Freitag, 26. April 2024

Gute Angst – schlechte Angst: Sicherheitstraining der Grundschule Herxheim

2. Juni 2014 | Kategorie: Allgemein, Kreis Südliche Weinstraße

Sicherheitstraining: Von keinem Fremden ansprechen lassen. Weitergehen – auch wenn das Angebot noch so verlockend ist.
Fotos: KV SÜW

Herxheim – Wer Mitte Mai den Parkplatz hinter der Festhalle in Herxheim aufmerksam beobachtet hat, wird sich sicherlich gewundert haben: Neben einem geparkten Auto spricht ein Mann eine Schülerin aus der Grundschule an und versucht das Mädchen aufzuhalten.

Leider immer wieder traurige Realität – in diesem Fall glücklicherweise eine praktische Übung des von der Schulsozialarbeit des Kreisjugendamtes initiierten Sicherheitstrainings für die Schüler der 3. Klassenstufe. Gemeinsam mit den Kindern und den Klassenlehrern erarbeitete Kursleiter Jürgen Mörixbauer von „Sesista“ Themen wie Gefühle, gute und schlechte Angst, sowie insbesondere auch das Erkennen und Einschätzen möglicher Gefahren auf dem Schulweg.

Mit Spaß und hoch motiviert erlernten die Grundschulkinder in realitätsnahen, altersgemäßen und keineswegs beängstigenden Rollenspielen richtiges Vorgehen bei Gefahren in unterschiedlichen Situationen. Dabei wurde auch immer wieder hervorgehoben, wie solche Situationen von vorneherein verhindert werden können.

Trainiert wurde jede Übung mit einem entsprechenden Merksatz, wie z.B. „Spricht mich jemand an, geh ich einfach weiter dann.“ Den Kindern soll damit verdeutlicht werden, dass man sich unterwegs nicht ansprechen lassen soll, egal wie verlockend das Angebot auch ist.

„Greif mich, dann beiß ich“

Außerdem sollten Kinder ihren Eltern immer Bescheid geben, wo sie mit wem hingehen und was sie vorhaben. Da kein Kind eine Chance gegen einen Erwachsenen hat, der es festhält, wurde der Merksatz: „Greif mich, dann beiß ich!“ einstudiert. Auch das schnelle Ablegen des Schulranzens, wenn man daran gezogen oder festgehalten wird, wurde immer wieder geübt.

In der Klasse stellte man überrascht fest, dass „Pappnasen“ (Menschen, die Kinder ärgern wollen), nicht wie erwartet schwarz gekleidet und mit Schlagstock, Messer oder ähnlichem bewaffnet sind, sondern ganz normal aussehen und nicht unbedingt fremd sein müssen.

Mit einem Appell trat Jürgen Mörixbauer auch an die Eltern und die Klassenlehrer heran. „Vorbeugung gegen Gewalt beginnt bei der Erziehung. Eltern und Lehrer helfen den Kindern, indem sie Vorbild sind und ein offenes Ohr für die Kinder haben. Kinder sollten offen über ihre Ängste und Nöte sprechen und so zu starken Persönlichkeiten heranwachsen können“, so Mörixbauer.

Abschließend ermunterte er alle Teilnehmer, die Übungen und Merksätze immer wieder zu wiederholen und das Training regelmäßig erneut ins Gedächtnis zu rufen – nur so kann es wirken.

Finanziell unterstützt wurde die Maßnahme des Kreisjugendamtes von der Verbandsgemeinde Herxheim und durch einen Landeszuschuss. (red)

 

Übung: Schnelles Ablegen des Schulranzens.

 

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