Wörth – Die IGS Wörth hat dieses Projekt als erste Schule der Region und als zweite in Rheinland-Pfalz überhaupt – nach dem Carl Bosch Gymnasium Ludwigshafen vor einigen Jahren – realisiert.
Jetzt kann der Roman im Buchhandel erworben werden und die jungen Autoren würden sich über einen guten Absatz freuen. Stolz signierten sie die ersten gekauften Exemplare.
„Dieses außergewöhnliche Leuchtturm-Projekt wird die Teilnehmer später immer an ihre Schulzeit erinnern. Ich bin hierauf sehr stolz“, meinte Schulleiter Jörg Engel bei seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste in der Mensa der IGS zur Pressekonferenz.
Diese fand anlässlich der Präsentation des Romans „Container 16 – Gefangen in einer kleinen Welt“ durch das zwölfköpfige Autorenteam „Kidsinthebox“ des Leistungskurses Deutsch der MSS 12 – jetzt 13 – statt.
„Der Roman ist die Krönung der Lernarbeit im Unterricht“, sagte der Kursleiter Reinhard Kehr, den Engel als „Zündkerze des Projektes“ bezeichnete. Kehr erklärte, warum er dieses spannende und vielseitige Projekt angegangen sei. „Es war sicher für die Schüler anstrengend gewesen, sich in die einzelnen Rollen einzuarbeiten. Sie haben das entsprechende Fingerspitzengefühl gebraucht.“
Orlanda Zuber als einer der vier Pressesprecher sieht den Roman für heranwachsende Teenager als geeignet an die vielleicht auch Probleme in gewissen Bereichen ihres Lebens ertragen müssen. Elsa Wärther erläuterte, warum im ersten Workshop das Thema „Amoklauf“ gewählt wurde, das besonders in den USA aktuell sei, Dustin Steinbrenner meinte, dass anfangs einige Schüler skeptisch waren und „lieber normalen Unterricht“ gehabt hätten.
Es wäre schwierig gewesen, den Roman und die laufenden Klausuren unter einen Hut zu bringen. Trotzdem habe dann jeder seinen Text in der vorgesehenen Zeit geschrieben. „Dabei mussten wir uns viel absprechen, damit alles zusammen passte.“
Nicole Bernhard erzählte, wie es in Zukunft weitergehen werde. So habe der Leistungskurs Einladungen vom regionalen Buchhandel wie „S´Buchlädel“ im Maximilianscenter zu einem Blick hinter die Kulissen im Geschäft und von der Buchhandlung Pausch in Kandel zu einer Autorenlesung.
Im Cafe Herzstück soll ein Dialog szenisch aufgearbeitet werden, auch ein Literaturabend ist vorgesehen und der Landtagsabgeordnete Martin Brandl hat zu einem Landtagsbesuch in Mainz eingeladen. Das Geld aus dem Buchverkauf soll zu einem Theaterbesuch in Berlin verwendet werden.
„Dieses Buch ist besonders gut, es packt einen von Anfang an. Es ist sprachlich und inhaltlich berührend. Es wird Sie nicht loslassen“, sagte die Regensburger Schriftstellerin Carola Kupfer, mit der die Schüler zusammen den Handlungsverlauf entwickelten. Sie betreibt zusammen mit dem Verleger Wolfgang Schröck-Schmidt das Bildungsprojekt „Buch macht Schule – Schule macht Buch“. „Container 16“ ist das 29. Buch in dieser Reihe. – „ein Buch, an das sich andere Schüler nicht wagen“, meint sie zum Thema Amoklauf.
Der Verleger sprach von einem 150-seitigen spannenden Text, der motivierend für Lehrer und Schüler sei. „Für die Stadt ist es gut, die solche Schüler hervor bringt.“ Er erzählte von den vielen Preisen, die er mit den verschiedenen Büchern dieser Reihe erreicht habe. Diese Möglichkeit sehe er auch bei „Container 16“.
Eine kleine Kostprobe zum Text gab Özge Kurban, die aus dem ersten Kapitel eine Passage vorlas, bevor aus dem Publikum zahlreiche Fragen gestellt wurden. So fragte der Bundestagsabgeordnete Thomas Hitschler nach, welches wohl die wichtigste Erfahrung für die Schüler beim Schreiben gewesen sei und wer beabsichtige, einmal selbst Autor zu werden.
Am schwersten sei der Anfang der jeweiligen Kapitel zu schreiben gewesen und der bestehende Zeitdruck – waren die häufigsten Antworten. Eine Schülerin aus dem Kurs meldete sich etwas zögerlich, dass sie sich die Rolle als Autorin später auch vorstellen könne. Die Kommunikation und die Koordination unter den Autoren interessierte ebenso wie die Frage nach den persönlichen Erfahrungen als Hauptfigur und nach dem Lehrplan.
Auf die Frage, ob die Schüler nochmals so ein Projekt auf sich nehmen würden, kam ein eindeutiges „Ja – auf jeden Fall“, von Orlando. „ Das war für uns sehr bereichernd“, sagte Elsa. „Man achtet jetzt auf Dinge, die man vorher nicht kannte.“ „Die meisten Mit-Autoren haben zuhause ihre Texte in aller Ruhe geschrieben und sich in der Schule mit den anderen ausgetauscht und Fragen geklärt. Die Teamarbeit wurde gefördert“, ergänzte Dustin.
„Das Buch gefällt mir wirklich gut und ich hatte Momente, in denen ich es nicht aus der Hand legen wollte. Tolle Leistung“, sprach Deutschlehrer Wenski, der Korrektur gelesen hat, ein großes Lob aus.
„Der Leistungskurs Deutsch und sein Lehrer Reinhard Kehr haben sich an ein außergewöhnliches und umfangreiches Projekt gewagt. Die selbst gewählte Aufgabe einen Roman zu schreiben und zu vermarkten, verpflichtete alle Beteiligten mehrere Monate lang zu Kooperation, Beharrlichkeit und Ausdauer auf fachlicher und organisatorischer Ebene. Alle Teilnehmer haben viel gelernt und sind daran sicher gewachsen, Zu ihrem Mut kann man dem Leistungskurs und seinem Lehrer nur gratulieren“, zieht Schulleiter Engel sein Fazit.
Am Ende der Pressekonferenz überreichte die VR Bank Südpfalz als Sponsor des Projektes einen Scheck mit 500 Euro an den Kursleiter Reinhard Kehr. (Lumi)
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