Love me like you do…Varianten beim Liebesspiel

1. August 2022 | Kategorie: Familie, Freizeit & Hobby, Ratgeber

Symbolbild von Pixabay

Die „schönste Nebensache der Welt” ist ein Thema, über das schon unendlich viel geschrieben und gesprochen wurde. Bücher, Filme, unzählige Ratgeber, dubiose „Beratungssendungen“ mit selbst ernannten Sexexpertinnen… alle leben von der Aussicht auf den ultimativen Kick, auf die Lusterfüllung schlechthin.

Liebe und Sexualität folgen jedoch ihren eigenen Gesetzen, ein Erfolgsrezept gibt es nicht und nirgendwo werden so viele falsche „Erfolgsbilder“ vermittelt, sozusagen als geistiger „Photoshop“.

Laut einer groß angelegten Studie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zwischen Oktober 2018 und September 2019 sind die meisten Deutschen in ihren partnerschaftlichen und sexuellen Beziehungen zufrieden, so Prof. Peer Briken.

Ansonsten spiegeln die Untersuchungen über die Spielarten und die Häufigkeit der Sexualbeziehungen ebenfalls eine gemäßigte „Gangart“ wider, die Deutschen gelten als „zahm“, so Studien des Esquire.

Rund ein Viertel für besondere Praktiken aufgeschossen

Circa 25 bis 30 Prozent, dabei eher jüngere Menschen, interessieren sich für Sexspielzeug und Praktiken des BDSM, zu denen auch das Bondage (Fesseln) gehört. BDSM ist ein Sammelbegriff aus den englischen Wörtern Bondage, Discipline, Dominance, Submission, Sadism und Masochism, oft auch unschärfer unter der Bezeichnung SM (Sadomasochismus) geführt.

In grauer Vorzeit galten solche Praktiken als pervers und waren als Gesprächsthema tabu, dabei reichen diese Praktiken historisch weit zurück. Auch in der Literatur sind sie ein verbreitetes Thema, bekannt zum Beispiel durch die Werke des Marquis de Sade und Sacher-Masoch (daher die Kurzform SM). Bezüge finden sich in zeitgenössischer Musik, in Filmen, im Theater und Marketing. In der Kunst ist das Thema oft mit Fetischismus verbunden.

„Fifty Shades of Grey“ bringt Thematik an die Öffentlichkeit

Mittlerweile und mit bedingt durch die umsatzstarke Buchreihe „Fifty Shades of Grey“ von E.L. James, gefolgt von den nicht minder erfolgreichen Verfilmungen, sind sehr viele Menschen offener und neugieriger geworden. In Umfragen zu Sexfantasien landen die Praktiken des BDSM regelmäßig unter den ersten 5.

Auch hier gilt: erlaubt ist, was gefällt und jeder kann ausprobieren, was für ihn stimmt und was nicht.

Klare Regeln

Vertrauen in den Partner und klare Spielregeln sind jedoch zu beachten, damit niemand zu Schaden kommt, schließlich geht es hier um Themen wie Macht, Dominanz, Unterwerfung, Lustschmerz, spielerische Bestrafung. Bezüglich der Rollenverteilung haben die meisten Paare klare Vorstellungen, wer sich lieber unterwirft und wer dominiert.

Unerfahrene sollten sich auf jeden Fall im Vorfeld informieren, wo bei ihnen die Grenzen liegen, wann sie und wie sie ein „stopp“ formulieren wollen, das dann auch eingehalten wird. Hier ist es üblich ein Safeword zu vereinbaren, das kurz und prägnant ist und dem Partner sofort signalisiert, dass eine Grenze überschritten ist.

Bondage Tools sollte man allein aus Sicherheitsgründen im Fachhandel, online oder vor Ort auswählen, bevor man laienhaft und unter Umständen gefährlich mit hauseigenen Kabeln, Paketschnüren o.ä. experimentiert. Das breite Spektrum entsprechender BDSM „Spielzeuge“ erfordert zum Teil Detailwissen aus unterschiedlichen Gebieten, physisch, anatomisch und auch psychologisch, denn nicht alle Techniken lassen sich intuitiv anwenden. Last but not least gibt es auch spezielle Workshops und Schulungen, für alle, die es nicht nur bei harmlosen Fesselspielchen belassen wollen.

Nachdenken: Was will ich wirklich? 

Gerade jüngere Menschen sind zum Teil verunsichert durch filmisch geschönte Bilder, wollen nicht „spießig“ sein oder unterliegen Gruppenzwängen. Der Experimentierfreude soll nicht Einhalt geboten werden, eine gewisse Vorsicht und Information sind dennoch angebracht.

Ob man dann wie im Film „Fifty Shades of Grey“ „love me like you do” anstimmt oder doch lieber zum „Blümchensex“ nach einem anregenden Candlelight-Dinner zurückkehrt – hier ist jeder frei, seine Bedürfnisse auszuleben und dazu zu stehen.

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