Samstag, 12. Oktober 2024

Langjähriger Landauer Migrationsbeirat Bashir Wared: Knapp dem Taliban-Anschlag auf Kabuler Hotel entkommen

23. März 2014 | Kategorie: Allgemein, Landau, Regional

Bashir Wared trauert um seinen Freund, der von den Taliban ermordet wurde.
Fotos: v. privat

Landau/Kabul – Der ehemalige langjährige Migrationsbeirat von Landau, Bashir Wared, ist bei einem Besuch in seinem Heimatland Afghanistan nur durch einen Zufall dem Taliban-Attentat auf das Hotel Serena in Kabul entgangen.

Der diplomierte Ingenieur und Islam-Wissenschaftler war auch Mitglied der “DITIB”  Moschee in Landau. Seit Kurzem lebt er aus beruflichen Gründen in München.

Wared hielt sich bereits seit einigen Tagen im Hotel auf. Er war nach Kabul gereist, um an den Wahlen am 5. April teilzunehmen, bei dieser Gelegenheit seine Verwandten zu besuchen und mit ihnen das „Hijrie Schamsie“, das islamische Neujahrsfest zu feiern.

Am 21. März gelangten vier junge Männer durch die Sicherheitsschleusen in das luxuriöse Hotel und schossen um sich. Die Täter hatten die Waffen in ihren Socken in das Hotel geschmuggelt – sie töteten 14 Menschen.

Vertreter der Taliban bekannten sich zu dem Anschlag: Angeblich war er gegen afghanische Behördenvertreter gerichtet, die das „Persische Neue Jahr“, wie es auch genannt wird, mit Alkohol begrüßt hätten.

Der Eingang des Hotels Serena in Kabul.

Unter den Toten sind ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP und dessen Frau und zwei seiner Kinder – und ein Freund von Bashir Wared.

Wared selbst hatte „Glück im Unglück“: Er war zum Zeitpunkt des Anschlags nicht im Hotel, sondern besuchte Freunde im etwa 100 Kilometer entfernten Jalalabad. Er selbst ist erschüttert: „Ich trauere sehr um meinen Freund.“

Die Lage beschreibt er als angespannt: „Man ist immer unsicher, die Menschen leben ständig in Angst. Bei meinem Aufenthalt in Jalalabad sind wieder elf Polizisten bei einem Selbstmordanschlag umgekommen.“

Einschüchtern lassen will sich Bashir Wared aber auf keinen Fall: Er wird an den Wahlen teilnehmen, obwohl die Taliban auf die Ermordung der Kandidaten aus sind und weitere Anschläge angedroht haben. (cli)

Bashir Wared mit der Mädchenklassen der 8c der Maria-Ward-Schule in der Landauer Moschee.
Foto: pfalz-express.de/Licht

 

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