Germersheim: „Pavillon-Café“ am Rhein kommt – weiterer Freizeit-Anziehungspunkt für die Stadt

20. September 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional, Wirtschaft in der Region

So soll der Rheinpavillon aussehen.
Entwurfsskizzen und Plan über Stadtverwaltung Germersheim

Germersheim – Das neu umgestaltete Rheinvorland beim ehemaligen Fähranlieger ist vor knapp eineinhalb Jahren im April 2017 eröffnet worden.

Das Projekt wurde viel gelobt, ist es doch Naherholungs- und Freizeitbereich, dient aber gleichzeitig dem Hochwasserschutz. Was allerdings seinerzeit noch fehlte, war eine gastronomische Bewirtung in dem Areal. Damals hieß es, ein neues Kiosk mit Sitzplätzen im Freien und öffentliche Toiletten sollen bald folgen. Eine frühere Variante des Vorhabens war jedoch nicht genehmigungsfähig und wurde zurückgenommen.

Nun aber nimmt das Projekt konkrete Formen an. Von einem „Kiosk“ spricht man in der Stadtverwaltung allerdings nicht mehr: „Es ist eher ein Pavillon-Café“, sagte der Erste Beigeordnete und Baudezernent Dr. Sascha Hofmann dem Pfalz-Express.

„Hausprojekt“

Hofmann hatte im jüngsten Bau- und Stadtentwicklungsausschuss der Stadt die neuen Planungen vorgestellt. Die Stadt selbst ist Bauherr und will mit viel Sorgfalt und eigenen Mitarbeitern den Weg ebnen, damit das Café ein Highlight für Einheimische und Touristen wird. Eine kleine, aber feine Gastronomie soll es werden, direkt am Wasser. Man könne eine Lücke füllen zwischen den ansässigen Restaurants in der Nähe (Unkenfunk, Rhenania), die man „so wenig wie möglich stören“ wolle, sagt Hofmann.

Der 70 Quadratmeter große Gastraum bietet Platz für etwa 40 Gäste. In einem offenen Verfahren werde der Betrieb ausgeschrieben, erläuterte Hofmann, der offenbar an alle Details gedacht hat. Die Bewerber müssen ein gastronomisches Konzept einreichen. „Es ist ein guter Weg, das Projekt seriös an den Markt zu bringen“, sagt der Baudezernent.

Angeboten werden sollen Kaffee und Kuchen von guter Qualität, eventuell Eis, kleine Gerichte wie warme Baguettes oder Ähnliches, und Wein vom Winzer.

Hofmann und die mit dem Projekt befassten Mitarbeiter und Architekten (Sabine Dorst-Feth und Andreas Schwab) haben sich auch selbst von erfolgreichen Gastronomen in der Region und vom Hotel- und Gaststättenverband beraten lassen.

Lauschiges Ausflugsziel direkt am Wasser

In dem hausgemachten Entwurf (Hofmann: „Bordmittel, wir haben die richtigen Mitarbeiter“) fließen ein paar weitere schöne Verbesserungen ein: So wurde die Plattform, auf der das Café stehen soll, „in die Sonne“, also Richtung Süden gedreht.

Ein zusätzlicher Vorteil der veränderten Ausrichtung ist der Blick auf den Spielplatz, so dass auf der Terrasse sitzende Eltern ihre Sprösslinge im Auge behalten können. Zum Rhein hin gibt es Sitztreppen – ein lauschiges Plätzchen also für Ausflügler und Erholungssuchende.

Radler aus der Umgebung – von Lingenfeld bis Landau – können das Areal des Rheinvorlands gut erreichen. Darauf hofft Hofmann, der überzeugt ist, dass es zwischen „Wörth, Worms und Ludwigshafen“ kaum einen schöneren Platz am Wasser gibt. Einzig Speyer könnte konkurrieren, allerdings warte Germersheim mit einer deutlich niedrigeren Pacht auf.

550.000 und nicht mehr 

Die finanzielle Deckelung des Projekts „Rhein-Pavillon“ beträgt 550.000 Euro im Haushalt der Stadt. Das Problem: Das Rheinvorland ist nach wie vor Hochwassergebiet, die künftige Plattform steht in einem potenziellen Überflutungsbereich. Allein die Plattform nach wasserbaulichen Kriterien zu errichten, kostet relativ viel Geld.

Hofmann lässt sich dadurch aber nicht abschrecken: „Wir kalkulieren so, dass es passt“, versichert er. „Wir müssen jedoch gewähren, dass es bei Hochwasser keine Konflikte mit der Nutzung gibt.“

Für Besucher entsteht zudem am Ende des Gebäudes eine barrierefreie öffentliche Toilette mit einem behindertengerechten WC, zwei Damentoiletten und einem Herren-WC mit zwei Urinalen – größer und komfortabler als üblich. Das hänge mit Nutzungsanlage insgesamt zusammen, so Hofmann, denn die WCs sind nicht nur für die Pavillon-Gäste gedacht.

Sobald der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung grünes Licht gibt, soll es losgehen. Immerhin liegt nun endlich nach viel bürokratischem Hin und Her die Zusage der Landesregierung vor, dass das Projekt grundsätzlich förderfähig ist.

Die Stadtentwicklung in Germersheim macht also demnächst wieder einen großen Sprung nach vorn. Mit der Ende des Jahres geplanten Eröffnung des Einkaufszentrums und der parkartigen Verbindung zum Rhein gewinnt die Stadt weiter an Anziehung. (cli)

 

Fotostrecke (Archiv) Eröffnung des neu gestalteten Rheinvorlands (2017) 

 

 

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