Freitag, 17. Mai 2024

Gebührensenkung bei Biomüll-Abfuhr: Abfallwirtschaft setzt auf Klimaschutz

17. Oktober 2023 | Kategorie: Kreis Germersheim

Foto: Pfalz-Express

Kreis Germersheim – Die Abfallwirtschaft im Landkreis Germersheim muss sich in naher Zukunft einigen großen Herausforderungen stellen: Der Verkauf des Müllheizkraftwerks Pirmasens, der Neubau des Wertstoffhofs Westheim und andere bauliche Veränderungen erfordern eine langfristige Planung.

Dabei soll nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern auch der Klimaschutz im Fokus stehen. Das hat der Ausschuss für Abfallwirtschaft in seiner letzten Sitzung einstimmig beschlossen.

Gebühren bleiben für drei Jahre stabil

Die Abfallwirtschaft der Kreisverwaltung hat ein umfassendes Konzept über die wirtschaftliche Ausrichtung und die Gebührenkalkulation vorgelegt. Das Konzept sieht vor, dass die Gebühren für die nächsten drei Jahre, von 2024 bis 2026, stabil bleiben sollen.

Das wird unter anderem durch den Verkaufserlös des Müllheizkraftwerks Pirmasens möglich, der 15 Millionen Euro betragen soll. Damit können Verluste aus dem Jahr 2022 in Höhe von 3,5 Millionen Euro gegenfinanziert und der Bau des Wertstoffhofs Westheim mit 5 Millionen Euro unterstützt werden.

Biotonne wird günstiger und häufiger geleert

Eine weitere Maßnahme aus dem Abfallwirtschaftskonzept ist die Optimierung des Bereichs Biotonne. Die Grundgebühr soll von 36 Euro auf 30 Euro pro Jahr gesenkt werden, während die Freileerungen von 13 auf 15 pro Jahr erhöht werden sollen. Außerdem soll die Biotonne von April bis November jede Woche geleert werden, statt wie bisher nur alle zwei Wochen. Damit reagiert die Abfallwirtschaft auf die veränderten Klimaverhältnisse und die längere Gartensaison.

Landrat Brechtel betont, dass dies den Bürgern nicht nur finanziell zugute kommt, sondern auch ökologisch. Man verfolgt das Ziel, die Akzeptanz der Biotonne zu steigern und mehr Bioabfall zu sammeln. Denn daraus kann mehr Kompost und mehr grünes Methangas zur Energiegewinnung erzeugt werden. Dies sei ein enormer Gewinn für die Kreislaufwirtschaft und den Klimaschutz.

Photovoltaik-Anlage auf dem Wertstoffhof Westheim

Noch mehr Engagement im Klimaschutz zeigt sich beim Neubau des Wertstoffhofs Westheim. Dort sollen alle verfügbaren Dachflächen mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet werden, einschließlich der überdachten Anlieferrampe. Die Fläche beträgt voraussichtlich 1.300 Quadratmeter mit einer Leistung von ca. 270 kWp und einem Investitionsvolumen von ca. einer Million Euro.

Weitere Ziele sind das Abpuffern zukünftiger Kostensteigerungen und Zuführung von Eigenkapital zur langfristigen Stärkung des Abfallwirtschaftsbetriebs.

„Ich freue mich, dass die Mitglieder des Abfallwirtschaftsausschusses dem Abfallkonzept einstimmig zugestimmt haben. Nun kann es an die weiteren Planungen der Maßnahmen gehen, die wiederum den Bürgerinnen und Bürgern zu Gute kommen sollen“, so Brechtel.

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen