. Was als Pressekonferenz gedacht war, entwickelte sich immer mehr zur Diskussionsveranstaltung, denn die Mitglieder des Vereins saßen mit im Raum und am Tisch.

Die Verantwortlichen richteten abgesehen vom ideellen Wert einen Schaden in sechsstelliger Zahl an, warf Gottschang der Kreisverwaltung vor. Man spreche von Größenordnungen bis 100.000 Euro: „Es sind Rassen dabei, die man teilweise nicht mehr bekommt.“ Manche seien für immer verloren, einige gebe es nur noch in Russland, von wo aus man nichts einführen dürfe.

„Wir reden hier von einem niedrig pathogenen Virus. Das kommt oft vor und ist völlig normal in der Vogelwelt. Man hätte die betroffenen Tiere töten und bei den anderen regelmäßig neue Blutproben durchführen können“, regte sich Gottschang auf und kritisierte gleichermaßen das „riesige Polizeiaufgebot“ vor dem Vereinsgelände. Vereinsmitglieder hätten das Gelände nicht mehr betreten dürfen, erst heute habe man den Tieren wieder Futter und Wasser geben können.

Weitermachen will er nicht mehr, obwohl Landrat Brechtel dem Verein zum Wiederaufbau die Hilfe des Kreises zusagte. Auch die finanzielle Entschädigung fällt wohl eher gering aus: Dem Verein steht lediglich ein Betrag für Nutzgeflügel zu, der dem tatsächlichen Wert der Rassetiere nicht entspricht. (cli)

Auch Polizei und Feuerwehr sind betroffen.

Auch Polizei und Feuerwehr sind betroffen.

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21 Kommentare auf "Schock in Wörth: Vogelgrippe bei Rassegeflügelzuchtverein – alle Tiere müssen getötet werden"

  1. Achim Giloy sagt:

    Absolute Sauerei was da abgeht, ist wohl doch eindeutig bewiesen, dass der Vogelflug nicht verantwortlich ist an dem ganzen Sch..hier werden Bauernopfer gebracht.. um den König ( Geflügelindustrie zu schützen und weiterhin ihre Machschaften zu verschleiern ) .. siehe Schreiben der Uno..

    Lieber Besucher,
    hier finden Sie eine kurze Übersicht aktueller Veröffentlichungen des WAI.

    28.12.2016 Aktuell: Pressemitteilung „UN-Task Force: Globales Geflügel bringt Geflügelpest“ (Als PDF zum direkten Download)

    27.12.2016 Aktuell: Verschiedene UNO-Organisationen zum Schutz wandernder Tierarten, die FAO und Naturschutzverbände wie BirdLife International und Wetlands International haben eine gemeinsame Stellungnahme zu den aktuellen Ausbrüchen von H5N8 veröffentlicht, die hier zum Download bereitsteht.

    Diese Stellungnahme ist ein wichtiger Schritt hin zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der „Wildvogelthese“, die sich immer deutlicher als gefährliches Hindernis für eine nachhaltige Eindämmung der Geflügelpest erweist, da sie einer ernsthaften Ursachenforschung in der Geflügelwirtschaft im Wege steht.

    Noch lässt diese Stellungnahme einiges zu wünschen übrig, da sie die Rolle von Wildvögeln nicht eindeutig klar stellt. Aber sie lenkt den Fokus auch auf die verhängnisvollen Entwicklungen in der zunehmend „globalisierten“ Geflügel-Exportwirtschaft und ihrer Nebenprodukte. Die Behauptung, es gebe keinen Zweifel an der Wildvogelhypothese, kann nun auch mit Verweis auf UNO-Organisationen widerlegt werden.

