Freitag, 04. Oktober 2024

Kunstverein Wörth: Zügels Tiere versus Modern Art(ist`s)

21. August 2013 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

„Matriarchie“ von Andrea Zang.
Foto: v. privat

Wörth – Der Kunstverein Wörth bereitet zurzeit eine umfangreiche Gegenüberstellung unterschiedlichster Auffassung der Darstellung des Tieres gegenwärtiger künstlerischer Prägung vor.

In Anknüpfung an die Tiermalerei Heinrich von Zügels, der einst mit seinen vital- impressionistischen Pleinair- Arbeiten den Ruhm der Stadt Wörth zusammen mit seiner international anerkannten Malschule begründete, schrieb der Verein bereits Ende Mai den Wettbewerb zu dieser Ausstellung aus, bundesweit sowie im angrenzenden Elsass.

Den Tieren eines Malers vom Format Zügels sollten hierbei heutige Sichtweisen  gegenübergestellt werden: Wie begreift der Maler der Gegenwart die Kreatur Tier? Ist es Nutztier oder Werkzeug? Ist es reiner Fleischproduzent? Wirft der Zeichner in künstlerischer Manier die kritische Ansicht in den Ring oder verhaftet man beim Kuscheltier in Spielzeug- Ausprägung? Welche Mittel nutzt der Skulpteur zur Darstellung- welche neuzeitigen Materialien finden Verwendung? Steht die Emotion bei der Darstellung im Vordergrund oder eher im Weg? Ist es das sachlich orientierte Abbild in fotorealistischer Malweise oder der expressiv hingepeitschte Pinselhieb, der den Naturgefährten des Menschen umschreiben soll?

Das Interesse an diesen künstlerischen Fragen war unerwartet groß- aus nahezu zweihundert Einreichungen aus dem gesamten Bundesgebiet hatte die Jury die Aufgabe zu sichten, kritisch zu begutachten und herauszufinden, wer nun diesen Vergleich mit einem Klassiker in der Endausstellung stehen soll.

Bei der Vielzahl und der anspruchsvollen Qualität der Einreicher entschied der Vereinsvorstand letztendlich, mit dem Material eine zweite Veranstaltung gleicher thematischer Grundlage im Frühjahr des kommenden Jahres zu initiieren. Dies heißt jedoch nicht, dass die zweite Auflage der lauere Aufguss der ersten Veranstaltung geben soll. Man ist in den denkmalgeschützten Räumen der Städtischen Galerie in Wörth nur formattechnisch etwas eingeschränkt und so wurde bereits beim Kuratieren auf Ausgewogenheit in allen Belangen geachtet; sei es die künstlerisch eigenständige Position, die Größe der Arbeiten, die Techniken oder die Motivauswahl.

Heinrich von Zügel genießt mit seiner Kunst immer noch anhaltendes Ansehen und Interesse. Das beweist eine in Schweinfurt Ende Januar diesen Jahres zu Ende gegangene Schau, die mit zahlreichen Leihgaben der Städtischen Galerie Wörth bestückt war und wegen großer Nachfrage von über 3500 Besuchern verlängert wurde.

Die aktuelle Gegenwartskunst präsentiert sich demnächst auf eindrucksvolle Weise im offensiven Vergleich hierzu. Vom 25. August bis 29. September (Finissage) lädt der Kunstverein Wörth e.V. alle Interessierten hierzu in seine Räume, sich selbst ein Bild zu machen. (red)

„Die Sauhatz“ von Heinrich von Zügel.

 

 

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