Gommersheim. Fünfeinhalb Monate nach dem die First Responder Gommersheim & Gäu um Spenden zum Kauf eines neuen Einsatzfahrzeuges aufgerufen hatten, konnte Gruppenleiter Steffen Rauls am Sonntagnachmittag (4. Oktober 2020) den Schlüssel für den nagelneuen Ford Kuga offiziell entgegennehmen.
Der Vorsitzende des Ortsvereins Gommersheim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Günther Neurohr, freute sich bei der Schlüsselübergabe, dass die First Responder, die ja Teil des DRK sind, wieder über ein eigenes Auto verfügen.
Obwohl man die letzten Monate bezüglich eines Fahrzeugs auf die Unterstützung anderer Ortsvereine, vor allem dem Stadtverband Neustadt des DRK, angewiesen war, haben die First Responder in diesem Jahr bereits 79 Rettungseinsätze absolviert.
Das bisherige Einsatzfahrzeug war am 7. Februar bei einer Einsatzfahrt zwischen Gommersheim und Edenkoben von einem LKW touchiert und dabei schwer beschädigt worden. Eine Reparatur machte keinen Sinn mehr.
Der Ford verfügt über eine elektrisch betriebene Ansaugpumpe, ein EKG-Gerät und ein Funkgerät, sowie ein sogenannten Oxi-Bag für die Sauerstoffversorgung. Dazu kommt ein Einsatzrucksack für die Erstversorgung von Erwachsenen. Für die Versorgung von Kindern ist ein spezieller Rucksack mit an Bord, in den auch ein kleiner Traumbär gehört, um die Kinder zu beruhigen.
Steffen Rauls bedankte sich beim Autohaus Holz in Neustadt, das beim Kauf des neuen und Ankauf des alten Fahrzeugs großzügige Angebote gemacht hatte. Die Firmen Herz aus Edenkoben und Feig aus Altdorf zeichneten für den Innenausbau verantwortlich, die Grünstadter Firma Töbich Design sorgte für die nötigen Aufkleber.
Der 1. Vorsitzende des Fördervereins First Responder, Michael Spindler, bezifferte die Gesamtkosten auf rund 40.000 Euro. Die DRK-Stadtverband Neustadt steuerte eine Rescue-Box im Wert von 2.500 Euro bei, mit der eingehende Meldungen sofort auf das Navigationsgerät im Auto geleitet werden. Ein Handfunkgerät stiftete die Verbandsgemeinde Edenkoben.
Dank des unermüdlichen Einsatzes des ehemaligen Gommersheimer Bürgers Kurt Theobald trugen die beteiligten Gemeinden Altdorf, Böbingen, Freimersheim und Gommersheim je 2.000 Euro bei, die Stadt Neustadt überweist ebenfalls 2.000 Euro da auch die Stadtteile Duttweiler und Geinsheim zum Einsatzbereich gehören.
Die Sparkasse SÜW steuerte ebenfalls eine Spende bei. Aber auch viele private Spender hatten sich beteiligt und damit gezeigt wie wichtig ihnen die First Responder sind.
Landrat Dietmar Seefeldt, Vorsitzender des DRK Südliche Weinstraße, dankte der Feuerwehr Gommersheim in deren Räumlichkeiten die Übergaben stattfand und dem DRK dafür, in solch schwierigen Zeiten eine solche Veranstaltung überhaupt durchzuführen. „Die First Responder sind ein wichtiger Baustein des Rettungswesens. Dass sie nun wieder ein eigenes Einsatzfahrzeug zur Verfügung haben, ist unheimlich wichtig für die Erstversorgung Es ist gut zu wissen, dass wir uns auf die Ehrenamtlichen stützen können“ so Seefeldt.
Der Erste Beigeordnete der VG Edenkoben, Eberhard Frankmann, zugleich Vorsitzender des DRK Edenkoben, zitierte den Heiligen Franz von Assisi an dessen Namenstag, der schon vor knapp 800 Jahren gesagt hatte: „Tue erst das Notwendige, dann das Mögliche und plötzlich schaffst du auch das Unmögliche.“
„Es ist ganz hervorragend, dass nun wieder ein Einsatzauto zur Verfügung steht. Was nützt uns aber das Fahrzeug und die beste Ausrüstung, wenn nicht die Menschen da sind, die sich um die Hilfebedürftigen kümmern?“ so Frankmann.
(Heinz Lambert, Burrweiler)
Diesen Artikel drucken