    • Wolfgang Otten sagt:

      Ich kann Ihnen da nur beipflichten.
      Dieser ganze unsinnige Aktionismus hilf niemendem, mal von den Grossbetrieben, die die Wahren Virenbrüterein sind, abgesehen. Und die Grossbetriebe brüten nicht nur die Viren aus, sonden verteilen si auch noch über das Land, da die verendeten Vögel im Dung untergescharrt mit ausgefahren werden.
      Es ist unverantwortlich diese Haltungsform weiter zuzulassen.
      In der Flugzeugindustrie wird eine Gattung Flugzeuge dann vom Verkehr ausgenimmen, wenn eines dieser Flugzeuge vom Himmel fällt, solange, wie es braucht, um die Absturzursache zu determinieren.
      Was hier geschieht, wäre vergleichbar damit, alle Kleinflugzeuge zu grounden, weil eine Boeing abgestürzt ist.
      Abgesehen davon, dass den Prof. Dr. Dr.hc vom Löfflerinstitut selbst sagt, dass die Vogelwelt von den Viren durchseucht sei. Wieso wird hier nicht so vorgegangen wie beim Opelzoo, Quarantäne für nicht krankes Getier und begleictende Untersuchungen? Das Zusperren und nicht versorgen des Bestandes ist eine Tierquälerei, die man gerichtlich untersuchen lassen sollte und fpr das die anordnenden Veterinär oder Behörden bestraft gehören.

  2. Imme sagt:

    Es macht einen fassungslos, dass diese seltenen Tiere wegen eines niedrigpathogenen Virusnachweises weniger Tiere allesamt getötet werden. Die Tiere sind doch nicht krank! Nicht nachvollziehbar, weil solche Nachweise in nahezu jedem Wassergeflügelbestand vorkommen, sagt selbst der Chef vom FLI. Da kann man ja gleich sämtliche Wildvögel ausrotten. Was soll dieser Aktionismus? Geflügel aus Massentierhaltung ist empfindlich gegen Grippevieren, was sicherlich auch niemanden wundert, wenn so viele Tiere dicht zusammen leben müssen. Dieses Geflügel soll vor dem Eintrag geschützt werden, indem man freilebende, gesunde Vögel tötet? Absurd, perfide und irre, diese Aktion! Sollte man nicht lieber die Haltungsbedingungen der „Nutzgeflügels“ so verbessern, dass auch diese ein gesundes Immunsystem aufbauen können? Die Wilvögel und das freilebende Hausgeflügel kommt offenbar ganz gut mit Grippeviren zurecht, gefährdet sind auch keine Menschen, also was soll das?

    • M.B sagt:

      Schämen solltet ihr euch.

      Das sind ja Zustände wie damals. Ja die Zeit, über die niemand mehr sprechen mag.

      War es da nicht genauso?

  3. FraKo sagt:

    Wo sind wir hier eigentlich? In Absurdistan??
    Beim Opelzoo wurde ein hochpathogener H5N8 diagnostiziert – der betzroffene Schwan getötet und der Rest unter Quarantäne mit wiederholter Beprobung gestellt. Und was war?? – NICHTS war mehr!!

    Hier haut man bei einem NIEDRIPATHOGENEM H5-VIRUS, der selbst lt. FLI in der Natur häufig vorkommt, mit der Keule hunderte gesunder Vögel, die teilweise unter strengem Artenschutz stehen, zwischen die Augen!!
    Selbst das FLI (von dem ich persönlich nichts halte, da es zu sehr von der Massentierhaltung abhängig ist) läßt hier die Möglichkeit offen, unter strengen Sicherheitsvorkeherungen von einer Keulung abzusehen.

    Wie verroht muß eigentlich die Menschheit noch werden und wieviel Naturvielfalt muß eigentlich noch kaputtgemacht werden, bis unsere Politiker zur Vernunft kommen?

  4. Doro sagt:

    Es gibt Möglichkeiten, die Tiere in Quarantäne zu stecken, was die Züchter ja auch machen würden, aber die Obrigkeit will halt töten, da ist der kleine Halter machtlos. Die jetzige tötungswillige Anordnung wurde von unseren Politikern gemacht, die sich jetzt feige hinter FLI verstecken, oder ist es gerade anders herum? Bei dem Gottvertrauen der Politiker in eine Institution -die ja nicht einmal kontrolliert wird und mit der Geflügelindustrie verwickelt ist – ist für mich unverständlich.
    Da werden die Gesetze gegen den Bürger immer mehr verschärft, bei jedem noch so kleinen Anlass und die Politiker, die das machen, verstecken sich!
    Landwirtschaftminister/in, Ministerpräsident/in usw. warum habt IHR nicht den Mut, den Bürgern hier zu helfen? Ihr allein könnt das Ganze ganz leicht stoppen – wenn IHR wolltet!
    Auch hier gibt es wohl Menschen mehrerer Klassen. Im Zoo geht es bei ganz normalen Tieren, bei diesen sehr seltenen Rassen auf einmal nicht mehr – das ist keine Demokratie mehr in Deutschland.

