Öffentliches Gelöbnis in Germersheim: Viele Rekruten schon bei Flüchtlings-Einsatzgruppe „Helfende Hände“ dabei

17. Oktober 2015 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Oberstleutnant Maximilian Olboeter und Bürgermeister Marcus Schaile beglückwünschen Vetreter der Rekruten.
Fotos: pfalz-express.de/Licht
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Germersheim – Im historischen Stadtpark Fronte Lamotte legten am Donnerstag 118 Rekruten der 2. Kompanie des Luftwaffenausbildungsbataillons aus Germersheim ihr feierliches Gelöbnis und ihre Vereidigung ab.

Davon waren 112 freiwillig Wehrdienstleistende und sechs Soldaten auf Zeit – darunter 14 Soldatinnen. Zahlreiche Zuschauer säumten den Festungsgraben, darunter auch zum Teil weit angereiste Angehörige der frischgebackenen Soldaten.

Mehr Bewerbungstermine

Die Rekruten waren die ersten mit einem auf August verschobenen Einberufungstermin. Es ist nun möglich, zwischen acht verschiedenen Einstellungsterminen zu wählen, doppelt so viele wie vorher.

Die zusätzlichen Termine wurden geschaffen, um auch Bewerbern, für die der Juli zu früh, der Oktober aber zu spät gewesen wäre, eine weitere Möglichkeit zum Beitritt in die Streitkräfte zur Verfügung zu stellen – die auch rege wahrgenommen wurde, wie der Kommandeur des Luftwaffenausbildungsbataillons, Oberstleutnant Maximilian Olboeter in seiner Ansprache vermerkte.

Auf Befehl des Verteidigungsministeriums: allzeit bereit

Die weltweiten Krisenherde und die Flüchtlingskrise gehen natürlich auch an den Rekruten nicht vorbei. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte Ende September die Rufbereitschaft „Helfende Hände“ zu Unterstützung der Flüchtlingsaufnahme befohlen.

Die jungen Soldaten stellten seither einen Zug in vierstündiger und zwei Züge in zwölfstündiger Rufbereitschaft – auch an den Wochenenden, erklärte Olboeter.

Diejenigen, die innerhalb von vier Stunden einsatzbereit sein müssten, könnten somit auch am Wochenende den Standort nicht verlassen. Nur so sei die schnelle Verfügbarkeit von Kräften gewährleistet. Die kurzfristige Bereitschaft wechsele aber wöchentlich.

„So haben Sie, meine jungen Kameraden, schon in der Grundausbildung hautnah in Grundzügen erleben können, was es heißt, Soldat zu sein“, sagte Olboeter und lobte diejenigen, die den Auftrag klaglos und auch schon professionell angenommen und in die Tat umgesetzt hätten.

Dafür verdienten sie Anerkennung und Dank, der ebenso für die Stammsoldaten der 2. Kompanie gelte: „Well done und weiter so“, motivierte der Kommandeur.

Der Leitspruch „Wir – Dienen – Deutschland“ beinhalte die Werte Pflicht und Treue, die heutzutage nicht immer in Mode seien. Genau zu diesen Werten aber würden sich die jungen Soldaten öffentlich bekennen, die schon jetzt die Erfahrung gemacht hätten, was es heiße, treu zu dienen, so Olboeter.

 „Größter Respekt und Hochachtung“

Ein herzliches Willkommen kam auch vom Bürgermeister der Stadt Germersheim, Marcus Schaile. Der Stadtchef unterstrich die lange Tradition, die das Militär in Germersheim habe – und vor allen Dingen die tiefe Verbundenheit der Bevölkerung zu „ihren“ Soldaten.

„Die Bundeswehr ist und bleibt ein eminent wichtiger Faktor in unserem Land und in unserer Gesellschaft“, sagte Schaile. Genau das solle auch beim feierlichen Gelöbnis zum Ausdruck kommen.

Man schulde den Soldaten, die freiwillig ihren Dienst für die Bürger der Bundesrepublik leisten, größten Respekt und Hochachtung: „ Obwohl sie wissen, dass sie dafür im Ernstfall möglicherweise ihr Leben riskieren.“

Friedenssicherung und Konfliktverhütung, Krisenbewältigung und die Bekämpfung des internationalen Terrorismus prägten die heutigen Einsätze der Bundeswehr: „Angesichts der zahllosen Krisenherde und der zunehmend instabilen politischen Lage in vielen Ländern brauchen wir Sie, unsere Bundeswehr, mehr als je zuvor“, sagte Schaile.

 Transparenz für die Angehörigen

Vor dem Gelöbnis hatten Angehörige und Freunde der Soldaten die Möglichkeit, sich in der Kaserne über den Alltag der Rekruten zu informieren, unter anderem mit einer Präsentation militärische Fahrzeuge, der Ausrüstung oder einer Besichtigung der Stuben. Auch ein ökumenischen Gottesdienst fand vor Beginn des Gelöbnisses statt.

Den Ehrenzug führte Oberleutnant Vicky Sorge, Zugführerin in der 2. Kompanie, die an diesem Tag ihren Geburtstag feierte und sich über zahlreiche Glückwünsche freute. (cli)

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