Karlsruhe. Der Regionalverband Mittlerer Oberrhein begrüßt viele der Projektanmeldungen des Landes zum Bundesverkehrswegeplan.
Das Kabinett hatte am 1. Oktober eine Liste mit Straßen beschlossen, die in Berlin für den neuen Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldet werden sollen. „Wir stellen fest, dass die Meldungen
von einem gewissen Realitätssinn geprägt sind. Vielfach hatten die langen Listen eher den Charakter von Wunschzetteln zur Adventszeit“, so Verbandsdirektor Gerd Hager. Er bedauere, dass die vorgesehene Priorisierung noch fehle. Angesichts knapper Kassen sei dies der entscheidende zweite Schritt.
Die jetzige Landesliste umfasst Projekte im Volumen von 11,2 Milliarden Euro. Wenn der Bund in Zukunft Straßenbaumittel in gleicher Höhe wie bisher bereitstellt, würde es fast 50 Jahre dauern, bis alle Straßen auf der Liste gebaut und bezahlt sind.
Die Anmeldung einer Ersatzbrücke für die Rheinbrücke zwischen Karlsruhe und Wörth sieht Hager als einen Überraschungsgast auf der Liste. „Der Regionalverband hat sich klar für die zügige Durchführung des Planfeststellungsverfahrens für die Nordbrücke ausgesprochen.
Durch die neue Alternative wird das bisherige Verfahren wieder in Frage gestellt. Außerdem ist bislang offen, wieso keine Abstimmung zwischen den Bundesländern erfolgt ist.“ Dies sei bei einer Länder verbindenden Brücke das planerische Existenzminimum.
Positiv wird im Regionalverband der Verzicht auf den B 500-Ausbau gesehen. Ursprünglich sollte der Abschnitt zwischen der A 5 und der Iffezheimer Staustufe auf vier Spuren verbreitert werden. Diese Bausmaßnahme ist jetzt nur noch zwischen der A 5 und der Kreuzung mit der B 36 vorgesehen. „Dies war eine eindeutige Forderung des Regionalverbandes. Einerseits ist eine bessere Verkehrsverknüpfung mit dem Nordelsass wünschenswert. Andererseits würden sich jedoch
die nachteiligen Wirkungen des Factory-Outlet-Centers Roppenheim auf unsere Innenstädte deutlich verstärken“, so Hager.
Besonders begrüßt wird auch die Aufnahme der Umfahrungen von Pfinztal-Berghausen. Sowohl der Hopfenbergtunnel im Zuge der B 10 und die Nordumfahrung (B 293) entschärfen eine sehr stark belastete Ortsdurchfahrt. Hinzu kommt an dieser Stelle die Ortsumgehung für Walzbachtal-Jöhlingen (B 293): „Für einen regionalen Belastungsbrennpunkt gibt es neue Hoffnung.“ (red)
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