Sonntag, 28. April 2024

Hans-Rosenthal-Ehrenpreis für Nicole: „Ich werde nicht müde, vom Frieden zu singen“

Laudator Hape Kerkeling: „Sie hat 1982 Fernsehgeschichte geschrieben“

31. Oktober 2023 | Kategorie: Landau, Regional, Regional

Udo Vogel, Kurt Beck, Nicole, Hape Kerkeling und Gert Rosenthal (v.l.) mit dem Ehrenpreis, dem Pelikan.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Im festlich geschmückten kleinen Saal der Jugendstil-Festhalle erhielt am Wochenende die bekannte Sängerin und Eurovision Song Contest-Siegerin Nicole, mit bürgerlichem Namen Nicole Seibert, den mit 10.000 Euro dotierten Hans-Rosenthal-Ehrenpreis für ihr großes soziales und humanitäres Engagement.

Sie ist die 18. Trägerin des Preises, der seit 2003 jährlich von der Hans-Rosenthal-Stiftung und dem Verein „Aktion Hilfe in Not“ an Personen oder Institutionen vergeben wird, die sich in herausragender Weise und uneigennützig für notleidende Menschen einsetzen oder eingesetzt haben.

Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Landau.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Goldenes Buch der Stadt Landau

Im Vorfeld der Veranstaltung trugen sich Nicole und Laudator Hape Kerkeling in das Goldene Buch der Stadt Landau ein. Empfangen wurden die Beiden von Dezernent Lukas Hartmann in Vertretung des verhinderten OBs Dr. Geißler.

Hape Kerkeling trägt sich ins Goldene Buch ein
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die Veranstaltung

Der erste Vorsitzende der Aktion Hilfe in Not, Udo Vogel begrüßte später als besondere Ehrengäste Nicole und Ehemann Wilfried Seibert sowie Laudator Hape Kerkeling mit dessen Ehemann Dirk, den früheren Landauer OB Thomas Hirsch, Ministerpräsident a.D. Kurt Beck sowie Gert Rosenthal mit Familie.

Der Hans-Rosenthal-Ehrenpreis, der Pelikan, wurden von Gernot Rumpf geschaffen.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Der Pelikan

Moderatorin Jenny Winkler , die auch durch den Abend führte, erinnerte an die Ideengeber des Preises, Patrick Weiß und Gert Rosenthal sowie an den 1987 verstorbenen Fernsehmoderator und Quizmaster („Dalli-Dalli“). Der Preis wird zur Erinnerung an sein Werk und Schicksal verliehen. Sichtbares Zeichen ist eine Plastik des international renommierten Künstlers Prof. Gernot Rumpf aus Neustadt, ein Pelikan als Symboltier der Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe.

Unter den Preisträgern sind Persönlichkeiten wie Karlheinz Böhm, Ingeborg Schäuble, Christina Rau, Veronica Ferres, Peter Maffay, Franz Beckenbauer, Gesine Cukrowski, Dieter-Thomas-Heck, Daniela Schadt, Monsignore Pirmin Spiegel und Jan Josef Liefers, Dr. Auma Obama sowie Rosi und Christian Neureuther.

Tisch mit Ehrengästen
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Hans Rosenthal bleibt unvergessen

Hans Rosenthal war es schon aufgrund seiner eigenen Geschichte wichtig, dass selbstlose und mutige Personen Anerkennung finden. Er selbst verdankte sein Überleben während des Holocausts zwei fremden Frauen, die unter eigener Lebensgefahr mit ihm ihre Lebensmittel teilten und ihn so am Leben erhielten. Später war es Hans Rosenthal ein Anliegen, Not leidenden Menschen zu helfen, unter anderem mit der Aktion „Dalli-Dalli hilft“, in deren Nachfolge die Hans-Rosenthal-Stiftung gegründet wurde.

Gert Rosenthal sprach für die Hans-Rosenthal-Stiftung davon, dass die Stiftung auch Erbschaften bekommt, von denen zum Beispiel ein Bauernhof für schwer erziehbare Jugendliche oder ein Haus für Demenzerkrankte gekauft werden konnte.

Man müsse an die denken, die auf der Schattenseite des Lebens stünden, bekräftigte auch Kurt Beck als eines der Jurymitglieder auf eine diesbezügliche Frage Jenny Winklers. Dies stärke auch den Zusammenhalt in der Gesellschaft.

Standing ovations für die Preisträgerin Nicole
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Preisträgerin Nicole

Zurück zu Nicole: Sie hatte 1982 mit 17 Jahren als erste Deutsche den Grand Prix mit dem Lied „Ein bisschen Frieden“ gewonnen. „Das Lied veränderte alles, sie wurde damit zur Legende“, so Jenny Winkler. Die Hans-Rosenthal-Gala hat Nicole 6 mal musikalisch unterstützt, so häufig wie kein anderer Künstler.

Nicole hat ein großes, sozial eingestelltes Herz und sie setzt sich seit vielen Jahren für die Welthungerhilfe ein, agiert bei Aktionen gegen Kindesmissbrauch und für die Stiftung Fly & Help, bei der es um Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen in Entwicklungsländern geht.

Ein Einspieler zeigte Nicole mit Aidskranken in Südafrika oder Kindern in Äthiopien, die auf der Straße leben. „Das Zauberwort heißt Bildung“, so Nicole im Einspieler. Das Preisgeld von 10.000 Euro stellt Nicole dieses Jahr übrigens anteilig den Sterneneltern Saarland e.V. und dem Kinderhospiz und Palliativteam Saar zur Verfügung.

Hape Kerkeling und Nicole kennen sich schon seit den 90ern
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Hape Kerkeling hielt Laudatio

Die Laudatio an dem Abend hielt der Deutsche Komiker, Autor, Fernsehmoderator und Schauspieler Hape Kerkeling.
Zum ersten Mal getroffen habe er Nicole bei seiner Sendung „Warm ums Herz“ in den 90ern. „Wir waren uns gleich sympathisch“. Immer mal wieder treffe man sich bei Veranstaltungen, so Kerkeling. Nicole habe 1982 Fernsehgeschichte geschrieben und sei mit ihrer Friedensbotschaft aktueller denn je. „Er war schon immer mein großes Vorbild. Ich war sogar in seiner vorletzten Dalli Dalli-Sendung zu Gast“, erinnert er sich auch gerne an Hans Rosenthal.

Blick in den festlich geschmückten Saal.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Musik verbindet

Sehr emotional wurde es, als Nicole selbst über den Eurovision Songcontest sprach und ihre damalige Einladung nach Israel, wo sie „Ein bisschen Frieden“ vor israelischen Soldaten sang. „Wir waren alle eins – Musik bewegt und verbindet. Nein, ich werde nicht müde, das Lied zu singen und habe es jetzt sogar auf russisch aufgenommen in der Hoffnung, etwas damit bewegen zu können“.

Eine kleine Überraschung für Hape und Nicole hatte man sich auch ausgedacht. Sie spielten zunächst eine kleine Dalli Dalli-Szene. Dann bekamen sie von Jenny Winkler eine sogenannte Kazoo, mit deren Hilfe sie das Publikum, das begeistert mitmachte, ESC-Lieder raten lassen mussten. (desa)

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