Donnerstag, 02. Mai 2024

Intuitives Essen: Eine natürliche Methode zur gesunden Selbstwahrnehmung und Gewichtsregulierung

4. August 2023 | Kategorie: Essen & Trinken, Gesundheit, Ratgeber

Symbolbild: Pfalz-Express

Beim intuitiven Essen handelt es sich um ein Ernährungskonzept, das auf der Idee der intuitiven, selbstbestimmten Nahrungsaufnahme basiert. Es geht um das Aufbauen einer gesunden Beziehung zu Essen und Körper und das Erlernen von Selbstwahrnehmung und Achtsamkeit im Bezug auf den eigenen Hunger und Sättigungsgrad.

Anstatt auf strikte Diätpläne und Ernährungsvorschriften zu setzen, verfolgt dieses Konzept das Ziel, den angeborenen Instinkten des Körpers zu vertrauen und sich bei der Nahrungsaufnahme von diesen leiten zu lassen. In diesem Ratgeber gehen wir näher auf das Thema ein, erläutern die Vor- und Nachteile und erklären, für wen diese Methode hilfreich sein kann.

Was versteht man unter „intuitivem Essen“?

Der Begriff des intuitiven Essens stammt ursprünglich aus den USA und wurde von den beiden Ernährungstherapeutinnen Evelyn Tribole und Elyse Resch geprägt. Dabei steht im Zentrum, auf die eigenen körperlichen Bedürfnisse zu hören und entsprechend auf sie zu reagieren. Es wird der eigene Hunger wahrgenommen und auf ihn reagiert – ohne ihn zu bewerten oder zu ignorieren. Intuitives Essen ist ein erlernbarer Prozess. Es setzt auf die natürlichen angeborenen Instinkte und Fähigkeiten des Körpers, Nahrungsaufnahme zu regulieren und gesund zu bleiben.

Die Bewusstheit und Achtsamkeit für die eigenen Bedürfnisse und Empfindungen spielen eine entscheidende Rolle. Durch den bewussten Verzicht auf strikte Regeln und Verbote im Bezug auf das Essen können Stress und Druck im Hinblick auf die Ernährung reduziert und eine entspanntere und gesündere Beziehung zum Essen entwickelt werden.

Für wen ist intuitives Essen geeignet?

Intuitives Essen ist ein Konzept, das grundsätzlich für alle Menschen geeignet ist, unabhängig von Alter, Geschlecht, Lebensstil oder Gesundheitszustand. Es basiert auf der Prämisse, dass jeder Mensch in der Lage ist, auf die Signale seines Körpers zu hören und seine Nahrungsaufnahme entsprechend zu regulieren. Für Menschen, die eine belastete oder gestörte Beziehung zu Essen und ihrem Körper haben, kann intuitives Essen eine besonders wertvolle Methode sein. Das umfasst Personen, die unter Essstörungen leiden, chronischen Diäten folgen oder häufig zwischen extremen Ernährungsweisen schwanken.

Wer sich fragt, ob diese Methode für einen selbst infrage kommen könnte, kann sich beispielsweise im Vorfeld Rezensionen und Testberichte von Personen durchlesen, die bereits mit dem Intuitiv-Essen-Programm von Mareike Awe Erfahrungen gemacht haben. Durch die Praxis des intuitiven Essens soll man lernen, seine körperlichen Bedürfnisse und Signale zu erkennen, zu verstehen und zu akzeptieren. Dies hilft dabei, einen gesünderen Umgang mit Essen zu erlernen und das Vertrauen in den eigenen Körper zu stärken. Es kann ebenfalls das Selbstwertgefühl erhöhen und zu einer größeren Zufriedenheit sowie einem besseren Wohlbefinden beitragen.

Aber nicht nur für diese Gruppe ist intuitives Essen geeignet. Auch für Personen, die ihr Gewicht auf gesunde und nachhaltige Weise regulieren wollen, kann das Konzept von Vorteil sein. Intuitives Essen lehrt, auf die eigenen Hunger- und Sättigungssignale zu hören und nach diesen zu handeln. Dadurch kann es einfacher sein, ein natürliches Körpergewicht zu erreichen und auf Dauer zu halten, ohne dass ein ständiges Auf und Ab – auch bekannt als Jo-Jo-Effekt – eintritt.

Denn im Gegensatz zu herkömmlichen Diäten, die häufig zu kurzfristigem Gewichtsverlust und anschließender Gewichtszunahme führen, zielt intuitives Essen auf eine langfristige, nachhaltige Veränderung des Essverhaltens und der Beziehung zum Essen ab.

Welche Vorteile bietet das intuitive Essen?