  5. Danny G. sagt:

    Deutschland ist zum völligen Idiotenstaat verkommen !
    Ich frage mich echt wann wir hier mal aufstehen und uns wehren.
    Mein Rassegeflügel würde zumindest nicht gekeult werden.. das würde heute Nacht gestohlen, oder wäre geflüchtet !
    Und die Keuler von der „Fachfirma“ würde ich nicht kampflos agieren lassen !
    Wehrt euch endlich gegen Bürokraten Irrsinn !!! Die können Euch nichts.. seit kreativ..schützt Eure Tiere und lasst Euch von der Polizei wegtragen etc..etc..

  6. Sitter Norbert sagt:

    Hallo Züchter und Geflügelfreunde
    Einmal mehr wird deutlich wie machtlos und klein wir sind wenn wir uns in den Paragraphen verfangen und uns in den Händen der Politiker wiederfinden, die uns ja so „wohlgesonnen“ sind! Dieses kurzfristige treffen der Obrigkeit worauf sich so manche Hoffnung stützte, alles nur Geplänkel? Oder? Wenn das Gesetz es sagt dann helfen auch die Politiker nicht mehr. Oder? Wie sollten Sie auch? Wenigstens mal zeigen so heißt hier die Devise es sind ja schließlich bald wieder Wahlen! Dann sollten Sie halt mal über ihren Schatten springen und gegen den Strom schwimmen! Wenn ein Gesetz nichts taugt dann muss man auch mal zurückrudern können! Ich kann alle Züchter nur ermutigen die Hoffnung nicht zu verlieren und Kämpfen, Kämpfen u. Kämpfen….
    Mfg. Sitter Norbert

    • Danny G. sagt:

      Das Gesetz sagt in Deutschland noch ganz viele andere Sachen. Kein illegaler Grenzübertritt. Kein Ausnutzen des sozialen Systems. Keine Scheinidentitäten. Keine Nötigung anderer Personen. Keine Schächtung etc..etc.. da wird es gebeugt dass sich die Balken biegen.
      Nur noch da, wo es einfach ist, und man leicht mit gesetzestreuen Menschen umspringen kann wird solch ein Zinnober veranstaltet.
      Man stelle sich vor, es wäre die Geflügelanlage eines muslimischen Kulturvereins in Germersheim.. da wäre ich sehr gespannt auf die Durchsetzungskraft der „Politiker“.

  7. Wolfgang Otten sagt:

    Ich hoffe, dass die Betroffenen und ihre Freunde und Angehörigen dies bei der nächsten Wahlk nicht vergessen haben und diesen unfähigen Politikern einen gehörigen Denkzettel verpassen. es muss ja nicht gleich AFD sein

    • Uffbasse sagt:

      Doch Hr. Otten. Haben Sie noch nicht bemerkt, dass nur die AfD anders tickt als all die anderen?
      Die AfD will den Bürger wieder mehr entscheiden lassen, gucken Sie ins Programm, das war auch schon im Landtag aktuell vor wenigen Monaten durch die AfD eingebracht, nur wollten das die anderen nicht, wurde dann mehrheitlich abgelehnt. Wen wunderts, diese Forderung kam aus der falschen Partei und da isses nix, auch wenn’s für die Menschen gut oder besser wäre. Sei’s drumm, informieren Sie sich doch erst mal, bevor sie pauschal ablehnen. Hab‘ ich auch gemacht.

    • Danny G. sagt:

      Gut. Wenn es die AfD nicht sein soll, bin ich offen für Vorschläge.
      Bedingung war ja aber „gehöriger Denkzettel“. Wie soll man das anders als mit der Afd machen ?

