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Nationalpark Nordschwarzwald – öffentlicher Verkehr vergessen?

12. April 2013 | Kategorie: Nordbaden

Der Mummelsee im Nordschwarzwald – bei schönem Wetter heimgesucht von Blechlawinen und Motorrädern. Foto: Norbert Hüttisch, Karlsruhe-wikimedia

Im Zuge der Diskussion um den Nationalpark Nordschwarzwald erwartet der Fahrgastverband Pro Bahn, dass das öffentliche Verkehrsangebot im genannten Gebiet eine deutliche Aufwertung erhält.

Vermisst wird bei Pro Bahn die Diskussion um den Nationalpark zu einem überzeugendes ÖV-Verkehrskonzept, das ein flächendeckendes und zeitlich ausgeweitetes Angebot beinhaltet.

Nicht gerade dem Personenkreis, der die umweltfreundliche Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln wählt, der Besuch erschwert werden“, so Gerhard Stolz vom Regionalverband Pro Bahn. „Im jüngst vorgestellten Gutachten wird der öffentliche Verkehr gar nicht erwähnt, für Pro Bahn ein nicht zu akzeptierendes Versäumnis.“

Auch andere Konzepte stehen für Stolz stark in der Kritik: „In jüngster Zeit musste leider festgestellt werden, dass das Interesse an einem attraktiven öffentlichen Verkehr bei den Stadt- und Landkreisen als Aufgabenträger des öffentlichen Busverkehrs stark nachgelassen hat. Man kann sagen, der öffentliche Verkehr wurde stark geschröpft. So wurde beispielsweise die Linie 245 Baden-Baden – Mummelsee bereits im vergangenen Jahr eingeschränkt. Noch trauriger präsentiert sich das Angebot Freudenstadt – Mummelsee. Dabei wäre eine durchgehende Buslinie auf der Schwarzwaldhochstraße mindestens im Stundentakt dringend notwendig, gibt es aber nicht. Gerade der Mummelsee und andere interessante Ziele leiden an schönen Tagen unter der starken Flut der Autos und Motorräder. Für Pro Bahn steht diese Situation in starkem Kontrast zur ökologischen Zielsetzung und den angekündigten touristischen Chancen, die durch den Nationalpark erwartet werden.“

Der Fahrgastverband erwartet deshalb, dass bei den kommenden Planungsschritten und bei der Erarbeitung eines Verkehrskonzeptes die Diskussion um die Erreichbarkeit des Nationalparks mit öffentlichen Verkehrsmitteln einen wichtigen Stellenwert bekommt. (red)

 

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