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Nachtsichtgerät: Sehen im Dunkeln

28. Mai 2020 | Kategorie: Allgemein, Haushalt und Technik, Ratgeber, Sonstiges, Technik, Verbraucher-Tipps, Wissenschaft

Das Nachtsichtgerät kommt immer dann zum Einsatz, wenn das menschliche Auge an seine Grenzen kommt. Unsere Sehkraft ist gerade in der Dämmerung oder Dunkelheit sehr stark begrenzt. Dann kann ein Nachtsichtgerät dabei helfen, sich besser zurechtfinden zu können.

Vor allem bei militärischen Einsätzen oder Jägern spielen die Geräte eine wichtige Rolle. Doch auch private Sicherheitsfirmen nutzen immer öfter ähnliche Gerätschaften, um ihren Job sicherer erfüllen zu können. Auch im privaten Bereich können Nachtsichtgeräte durchaus von Interesse sein, wenn man sich im Dunkeln dennoch gut zurechtfinden muss.

Dabei stellt sich schnell die Frage, wie ein Nachtsichtgerät überhaupt funktioniert und wann sich ein Kauf wirklich lohnen kann. Hinter den Geräten steckt einiges an Technik, damit sie gut ihre Funktion erfüllen können.

Wie funktioniert ein Nachtsichtgerät?

Wenn man sich mit Nachtsichtgeräten näher auseinandersetzt, stellt man fest, dass diese mit unterschiedlichen Techniken funktionieren können. Grundsätzlich gibt drei verschiedene Funktionsweisen, die sich untereinander unterscheiden.

Eine Möglichkeit ist, dass vorhandenes, aber sehr schwaches Licht so gut wie möglich verstärkt wird. Weiter gibt es die Möglichkeit, dass Infrarotlicht aus der direkten Umgebung sichtbar gemacht wird und man so im Dunkeln sehen kann.

Manche Geräte hingegen machen nur die ausgestrahlte Wärme des Objekts selbst sichtbar. Man erkennt also nur etwas, wenn man im Dunkeln beispielsweise auf ein Tier schaut, was eigene Körperwärme ausstrahlt.

Die Pulsar-NV Nachtsichtgeräte mit hoher Qualität arbeiten ebenfalls mit unterschiedlichen Methoden. Die meisten Modelle arbeiten jedoch nach der zweiten Methode und machen Infrarotlicht sichtbar und es wird dazu verwendet, um die Umgebung sichtbar zu machen. Da letztlich das Restlicht sichtbar gemacht wird, werden diese Nachtsichtgeräte auch gerne als Restlichtverstärker bezeichnet.

Dabei ist die genaue Funktion der Infrarotstrahlung sehr schwer zu erklären. In diesem Prozess entsteht dann aber das grünliche Bild, was viele aus Aufnahmen solcher Nachtsichtgeräte bereits aus dem Fernsehen oder anderen Medien kennen dürften.

Wie haben Nachtsichtgeräte sich entwickelt?

Nachtsichtgeräte werden bereits seit etwa der 1940er Jahre eingesetzt und kamen damals vor allem in Militärfahrzeugen zum Einsatz. Die Geräte funktionierten nach dem Nahfokus-Prinzip und konnten den Soldaten ganz neue Möglichkeiten bieten.

Danach kamen Geräte, die nach dem Inverterprinzip funktionierten und bereits mit einer Bildverkleinerung und bis zu 8000-fachen Verstärkung arbeiten konnten. Für diese Generation wurden jedoch auch noch Infrarotlampen für die zusätzliche Ausleuchtung benötigt.

In der darauf folgenden Generation konnten mithilfe einer Mikrokanalplatte bereits Verstärkungen bis zu 20.000 erreicht werden. Auch die Erhöhung der Lebensdauer der Geräte spielt in dieser Zeit eine wichtige Rolle. Darauf folgend gab es eher kleinere Entwicklungen der Nachtsichtgeräte, welche jetzt auch mit elektrischen und optischen Signalen arbeiten konnten und so eine bis zu 50.000 fache Verstärkung erreichen konnten. Diese Geräte kann man auch heute noch erwerben.

Die letzte Generation hingegen ist bisher nur für das Militär vorgesehen. Hier kommen auch schon Prozessoren für Bildverarbeitung und Bildoptimierung zum Einsatz. Diese Geräte können nicht erworben werden.

Was für Anwendungsbereiche haben Nachtsichtgeräte?

Wie bereits erwähnt, wurden Nachtsichtgeräte vorrangig für den Einsatz im Militär vorgesehen. Doch auch in der Jagd spielen die Geräte nach wie vor eine wichtige Rolle. Ist das Nachtsichtgerät Jagd erlaubt? Ja, in der Dämmerung und im Morgengrauen darf das Nachtsichtgerät in Deutschland für die Jagd verwendet werden.

Nur in Dunkelheit ist es nicht erlaubt, Nachtsichtgeräte zu verwenden. Übrigens sollten die Geräte auch nur in der Dämmerung eingesetzt werden. Tagsüber funktionieren sie nämlich nicht und können sogar Schaden nehmen, wenn man trotzdem versucht sie zu verwenden.

Doch auch im privaten Bereich können Nachtsichtgeräte sehr interessant sein. Einfachere Modelle sind inzwischen auch schon preisgünstig zu haben. So kann man auch einfach mal den eigenen Garten beobachten oder auf einer längeren Wanderung auf Nummer sicher gehen, falls man mal wieder in die Dämmerung kommen sollte.

Auch Kinos verwenden teilweise schon Nachtsichtgeräte, um Menschen ausfindig machen zu können, die illegal Raubkopien von Filmen machen wollen. Nachtsichtgeräte haben also ein breites Anwendungsgebiet und spielen schon längst nicht mehr nur bei der Jagd und dem Militär eine tragende Rolle. Zudem funktionieren die meisten Modelle ganz simpel und benötigen kein spezielles Fachwissen.

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