    • Stefan sagt:

      Wenn die AfD sich darum kümmert, wieso nicht?

      https://www.facebook.com/afd.kv.germersheim

      Landrat Brechtel von der CDU hat ja schon oft genug bewiesen, dass er kein großer Redner und Politiker ist und oft panisch und widersprüchlich agiert.

  8. Günni aus de Palz sagt:

    „Wer in der Demokratie einschläft, wacht in der Diktatur auf“
    Zitat: Johann Wolfgang von Goethe

    Bemerkenswert. Politiker fühlen sich mittlerweile für Alles und Jede(n) zuständig. Sie möchten sich sofort um jeden Sch….. kümmern, den die Straße trifft und sie tun dies auch.
    Kaum bläst mal ein Furz quer durch die Öffentlichkeit, wird hektisch und aufgeschreckt wie wild in Agitation verfallen und alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass sowas ja nicht wieder vorkommt. Unsere
    Selbstverwaltung gerät zusehends und wuchernd aus dem Ruder. Ergebnisse sind Gesetze, Verordnungen, Kontrollen, Gebote, Verbote, Gestattungen, Satzungen, Ordnungen, Gebührenkataloge und weiss der Deiwel noch was alles. Einwurf: Und früher war der Personalausweis kostenlos!
    Für alles wird natürlich ein Heerschar von Verwaltungsmenschen benötigt, die widerum und letztendlich nach Gutdünken Ihrer politischen Vorgesetzten „spuren müssen“ – oft ist dies auch eine schmerzhafte Symbiose. Ja doch, Politiker haben den ganzen lieben und langen Tag die Zeit, um sich um alles zu kümmern, dafür werden die auch bezahlt, selbstvertsändlich von denen, die in der gleichen Zeit arbeiten gehen und Ihre Steuern zahlen. Sinnigerweise können diese Zahlenden dann auch nicht zur Straßeneinweihung und sonstigen angenehmen Eröffnungen und Belobigungen, Ernennungen etc. zu einem Glas Sekt kommen, weil nicht eingeladen und sowieso keine Zeit. Mit großen Tönen wird der Verwaltungsdirektor/Abteilungsleiter oder ein anderer langjährigenr Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung mit allem Pomp wie Verdienstkreuze, Bild in der Zeitung etc. in den verdienten (so wird’s gesagt) und bestbezahlten Ruhestand verabschiedet, wo hingegen über den gewöhnlichen Handwerksmeister kein Wort verloren wird, der krumm und buckelig endlich mit 68 oder 70 nach vielen Hunderttausend gezahlten SteuerEuro/D-Mark weinend seinen Betrieb stilllegen muss, weil sich keine Nachfolger findet. Politisch ausgedrückt, das muss unsere Gesellschaft eben aushalten. Festgestellt und klar ist, der Bürger kriegt unaufhaltsam immer weniger von all dem zurück, was er stets zu zahlen hat. Er wird immer mehr verwaltet werden, wenn sich nichts ändert. Mit der anstehenden Digitalisierung, in die jetzt schon horrende Summen investiert werden, wird’s nicht besser meine Lieben.

    „Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht“ Zitat: Heinrich Heine
    Wie recht die doch haben die Alten. Einen guten Tag noch.

  9. Oliver Scheffczyk sagt:

    Das Vorgehen der Behörden macht mich sprachlos und wütend. Ist das ein rationales Handeln? Es handelt sich um einen nicht gefährlichen Virus und alle spielen verrückt, nur weil es dazu ein Gesetz gibt, das dazu auch noch Handlungsspielraum gibt. Wären die Amtshüter eigentlich auch bereit ihren eigenen Hund oder ihre Katze einfach so töten zu lassen, nur weil bei ihnen Antikörper festgestellt wurden und sie trotzdem gesund sind? Sollten die Amtshüter doch selbst die Tiere töten, um zu sehen, was sie da beschlossen haben. In was für einer pervertierten Welt leben wir eigentlich?

  10. M.B sagt:

    Die grösste Gefahr ist nicht das Virus, sondern unsere KORRUPTEN Politiker, Ministerien, Behörden,Beamten, das FLI und die Geflügelindustrie.

