Landau. Die gute Stube der Stiftskirchengemeinde, das Gemeindehaus, wurde nach einer vierjährigen Planungs-und Renovierungszeit am 3. Juli mit einem sehr schönen Familien-Gottesdienst und einem Fest für alle, offiziell eingeweiht.
Das Hauptamtlichen-Team um Dekan Volker Janke, Pfarrerin Wnuck-Schad, Pfarrer Jürgen Leonhard sowie Gemeindediakonin Nadja Lackner gestaltete den Gottesdienst-Ritus, in dessen Verlauf auch Neuzugang Vikar Thomas Himjak-Lang vorgestellt wurde.
Er gehört seit Beginn des Monats Juni zur Stiftskirchengemeinde. Der gebürtige Zweibrücker hatte schon zuvor im Schuldienst an Landauer Schulen gearbeitet und freut sich nun auf die Zeit in der Stiftskirchengemeinde.
Verabschiedet wurden Gemeindediakonin Nathalie Dernberger und Bufti Simon Köhn.
Die musikalische Gestaltung hatten die Landauer Kantorei, die Jugendkantorei und Bläserkantorei unter der Leitung von Stefan Viegelahn und Landesposaunenwart Christian Syperek übernommen.
Der eindrucksvolle Gottesdienst stand ganz und gar unter dem Motto „Komm, bau ein Haus, das uns beschützt“.
Vom Fundament des Hauses und des Lebens berichtete ein „Bauarbeiter“, der dem Dekan verblüffend ähnlich sah, von der Kanzel herab (siehe auch Video dazu).
Kinder veranschaulichten mit Fürbitten und einem kleinen Spiel, wie wichtig ein gutes Fundament (die Gemeinde) für ein funktionierendes Haus ist. Ist das Haus auf Sand gebaut (unser Video) stürzt es unweigerlich zusammen.
Nach dem Gottesdienst zogen Pfarrer und Gemeinde gemeinsam zum renovierten Gemeindehaus, wo es von Pfarrerin Wnuck-Schad gesegnet wurde.
Im Innern, hier riecht es immer noch nach Farbe, konnte man sich dann selbst überzeugen, dass hier fleißige Handwerker am Werk waren. Wie Dekan Janke und Architekt später verrieten, waren 18 Handwerksbetriebe dabei involviert.
Janke gab eine kleine Historie des Gemeindehauses, das es seit 88 Jahren bei der Stiftskirche gibt. Im Krieg zerstört, wurde es in den 50er Jahren wieder aufgebaut und Ende der 90er Jahre saniert. Da das Geld damals „ausgegangen war“, gab es bis in die heutige Zeit Sanierungsgründe. Neue Fenster, neue Farben, eine überarbeitete Elektrik und Böden, viel Licht und etliches mehr, sind das Ergebnis dieser Überarbeitung. Im Keller wurde der Jugendraum saniert und mit Internet ausgestattet. Jetzt sei man mit der Renovierung fertig, freute sich Janke.
„Fertig kann es nie sein“, sagte dagegen Architekt Hertel. Er hatte anstelle eines traditionellen Schlüssels eine Spende zur Anschaffung eines Beamers mitgebracht.
So müsse der Raum in der Passage noch ausgebaut werden und das Pfarrhaus saniert werden.
Der Bauantrag, der durch einen „Hilferuf“ von Pfarrerin Wnuck-Schad schon 2009 auf den Weg gebracht wurde bei der Landeskirche, lag etliche Jahre auf Eis. „Ich war ziemlich ernüchtert über die finanzielle Lage der Stiftskirchengemeinde und ich habe vorher schon etliche Bauvorhaben betreut“, erinnert sich der Dekan.
Doch bei der Landeskirche wurden 2013 zusätzliche Mittel über 113.000 Euro frei gestellt (Janke: „Ein wunderbares Weihnachtsgeschenk!“). Diese, zusammen mit einem festgelegten Landeskirchen-Beitrag und einer Summe über 162.000 Euro, erbracht durch Spenden, machten die Umsetzung der Renovierung dann möglich.
Janke kündigte für nächstes Jahr (Luther Gedächtnisjahr- Anschlag 95 Thesen), vielfältige Aktivitäten rund um das Gemeindehaus an.
Auch OB Thomas Hirsch, der eine Spende von der Sparkasse SÜW mitgebracht hatte, betonte die Verbundenheit der Stadt mit der Stiftskirchengemeinde. Im nächsten Jahr soll der Gemeindeplatz Johannes Bader-Platz getauft werden. Johannes Bader war 1520 Pfarrer in Landau, also ein Zeitgenosse Martin Luthers. (desa)
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