Zu den Kommunalwahlen am 26. Mai stellt der Pfalz-Express einige Bürgermeisterkandidaten vor.
Mit der Überschrift „Kommunalwahl 2019 – Pfalz-Express fragt – Bürgermeisterkandidaten antworten“ haben wir den Kandidaten dieselben sechs Fragen gestellt. Sie sollen einen kleinen Überblick über die politischen Absichten der jeweiligen Bewerber geben.
In der Ortsgemeinde Rheinzabern treten an: Der amtierende Bürgermeister Gerhard Beil (CDU) und Herausforderin Carmen Drexler (SPD)
Gerhard Beil
Warum möchten Sie Bürgermeister bleiben, was bewegt Sie zur erneuten Kandidatur?
Während meiner bisherigen Amtszeit haben wir Rheinzabern kräftig vorangebracht. Es gibt noch einiges zu tun.
Ich fühle mich gesund. Ich habe Zeit für die Gemeinde, die mittlerweile über 5000 Einwohner zählt. Der CDU-OV nominierte mich mit großem Vertrauensvorschuss.
Die Zeiten sind schwierig, weshalb ich Erfahrung und Realitätssinn, Weitblick und Optimismus einbringe. Und ich will weiterhin mit eigenen Beiträgen das Ehrenamt und das Kulturleben kräftig unterstützen.
Beschreiben Sie einem Fremden Ihre Verbandsgemeinde mit maximal zwei Sätzen…
Rheinzabern ist eine liebenswürdige und dynamische Gemeinde mit besonderem historischem Erbe und einer modernen Infrastruktur bis hin zum Abitur. Die Lage an der S-Bahn in Region KA bedeutet besondere Chancen für Ausbildung, Beruf, Wohnen, Freizeit und Zukunftsentwicklung, woraus sich aber auch erhebliche Aufgaben für die Zukunft unserer Gemeinde ergeben.
Wenn ich Bürgermeister bleibe, werde ich als erstes…?
…das Straßenausbauprogramm weiterführen, ….das Wohnen im Dorfgebiet fördern, …Planungen für das Neubaugebiet „Lückenschluss“ fortführen. Darüber hinaus sind viele Aufgaben ad hoc zu lösen. Schon der Erhalt der Infrastruktur und der Unterhalt der Gebäude und Anlagen ist eine große Aufgabe.
Stichwort Finanzen: Wie wollen Sie die Ortsgemeinde finanziell voranbringen?
Da gibt es nur wenig Spielraum von der Regional- und Landesplanung her, aber auch vom Natur- und Landschaftsschutz sowie der landwirtschaftlichen Nutzung. Von 1 Euro der vielgelobten Gewerbesteuer bleiben effektiv ca. 15 Cent in der Kasse, der Rest geht in Umlagen an Kreis und Verbandsgemeinde. Die Pflichtausgaben sind von Oben vorgegeben, doch werden die Kommunen nur unzureichend mit Finanzmitteln ausgestattet. In einer attraktiven Wohngemeinde siedeln sich auch Gutverdiener an, die über die Einkommensteuer dann Geld bringen.
Worin sehen Sie Ihre Stärke, was ist Ihre Schwäche?
Plus: Früh aufstehen, gut informiert, wissensbegierig auf Neues, Geduld.
Weniger gut: Manchmal zu viel Langmut.
Zur Person
Gerhard Beil ist 69 Jahre, verheiratet, hat eine Tochter und zwei Enkel.
Er ist Lehrer i.R., Ortsbürgermeister, vhs-Leiter und Vorsitzender des Vereins „1900 Jahre Rheinzabern e.V.“
Carmen Drexler
Warum möchten Sie Bürgermeisterin werden, was bewegt Sie zur Kandidatur?
Weil es Zeit ist etwas zu verändern! Zwei Bürgermeister in 60 Jahren, da kam schon lange nichts mehr Neues! Ich habe den Mut, Neues zu wagen und diesem verantwortungsvollen Amt meinen eigenen Stempel aufzudrücken. Sollte ich gewählt werden, würde ich mich mit Engagement und einer unverbrauchten Sichtweise in die Arbeit einbringen.
Beschreiben Sie einem Fremden Ihre Ortsgemeinde mit maximal zwei Sätzen…
Rheinzabern ist eine reizvolle und anziehende Gemeinde in der wunderschönen Südpfalz, mit einer guten Infrastruktur in unmittelbarer Nähe zur Technologieregion Karlsruhe mit ihrem gut bezahlten Arbeitsplatzangebot. Der Ort hat eine aufgeschlossene sowie freundliche Bevölkerung mit einem regen ehrenamtlichen Engagement im kulturellen sowie sozialen Bereich, einschließlich eines breiten Vereinswesens.
Wenn ich Bürgermeisterin bin, werde ich als erstes…?
Eine bessere Gemeinsamkeit aller Fraktionen anstreben, über alle Parteigrenzen hinweg und zum Wohle des Ortes.
Die nächsten drei Projekte sind…?
- Die Verlegung des Sportstadions des „SV Olympia“ an den Bauernwald. Durch die Freigabe des alten Stadiongeländes zur Bebauung könnte an diesem Standort ein „Altersgerechtes Wohnen“, eine Tagespflege und günstiger Wohnraum entstehen. Die Gemeinde hat in diesem Gebiet die größte Steuerungsmöglichkeit, weil ihr das Gelände gehört.
- Das geplante Gewerbegebiet, nördlich der Umgehungsstraße Richtung Rülzheim, baureif zu machen, da wesentliche Flächen in diesem Gebiet im Eigentum der Gemeinde stehen.
- Die Verwirklichung des Lückenschlusses zwischen den Baugebieten „Steingebiss“ und „24 Morgen“ für ein attraktives Wohnen.
Stichwort Finanzen: Wie wollen Sie die Ortsgemeinde finanziell voranbringen?
Tatsächlich werden die finanziellen Spielräume der Gemeinden immer enger. Die beste Möglichkeit, um noch höhere Einkommen- und Gewerbesteueranteile für Rheinzabern zu erhalten, ist die Entwicklung von neuen Wohnbau- und Gewerbegebieten im Ort.
Worin sehen Sie Ihre Stärke, was ist Ihre Schwäche?
Ich habe die Fähigkeit, Menschen zu motivieren und zu Gemeinschaftsleistungen zu bewegen. Außerdem wird mir nachgesagt, dass ich außerordentlich willensstark bin. Im Gegenzug neige ich aber auch dazu, nach einer gewissen Zeit ungeduldig zu werden.
Zur Person
Carmen Drexler ist Jahrgang 1965, verheiratet und hat zwei Söhne. Sie lebt mit ihrem Mann seit 1987 in der Pfalz, zuerst in Hayna und seit 2001 in Rheinzabern.
Sie hat zwei abgeschlossene Berufsausbildungen als Hotelfachfrau und als Industriekauffrau. Zur Zeit ist sie als Industriekauffrau tätig und verantwortet das Büro in einer Firma für Heizungskundendienst und Heizungsbau.
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