Freitag, 26. April 2024

Krüppelwalmdach – Elegante Kombination aus Satteldach und Walmdach

22. Oktober 2020 | Kategorie: Bauen & Sanieren, Ratgeber

Bild von currens auf Pixabay

Sie planen den Bau eines Hauses und können sich noch nicht genau festlegen, welche Art von Dach Sie darauf setzen wollen? Das Krüppelwalmdach beispielsweise kombiniert auf geschmackvolle Art und Weise Elemente des Satteldachs und des Walmdachs.

Was ist ein Krüppelwalmdach?

Das Krüppelwalmdach zeichnet sich dadurch aus, dass es Bestandteile eines Satteldachs und eines Walmdachs miteinander kombiniert. Die übliche Dachform eines Satteldachs besteht aus zwei rechteckigen, abgeschrägten Flächen an den längeren Seiten des Objektes. Bei einem Walmdach weisen die Flächen an den längeren Seiten die Form eines Trapezes auf, da auch die Giebelseiten geneigt sind. Diese werden Walm genannt und reichen bis zur Traufe des Objektes. Sämtliche vier Dachseiten haben von der Regenrinne bis zum First dieselbe Höhe.

Bei einem Krüppelwalmdach ist das nicht so: Diese Dachform zeichnet sich dadurch aus, dass die Giebelseite des Dachs gekürzt ist, sie reicht nicht so weit herunter, wie die Dachfläche an den längeren Seiten.

Verbreitung des Krüppelwalmdachs

Die Dachform des Krüppelwalms verfügt über eine große Tradition im Norden von Deutschland und den Niederlanden. Zahlreiche Gebäude in den Küstenregionen der Nord- und Ostsee weisen ein Halbwalmdach auf. Dieses ist windbeständiger als Dächer mit senkrechten Giebeln.

Hauptsächlich im Norden sind Krüppelwalmdächer als widerstandsfähige Alternative sehr beliebt. Die Halbwalmdächer sind auch in den bergigen Alpenlandschaften zu finden. Bauernhöfe in den Alpen verfügen nicht selten über ein Krüppelwalmdach, das langgezogene Terrassen überdeckt.

Varianten eines Krüppelwalmdaches

Der Dachstuhl besteht aus Sparren, diese stellen die Tragfläche dar und am First, dem höchsten Punkt zur Auflage für diese Sparren, laufen diese Sparren zusammen. Die Dachflächen enden mit einer Schwelle, dem unteren Punkt der Auflage.

Krüppelwalmdächer unterscheiden sich voneinander im Neigungsgrad. In der Praxis ist eine Neigung der Haupt- und Walmflächen zwischen 40 und 55 Grad am öftesten anzutreffen. Bei einer solchen Neigung lässt sich der Raum unter dem Dach gut ausnutzen und die Konstruktion des Daches stellt keinen materiellen Mehraufwand dar.

In Bezug auf die Dachbeläge sind mit einem Krüppelwalmdach keine Grenzen gesetzt. Sie können sich zwischen den üblichen Varianten, die auch bei einem Satteldach angewendet werden, entscheiden. Dazu zählen Ziegel, Blech oder Dachsteine aus Beton. Ein Eyecatcher bei der Auswahl des Dachbelags können auch Alternativen wie Schiefer oder Reet sein. Planen Sie zum besseren Lichteinfall im Dachgeschoss Dachfenster und Gauben ein.

Die Vor- und Nachteile eines Krüppelwalmdaches

Natürlich gibt es bei einem Krüppelwalmdach auch Vor- Und Nachteile:

Vorteile:

  • Gut ausnutzbarer Dachraum
  • Schutz vor Wind durch schräge Giebel
  • Regen und Schnee werden zu allen Seiten abgeleitet
  • Die Möglichkeit, einen durch die Längsseiten und den Walm des Daches geschützten Balkon zu implementieren

Nachteile:

  • konstruktiver Aufwand ist hoch
  • reduzierte Belichtung in der Dachspitze durch die Walmflächen

Krüppelwalmdach Kosten

Durch die aufwendigeren Konstruktionsarbeiten und den höheren Aufwand an Material sind Krüppelwalmdächer etwas teurer als ein klassisches Satteldach. Während die Aufwendungen bei einem Satteldach auf etwa 65 Euro pro Quadratmeter betragen, liegen sie bei einem Krüppelwalmdach bei 85 bis 110 Euro. Für ein solches Dach mit einer Fläche von 200 Quadratmetern ergeben sich inklusive der Wärmedämmung durchschnittliche Kosten von etwa 45.000 Euro.

 

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