Einer der größten Vorteile des intuitiven Essens ist die Förderung einer gesunden Beziehung zu Essen und dem eigenen Körper. Anstatt sich nach strengen Ernährungsregeln zu richten, lernt man, auf die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu hören und diese zu respektieren. Dies kann zu einem erhöhten Wohlbefinden und einer gesteigerten Lebensqualität führen.

Zudem können Diätstress und das damit verbundene Gefühl des Versagens reduziert werden. Viele Menschen, die strenge Diäten befolgen, erleben häufig das Gefühl des Versagens, wenn sie die selbst gesteckten, oft unrealistischen Ziele nicht erreichen. Durch das intuitive Essen kann dieser Druck genommen werden, da es keine starren Regeln und Vorschriften gibt, an denen man scheitern könnte.

Gibt es Nachteile?

Ein potenzieller Nachteil von intuitivem Essen könnte sein, dass es einige Zeit dauern kann, bis man die Fähigkeit entwickelt hat, auf die eigenen körperlichen Bedürfnisse zu hören und angemessen auf sie zu reagieren. Dieser Prozess erfordert ein wenig Geduld und Übung.

Zudem kann es schwierig sein, den Unterschied zwischen physischem Hunger und emotionalem Hunger zu erkennen. Viele Menschen essen aus emotionalen Gründen – zum Beispiel, wenn sie traurig oder gestresst sind. Bei der Umstellung auf intuitives Essen kann es daher am Anfang zu Fehleinschätzungen kommen.

Wie lässt sich intuitives Essen im Alltag umsetzen?

Die Umsetzung von intuitivem Essen ist kein universeller Prozess, der nach einem festgelegten Schema abläuft. Vielmehr stellt er eine individuelle Reise dar, die von Person zu Person unterschiedlich gestaltet wird. Doch trotz dieser Individualität existieren bestimmte grundlegende Schritte, die bei der Entwicklung einer intuitiven Beziehung zum Essen unterstützen können. Zu Beginn steht das Erlernen der Wahrnehmung von Hunger und Sättigung im Fokus.

Der erste Schritt ist geprägt von der Aufmerksamkeit auf die körperlichen Signale, die Auskunft über Hunger und Sättigungsgefühle geben. Es ist essenziell, diese Signale zu erkennen und ihnen Rechnung zu tragen. In der Praxis könnte das bedeuten, einen regelmäßigen Mahlzeitenrhythmus zu etablieren und bei Bedarf auch auf kleine Snacks zurückzugreifen, um den Bedürfnissen des Körpers gerecht zu werden. Der zweite Schritt auf dem Weg zu einem intuitiven Essverhalten befasst sich mit dem Aufbau einer gesunden Beziehung zum Essen.

Es geht darum, alle Nahrungsmittel als neutral zu betrachten und sie nicht in Kategorien wie „gut“ oder „schlecht“ einzuteilen. Eine solche Entdämonisierung von Nahrungsmitteln kann dazu beitragen, ein entspanntes Verhältnis zum Essen zu entwickeln.

Darüber hinaus kann diese Neubewertung dazu führen, eventuell vorhandene Schuldgefühle in Bezug auf das Essen abzubauen. Der letzte Schritt ist geprägt von der Praxis der Achtsamkeit. Essen soll hierbei nicht nur als reine Nahrungsaufnahme verstanden werden, sondern vielmehr als Genusserlebnis.

Dazu gehört, das Essen ohne Ablenkungen zu genießen und sich auf die sensorischen Erfahrungen, die das Essen mit sich bringt, zu konzentrieren. Hierbei spielen das Aussehen, der Geruch, der Geschmack und die Textur der Nahrung eine zentrale Rolle. Das Essen mit Achtsamkeit zu erleben, kann die persönliche Beziehung zum Essen zu vertiefen und den eigenen Körper besser zu verstehen.

Essen, wann man Hunger hat – intuitiv auf seinen Körper hören

Das intuitive Essen ist ein Ansatz zur Ernährung, der auf der Selbstwahrnehmung und dem Vertrauen in die eigenen körperlichen Bedürfnisse basiert. Es bietet eine mögliche Alternative zu strengen Diätplänen und Ernährungsvorschriften und kann dabei helfen, eine gesunde Beziehung zu Essen und zum eigenen Körper zu entwickeln. Durch den Verzicht auf strikte Regeln und Verbote kann der Druck im Bezug auf die Ernährung reduziert und ein entspannterer Umgang mit dem Essen gefördert werden.

Es erfordert jedoch einiges an Geduld und Übung, um die Fähigkeit zu entwickeln, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören, sie korrekt zu deuten und entsprechend zu handeln.

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