Zeiskam. Konzerte der Liederkranzchöre zeichnen sich nicht nur durch musikalische Qualität aus, sondern werden auch durch viele fleißige Helfer zum Ereignis.
Jüngstes Beispiel dafür war das große Chorkonzert in der Fuchsbachhalle am Wochenende. Zwar war die Halle nicht ganz ausverkauft („Schuld“ daran dürften einige zur selben Zeit laufende Musikveranstaltungen gewesen sein), doch Gesamtvorstand Thorsten Doppler freute sich trotzdem über den guten Zuspruch der Veranstaltung. Nach dem Konzert wurde dann kurz umgebaut und Tische und Stühle zum geselligen Beisammensein zusammen gestellt.
Begrüßen konnte Doppler unter anderem MdB Dr. Thomas Gebhart, MdL Martin Brandl, Bürgermeister Weiß, Zweibelkönigin Luisa Kugelmann und viele weitere Gäste. Besonders gefreut hat man sich beim Liederkranz auch über den zahlreichen Besuch der Zeiskamer Frohsinn-Kollegen.
Die Liederkranzchöre beweisen immer wieder Vielseitigkeit. Und so präsentierten unter dem Motto „Die bunte Vielfalt der Musik“ Frauen-, Männer- und Gemischter Chor sowie die Chorgruppe „Canto Allegro“ des GV Liederkranz ein besonderes Programm. Das Gute: Klassikfreunde konnten sich ebenso angesprochen fühlen wie Freunde der leichten Muse. Die Leitung lag in den Händen von Christian Schmitz (Männer- und Frauenchor) und Sandra Kammann (Canto Allegro). Canto Allegro mit den Solisten Peter Herberger und Stefanie Hartard wurden bei allen Stücken von Pianist Michael Bisson begleitet.
Der „junge Chor“ Canto Allegro im Liederkranz liebt moderne Chorliteratur. „Lift me up“ lautete sein Aufruf an das Publikum, das sich gerne von der Musik mitreißen ließ. Jackson Fives „I´ll be there“ führte die Zuhörer noch tiefer in dieses Genre. „Baba Yetu“ von Christopher Tin ist ein prachtvolles Tongemälde und das „Vater Unser“ auf Suaheli. Der Komponist hatte damit etliche Preise gewonnen.
Das Kontrastprogramm in Klassik folgte auf dem Fuß:
Christian Schmitz, seit einem Jahr Chorleiter des Männer- und Frauenchors, hatte den Schwerpunkt auf romantische Chormusik von Schubert („Nachtgesang im Walde“, „Ständchen“), Brahms und Mendelssohn gelegt.
Bassbariton Thomas Herberich, Johannes Kordmann am Klavier und ein Hornquartett (Studierende der Klasse Professor Sanders, Hochschule für Musik Karlsruhe), waren für den Klassik-Part des Abends zuständig.
Kraftvolle Intonation beim „Der Jäger Abschied“ von Mendelssohn-Bartholdy, oder beim „Trinklied“ von Schubert, sind das eine, der Männerchor zeigt aber durchaus auch seine Qualität bei den eher verhaltenen Schubert-Liedern „Zur guten Nacht“ oder beim geheimnisvollen „Nachtgesang“.
Bassbariton Herberichs Schwerpunkt liegt im Konzert- und Oratorienfach.
Neben den großen Oratorien über Passionen bis hin zu Messen und Kantaten -widmet er sich auch dem Liedgesang, besonders den Liedern von Franz Schubert und Hugo Wolf.
Die hohe Kunst der Musik wird in der Ode „An die Musik“ deutlich, das Ständchen „Leise flehen meine Lieder“ hat eine ganz besondere stimmliche Qualität.
Sehr bekannt ist Franz Schuberts „Die Forelle“. Ihr widmete sich im Anschluss der Frauenchor. „Wenn ich ein Vöglein wär“ von Johannes Brahms und wieder ein Ständchen im Anschluss. „Zögernd leise“- ein wunderbares Zwiegespräch mit Bass Herberich schloss diesen Teil des Konzerts ab.
Als nächstes hieß es „Bühne frei“ für das Hornquartett mit zwei Stücken (unter anderem dem Pilgerchor/Tannhäuser). Der gemischte Chor formierte sich als nächstes zu einem gemischten Chor. Der Liebeslieder-Walzer von Johannes Brahms für vier Stimmen und Klavier dürfte sehr bekannt sein als romantische Chorliteratur. Er durfte natürlich bei einem romantischen Konzert nicht fehlen.
Canto Allegro holte die Zuhörer danach wieder zurück in die Moderne. Udo Jürgens hätte seine Freude an der Interpretation seines Welthits „Ich war noch niemals in New York“ gehabt. „Rote Lippen soll man küssen“ mit Küsschen ins Publikum gehaucht, ist ein moderner Klassiker, der sehr gut beim Publikum ankam.
Wie auch das letzte Stück der Gruppe „Rhythm of life“, ein nicht einfach zu singendes Stück durch sehr schnell zu nehmende Passagen und schnellen Text.
Als großer gemischter Chor standen die Liederkranz-Chöre am Schluss mit cirka 130 Menschen auf der Bühne. Amazing Grace und das „Lied an die Freude“ von Ludwig van Beethoven bildeten den großartigen Abschluss eines ganz besonderen Konzerts. Vom Konzert wurden Tonaufnahmen gemacht, die als CD demnächst alle, die das Konzert nicht miterlebt haben, erwerben können. (da)
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