Gelungenes Chorkonzert der Zeiskamer Frohsinn-Chöre: Frischer Wind durch neuen Dirigenten

26. April 2015 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kultur, Regional

Da war Musik drin: Frohsinn-Chöre musizierten in der Fuchsbachhalle.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Zeiskam. Das Zwiebeldorf Zeiskam hat neben seinem aromatischen Gemüse auch eine ganz besondere musikalische Vereinslandschaft zu bieten. Da sind die Liederkranzchöre und da ist der Gesangverein Frohsinn mit Frauen, Männer, gemischtem Chor und seinem Kinder-und Jugendchor „Zäskämer Zwewwelschlodde“.

Martin Erhard hat Anfang 2014 die Leitung des Frauen-und Männerchors übernommen und jetzt sein erstes Konzert mit den Frohsinn-Chören präsentiert. Das Publikum in der ausverkauften Fuchsbachhalle konnte eine musikalische Zeitreise, „von der Romantik bis zur Gegenwart“ genießen.

Herausgestellt hat sich, dass mit Erhard ein neuer, frischerer Wind Einzug gehalten hat. Erhard ist Vollblutmusiker, hat Gesang sowie Kirchen-und Schulmusik studiert. Er ist Dozent für Gesang, Orgel und Klavier am Bischöflichen Kirchenmusikinstitut  in Speyer, ist als Konzertsänger und Organist aktiv. Die Vita des vielseitigen Musikers unterstreicht, dass der Frohsinn hochzufrieden mit seinem neuen Leiter sein kann und auch, wie immer wieder von den „Frohsinnlern“ betont wurde, auch ist.
Es macht ihnen Spaß mit Erhard zu musizieren und das kam auch beim Konzert gut herüber.

Das Programm (ohne Pause), da die Gäste hinterher noch bewirtet wurden, war in die vier Teile „Romantik“, „Internationale Volkslieder“, „Oldies but Goldies“ und „Rock, Pop und Schlager“ gegliedert.

Jeder Part wurde von Erhard vorgestellt, sodass die Zuhörer immer mit Hintergrundwissen versorgt waren und die Musik umso intensiver genießen konnten.

Doch zunächst konnte der Vorsitzende des Frohsinn, Helge Günther, politische und lokale Prominenz wie Barbara Schleicher-Rothmund, Verbandsbürgermeister Dieter Adam, den Zeiskamer Ortschef Klaus Weiß, die Beigeordneten Kröger und Mendel und Zwiebelprinzessin Laura begrüßen.

Günther, wie auch Peggy Zoller, Dieter Humbert, Michael Kerner, Tanja Best und Günter Stalter traten als Chorsolisten und Solisten auf; die Begleitung hatten An Na Nam (Klavier), Harald Laudenbach (Perkussion) und für den erkrankten Daniel Zäpfel, Norbert Banz am Kontrabass, übernommen.

„Ich habe eine besondere Beziehung zu Robert Schumann“, erklärte Martin Erhard und so war der erste Teil diesem romantischen Komponisten gewidmet. „Der Zecher als Doctrinär“ (Männer), der Jäger Wohlgemuth (Frauen), das Schlaraffenland (Solist Günter Stalter) und „Der träumende See“ (Männerchor) sind durchaus anspruchsvolle Chorstücke, die auch den Klassikfreunden unter den Zuhörern sicherlich gefallen haben dürften.

Internationale Volkslieder: Shenandoah mit Solistin Tanja Best – ist ein Sehnsuchtslied, das oft von Männerchören gesungen wird, aber hier vom Frauenchor vorgetragen wurde. Das „House of the rising sun“ ursprünglich von den „Animals“ komponiert, führte in die Abgründe von New Orleans um die Jahrhundertwende und dafür bekam der Männerchor besonders viel Applaus.

Mit Solist Dieter Humbert begaben sich die Männer  auch einmal kurz nach Südamerika. „Fields of gold“: der Frauenchor brachte das von Sting komponierte Stück in der Bearbeitung von Martin Erhard zu Gehör (Video I).

Alle Chöre harmonierten bestens  bei Scarborough Fair, einem Traditional, das unter anderem von Simon und Garfunkel gesungen wurde (Video II).

„Oldies but Goldies“: „Probiers mal mit Gemütlichkeit“ riet der Kinderchor unter der Leitung von Melanie Cronauer. „Freiheit“ ist die bekannte Hymne von Marius Müller-Westernhagen, der sich der Frauenchor sehr engagiert  widmete. „Schön ist es auf der Welt zu sein“ mit Männer-und Kinderchor: „Das Lied von Roy Black und seiner kleinen Partnerin Anita erinnerte mich an meine eigene Jugend“ schwärmte Martin Erhard.

Und wieder etwas Besinnlich-Romantisches: Der Frauenchor und Solistin Tanja Best sang „Die Rose“ sehr zart – Bette Midler hätte es fast nicht besser machen können (Video III). „Kriminaltango“ war der spannende Gegenpart der Männer. Champs-Elysee mit dem gemischten Chor und Solist Stalter gipfelte in der amüsanten (Pfälzer) Schlussphrase: Oh, Jean, es war schä“.

Rock, Pop und Schlager: Was wäre dieser Teil ohne das zur Zeit in aller Munde liegende „Atemlos durch die Nacht“ (Frauenchor), während Tanja Best solistisch auf den Spuren des Musicals „Les miserables“ mit „Ich hab geträumt“, wandelte.

Albert Hammond komponierte das Lied „One moment in time“, das der Frauenchor anschließend sehr schön intonierte. Ein richtiger „Kracher“ kam danach. Der Männerchor mit „Altes Fieber“ von den Toten Hosen -das war profimäßig gesungen! Die Damen hatten mit „Skyfall“, im Original von Adele präsentiert, danach etwas zu kämpfen. Ein Eindruck, der aber durch den Beifall, nicht bestätigt wurde.

Eben diesen „Applaus, applaus“ wünschte sich der Kinderchor (den er natürlich auch bekam). Nach dem gemeinsamen Abschlusslied „Für Alle“ und nach einer Zugabe war klar: Der Abend war bestens gelungen und durfte nicht einfach so beendet werden (siehe oben). (desa)

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