Mittwoch, 15. Mai 2024

Japans Ex-Ministerpäsident Shinzo Abe nach Anschlag gestorben – Weltweite Trauer

8. Juli 2022 | Kategorie: Nachrichten

Shinzo Abe
Foto: über dts Nachrichtenagentur

Nara – Auf Japans Ex-Ministerpräsident Shinzo Abe ist bei einer Rede geschossen worden. Er ist nach dem Anschlag im Krankenhaus gestorben.

Das bestätigten die behandelnden Ärzte am Freitagabend (Japanische Ortszeit). Es gebe „keine Lebenszeichen“ mehr, hieß es.  

Abe war bei einem Wahlkampfauftritt um 11:30 Uhr Ortszeit (04:30 Uhr deutscher Zeit) in der japanischen Präfektur Nara mit zwei Schüssen von hinten niedergestreckt worden. Der 41-jährige mutmaßliche Attentäter wurde noch am Tatort festgenommen. Laut Medienberichten soll er aus Nara kommen, mit einer selbstgebauten Waffe geschossen und in einer Vernehmung angegeben haben, dass er „keinen Groll gegen Abes politische Überzeugungen hege“. Er soll bis 2005 drei Jahre lang beim Militär gewesen sein.

Abe hatte bei seiner Rede am Freitag einen Kandidaten für die Wahlen zum Oberhaus an diesem Wochenende unterstützen wollen. Er war zuerst von 2006 bis 2007 und dann von 2012 bis 2020 Premierminister Japans und damit länger als jeder andere vor ihm. Zeitgleich war Abe auch Vorsitzender der Liberaldemokratischen Partei, die als nationalkonservativ, sozial-marktwirtschaftlich, sowie außenpolitisch als stark pro-amerikanisch gilt. 

Abe war offenbar in die Brust getroffen worden. Sein Zustand sei kritisch, hatte sein Nachfolger und Parteifreund, der amtierende Regierungschef Fumio Kishida, noch am Morgen zu Journalisten gesagt. Kurz darauf starb der 67-Jährige.

Weltweite Trauer

Nach dem tödlichen Anschlag auf Abe hat es weltweit Trauerbekundungen gegeben. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte, er sei „fassungslos und tieftraurig“. Auf Twitter schrieb er: „Wir stehen auch in diesen schweren Stunden eng an der Seite Japans.“

Indien rief einen nationalen Trauertag aus. Selbst der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, gerade im Krieg, fand Worte für eine Kondolenzmitteilung und sprach von „schwierigen Zeiten“ für Japan. (dts Nachrichtenagentur/red)

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