  11. Andrea sagt:

    Lasst euch das nicht gefallen, im Opel Zoo wurde anders verfahren, warum? In Deutschland gilt ja wohl immer noch das Gleichheitsprinzip, notfall klagen bis zum Bundesgerichtshof!
    Bietet an, dass alle Tiere in Quarantäne kommen, eingestallt werden, Hilfe findet ihr dafür an vielen Stellen. Die Probenentnahme muss dann natürlich vom Verein bezahlt werden, dass muss geregelt sein. Aber notfalls auch über Spendengelder zu finanzieren.

  12. Ben sagt:

    Sehe ich mir die Berichte in verschiedenen Medien und das Interview – unter anderem mit CDU-Mann Brechtel beim SWR an – kommt in mir der Verdacht auf, daß hier mal wieder möglichst schnell Tatsachen geschaffen werden sollen. Wenn Juristen und die Kreisverwaltung von „Alternativlosigkeit“ sprechen, obwohl es durchaus alternative Beispiele gibt, die Mitglieder des Rassegeflügelzuchtvereins erfahren und kompromissbereit sind, verstehe ich nicht, wieso hier knapp 600 Tiere möglichst schnell abgeschlachtet werden sollen. Ein Teil der Vögel ist mit einer eher harmlosen Variante infiziert, aber Brechtel bestellt schon einen Fachbetrieb, der den gesamten Bestand keulen soll? Da zeigt der „Biologe“ aber erschreckend wenig Differenzierungsfähigkeit! Aber so kennt man den Noch-Landrat.

  13. Arnika Schürmann sagt:

    „Den Wert einer Gesellschaft erkennt man daran, wie sie mit ihren Tieren umgeht.“

    Der Wert von Politikern offensichtlich auch. Anstatt möglichst Schaden von den Züchtern abzuwenden, das Geflügel unter Quarantäne zu stellen und zu beobachten, wird die jahrzehntelange Zucht- und Erhaltungsleistung dieser engagierten Geflügelzüchter völlig unnötig zunichte gemacht.

    Mir drängt sich der Gedanke auf, dass es hier nur um Willkür und Machtdemonstration geht.
    ES BESTEHT ABSOLUT KEINE GEFAHR FÜR DIE ALLGEMEINHEIT!

    Es handelt sich auch nicht um einen Wirtschaftsbetrieb, der die Abluft aus seinen Massenställen ungefiltert in die Umwelt blasen und seinen Mist nebst Kadavern durch ganz Deutschland karren und auf den Feldern zur Düngung für die Produktion unserer Lebensittel ausbringen darf.
    Wo ist denn da die Verhältnismäßigkeit?

    Die Entscheider sollten sich einmal fragen, ob sie genau so handeln würden, wenn es um ihren eigenen Hund, ihre eigene Katze, den Hamster oder das Kaninchen ihres Kindes ginge.

    Fragt sich die Politik ernsthaft, warum sie den Bürger nicht mehr erreicht? Ich empfinde einfach nur Abscheu!

  14. Paula Polman sagt:

    In Holland haben wir das besser organisiert in das nationale Drehbuch Geflugelpest. Keine totungen bei niedrig pathogene Virus.

  15. Gregory Meyer sagt:

    Guten Morgen,

    noch ist in der ganzen Sachen nicht das letzte Wort gesprochen. Um mal allen, die hier unsachlich poltern, oder Vertretern mit wenig Wissen über Verwaltung was zu entgegnen: Die Kreisverwaltung ist die ausführende Verwaltung. Sie wurde vom Land angewiesen so zu handeln! Es gibt eine Information an die Presse, in der Frau Höfken (Umweltministerin Rheinland-Pfalz) eindeutig das Töten aller Tiere anordnet. Dieser Anordnung möchte sich Landrat Brechtel nicht einfach so beugen. Er sucht nach einer Lösung, um wenigsten einen Teil der Tiere zu retten. Übrigens tut er das gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern. Haben alle hier Engagierten und Echauffierten den neusten Facebook-Eintrag des Landrates gesehen? Bald wissen wir dann, was die grüne Ministerin von Artenschutz etc. hält.